Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. und selbigen Tag in einem Futter biß 6. nach Raab/ welchesgar eine vornehme Festung in Ungern in der Donau gelegen ist/ so vor unüber wündlich geschätzet wird vor und noch zur Zeit in der Christen Händen ist/ gereiset/ allwo wir auch um 4. Uhr gegen Abend angelanget/ allda wir über Nacht verblieben und ist von Zanneck 6. starcke Meilen biß dahin. Den 19. Jan. früh um 4. Uhr/ noch bey fünsterer Nacht/ Den 20. Jan. Nachmittage sind wir auf unserer Zscheü- Den 21. Jan. als wir kurtz für Tage aufgewesen/ sind wir nur J 2
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. und ſelbigen Tag in einem Futter biß 6. nach Raab/ welchesgar eine vornehme Feſtung in Ungern in der Donau gelegen iſt/ ſo vor unuͤber wuͤndlich geſchaͤtzet wird vor und noch zur Zeit in der Chriſten Haͤnden iſt/ gereiſet/ allwo wir auch um 4. Uhr gegen Abend angelanget/ allda wir uͤber Nacht verblieben und iſt von Zanneck 6. ſtarcke Meilen biß dahin. Den 19. Jan. fruͤh um 4. Uhr/ noch bey fuͤnſterer Nacht/ Den 20. Jan. Nachmittage ſind wir auf unſerer Zſcheuͤ- Den 21. Jan. als wir kurtz fuͤr Tage aufgeweſen/ ſind wir nur J 2
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
und ſelbigen Tag in einem Futter biß 6. nach Raab/ welches
gar eine vornehme Feſtung in Ungern in der Donau gelegen
iſt/ ſo vor unuͤber wuͤndlich geſchaͤtzet wird vor und noch zur Zeit
in der Chriſten Haͤnden iſt/ gereiſet/ allwo wir auch um 4. Uhr
gegen Abend angelanget/ allda wir uͤber Nacht verblieben und
iſt von Zanneck 6. ſtarcke Meilen biß dahin.
Den 19. Jan. fruͤh um 4. Uhr/ noch bey fuͤnſterer Nacht/
ſind wir mit einer Zſcheuͤcke welche zwey Stuͤcklein gefuͤhret
und auf ieder Seiten zwoͤlff Ruder von Raab aufgebrochen/
weßwegen uns auch die Feſtung geoͤffnet werden muſſen/ wel-
ches ſonſt nicht leicht geſchicht/ und um 7. Uhr auf der Donau 7.
zu Comorha/ 5. Meil wegs von Raab/ angelangt/ vermeinend/
allda den Herrn Legaten vor uns zu finden/ wiewol vergebens.
Den 20. Jan. Nachmittage ſind wir auf unſerer Zſcheuͤ-
cke auf der Donau wieder fortgefahren und Abends um 6. Uhr
8. zu Nirgesfifalo, welches ein Dorff 3. Meilen von Comorrha/
ankommen und daſelbſt uͤbernachtet.
Den 21. Jan. als wir kurtz fuͤr Tage aufgeweſen/ ſind wir
endlich 9. biß nach Gran kommen/ zwey Meilen von Nirgesfi-
falo, welches Gran eine vornehme beruͤhmte Feſtung in Un-
gern dem Tuͤrcken gehoͤrig/ und iſt der Herr Geſandte nur ei-
ne Stunde zuvor allda mit einem ſtarcken Comitat von ſechs in
ſiebenhundert Tuͤrcken zu Roß aufgebrochen/ und haben wir
ihn alſo abermahls nicht angetroffen. Zu Gran hat uns der
Ober Waivvoda, nach dem er Jhre Gn. den Herrn Grafen Al-
thann wol tractiret, drey Wagen geben laſſen/ hat Jhre Gn.
nicht allein biß zum Wagen gar freundlich begleitet/ ſondern
auch mit 40 Heiducken/ von welchen Jhr. Gn. aber nur zwoͤlf-
fe zu Danck angenommen/ convouiren laſſen. Sind alſo dieſen
Tag biß in die Nacht um 10. Uhr unterwegens geweſen und ha-
ben deßwegen 10. zu Altofen uͤbernacht bleiben muͤſſen. Jſt
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