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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
wohnet/ sind ziemlich groß und bauen Getreydig. Termia aber
hat um und um 45. Jtalienische Meilen und gibt guth Volck
darinnen. Zur lincken Hand haben wir auch unter andern ge-
sehen 20. Napolun, welches eine Stadt ist in Griechenland ge-
legen.

Den 7. Oct. haben wir Vormittage guthen Wind ge-
habt und sind gegen Abend/ wiewol mit schlechtem Winde/ in
Port der Jnsul Termia eingelauffen/ daselbst uns wieder mit
frischen Wasser zuversehen/ weil uns unser Wasser fast stin-
ckend werden wollen.

Diese Jnsul hat drey Dörffer und ist sonst von hohem
Gebürge und weitläufftig/ und der Hafen derselben ist über-
auß guth/ um und um mit Gebürge zu besserer Gewahrsam
der Schiffe von Natur versehen.

Allhier haben wir auch diesen Tag gesehen 21. die Ge-
gend/ da vordessen Athen, die berühmste Stadt und Haupt-
stadt in Griechenland gestanden/ von Termia ungefähr acht
und zwantzig Teutsche Meilen/ welche wir auf der lincken
Hand gelassen.

Den 8. Oct. sind wir auß diesem Port wieder aufgebro-
chen/ als wir uns zu Fortstellung unserer Reise mit frischem
Wasser und andern nothwendigen Dingen versehen und sind
den 9. Oct. die Jnsuln 22. S. Andreae zur Rechten und 23. Nigro-
ponto
zur Lincken nahe vorbey passiret, und den 10. dito 24. die
grosse Jnsul Scio, so Türckisch/ die Jnsul S. Andreae liegt im Ein-
streich deß Meers Marede Marmora, welches vor Alters Pro-
pontis,
das ist/ das Vor-Meer genennet worden/ weil Con-
stantinopel dahinter liegt. Gehöret den Türcken zu/ wie auch
gantz Griechenland/ dahero auch alle der weisse Wein/ so
drauff erbauet wird/ gen Constantinopel gelieffert werden

muß
E 3

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
wohnet/ ſind ziemlich groß und bauen Getreydig. Termia aber
hat um und um 45. Jtalieniſche Meilen und gibt guth Volck
darinnen. Zur lincken Hand haben wir auch unter andern ge-
ſehen 20. Napolun, welches eine Stadt iſt in Griechenland ge-
legen.

Den 7. Oct. haben wir Vormittage guthen Wind ge-
habt und ſind gegen Abend/ wiewol mit ſchlechtem Winde/ in
Port der Jnſul Termia eingelauffen/ daſelbſt uns wieder mit
friſchen Waſſer zuverſehen/ weil uns unſer Waſſer faſt ſtin-
ckend werden wollen.

Dieſe Jnſul hat drey Doͤrffer und iſt ſonſt von hohem
Gebuͤrge und weitlaͤufftig/ und der Hafen derſelben iſt uͤber-
auß guth/ um und um mit Gebuͤrge zu beſſerer Gewahrſam
der Schiffe von Natur verſehen.

Allhier haben wir auch dieſen Tag geſehen 21. die Ge-
gend/ da vordeſſen Athen, die beruͤhmſte Stadt und Haupt-
ſtadt in Griechenland geſtanden/ von Termia ungefaͤhr acht
und zwantzig Teutſche Meilen/ welche wir auf der lincken
Hand gelaſſen.

Den 8. Oct. ſind wir auß dieſem Port wieder aufgebro-
chen/ als wir uns zu Fortſtellung unſerer Reiſe mit friſchem
Waſſer und andern nothwendigen Dingen verſehen und ſind
den 9. Oct. die Jnſuln 22. S. Andreæ zur Rechten und 23. Nigro-
ponto
zur Lincken nahe vorbey pasſiret, und den 10. dito 24. die
groſſe Jnſul Scio, ſo Tuͤrckiſch/ die Jnſul S. Andreæ liegt im Ein-
ſtreich deß Meers Marede Marmora, welches vor Alters Pro-
pontis,
das iſt/ das Vor-Meer genennet worden/ weil Con-
ſtantinopel dahinter liegt. Gehoͤret den Tuͤrcken zu/ wie auch
gantz Griechenland/ dahero auch alle der weiſſe Wein/ ſo
drauff erbauet wird/ gen Conſtantinopel gelieffert werden

muß
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[35/0041] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. wohnet/ ſind ziemlich groß und bauen Getreydig. Termia aber hat um und um 45. Jtalieniſche Meilen und gibt guth Volck darinnen. Zur lincken Hand haben wir auch unter andern ge- ſehen 20. Napolun, welches eine Stadt iſt in Griechenland ge- legen. Den 7. Oct. haben wir Vormittage guthen Wind ge- habt und ſind gegen Abend/ wiewol mit ſchlechtem Winde/ in Port der Jnſul Termia eingelauffen/ daſelbſt uns wieder mit friſchen Waſſer zuverſehen/ weil uns unſer Waſſer faſt ſtin- ckend werden wollen. Dieſe Jnſul hat drey Doͤrffer und iſt ſonſt von hohem Gebuͤrge und weitlaͤufftig/ und der Hafen derſelben iſt uͤber- auß guth/ um und um mit Gebuͤrge zu beſſerer Gewahrſam der Schiffe von Natur verſehen. Allhier haben wir auch dieſen Tag geſehen 21. die Ge- gend/ da vordeſſen Athen, die beruͤhmſte Stadt und Haupt- ſtadt in Griechenland geſtanden/ von Termia ungefaͤhr acht und zwantzig Teutſche Meilen/ welche wir auf der lincken Hand gelaſſen. Den 8. Oct. ſind wir auß dieſem Port wieder aufgebro- chen/ als wir uns zu Fortſtellung unſerer Reiſe mit friſchem Waſſer und andern nothwendigen Dingen verſehen und ſind den 9. Oct. die Jnſuln 22. S. Andreæ zur Rechten und 23. Nigro- ponto zur Lincken nahe vorbey pasſiret, und den 10. dito 24. die groſſe Jnſul Scio, ſo Tuͤrckiſch/ die Jnſul S. Andreæ liegt im Ein- ſtreich deß Meers Marede Marmora, welches vor Alters Pro- pontis, das iſt/ das Vor-Meer genennet worden/ weil Con- ſtantinopel dahinter liegt. Gehoͤret den Tuͤrcken zu/ wie auch gantz Griechenland/ dahero auch alle der weiſſe Wein/ ſo drauff erbauet wird/ gen Conſtantinopel gelieffert werden muß E 3

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/41>, abgerufen am 28.04.2024.