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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.

Die Hauptstadt auf dieser Jnsul heist auch Corfu; ist sehr
feste und hat drey Castell/ deren zwey gegen einander/ das eine
auff einen sehr hohen spitzigen Berge/ das andere aber etwas
niedriger gelegen/ und das dritte liegt unten am Meer/ und
sind alle denen Venetianern zuständig. Das Land ist sehr
fruchtbar und findet man gantze Wälder von Pomerantzen/
Zitronen und Granatäpfeln drinnen/ Wein und Baumöhl
Honig und Wachs ist die Menge da/ wie auch kein Mangel an
Getreide ist. Keine Raubthierer gibts nicht/ aber sonst aller-
hand gut Wildpert.

Den 18 den und 19. Sept. haben wir stets guthen Wind
gehabt/ biß wir den 20sten um den Mittag glücklich erreichet
4. die Jnsul Zante und in derselben Stadt auch Zante genant/
angelendet.

Gedachten 18. Sept. aber sind wir zwischen sechs grossen
Steinklippen/ mitten im Meer liegend/ mit grosser Furcht und
Gefahr gar nahe hindurch gesegelt/ unter welchen einer Vanus
genannt zur rechten Albaniae den Venetianern gehörig/ wird
von Griechen bewohnet und ist gar groß. An diesem Felsen ist
manch Englisch- und Holländisch Schiff zu scheitern gangen/
die der Wind da angetrieben hat: Dahero wir im vorbey Se-
geln grosse Vorsichtigkeit gebrauchen und das Schiff mit al-
lem Fleiß guberniren müssen/ damit es uns nicht auch unglück-
lich gehen sollen. Es erbauet dieser Berg oder Felß auch et-
was an Oehl und Getreydig/ die andern 5. Klippen haben wir
auf der lincken Hand/ wiewol gar sehr nahe/ gelassen.

Das V. Capitul.

Von dem Gebrauch der Contumaciae.

ALs wir nun zu Zante im Port eingelauffen/ haben wir da-
selbst vier grosse Holländische Schiffe mit Soldaten/ wel-

che
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Die Hauptſtadt auf dieſer Jnſul heiſt auch Corfu; iſt ſehr
feſte und hat drey Caſtell/ deren zwey gegen einander/ das eine
auff einen ſehr hohen ſpitzigen Berge/ das andere aber etwas
niedriger gelegen/ und das dritte liegt unten am Meer/ und
ſind alle denen Venetianern zuſtaͤndig. Das Land iſt ſehr
fruchtbar und findet man gantze Waͤlder von Pomerantzen/
Zitronen und Granataͤpfeln drinnen/ Wein und Baumoͤhl
Honig und Wachs iſt die Menge da/ wie auch kein Mangel an
Getreide iſt. Keine Raubthierer gibts nicht/ aber ſonſt aller-
hand gut Wildpert.

Den 18 den und 19. Sept. haben wir ſtets guthen Wind
gehabt/ biß wir den 20ſten um den Mittag gluͤcklich erreichet
4. die Jnſul Zante und in derſelben Stadt auch Zante genant/
angelendet.

Gedachten 18. Sept. aber ſind wir zwiſchen ſechs groſſen
Steinklippen/ mitten im Meer liegend/ mit groſſer Furcht und
Gefahr gar nahe hindurch geſegelt/ unter welchen einer Vanus
genannt zur rechten Albaniæ den Venetianern gehoͤrig/ wird
von Griechen bewohnet und iſt gar groß. An dieſem Felſen iſt
manch Engliſch- und Hollaͤndiſch Schiff zu ſcheitern gangen/
die der Wind da angetrieben hat: Dahero wir im vorbey Se-
geln groſſe Vorſichtigkeit gebrauchen und das Schiff mit al-
lem Fleiß guberniren muͤſſen/ damit es uns nicht auch ungluͤck-
lich gehen ſollen. Es erbauet dieſer Berg oder Felß auch et-
was an Oehl und Getreydig/ die andern 5. Klippen haben wir
auf der lincken Hand/ wiewol gar ſehr nahe/ gelaſſen.

Das V. Capitul.

Von dem Gebrauch der Contumaciæ.

ALs wir nun zu Zante im Port eingelauffen/ haben wir da-
ſelbſt vier groſſe Hollaͤndiſche Schiffe mit Soldaten/ wel-

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[28/0034] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Die Hauptſtadt auf dieſer Jnſul heiſt auch Corfu; iſt ſehr feſte und hat drey Caſtell/ deren zwey gegen einander/ das eine auff einen ſehr hohen ſpitzigen Berge/ das andere aber etwas niedriger gelegen/ und das dritte liegt unten am Meer/ und ſind alle denen Venetianern zuſtaͤndig. Das Land iſt ſehr fruchtbar und findet man gantze Waͤlder von Pomerantzen/ Zitronen und Granataͤpfeln drinnen/ Wein und Baumoͤhl Honig und Wachs iſt die Menge da/ wie auch kein Mangel an Getreide iſt. Keine Raubthierer gibts nicht/ aber ſonſt aller- hand gut Wildpert. Den 18 den und 19. Sept. haben wir ſtets guthen Wind gehabt/ biß wir den 20ſten um den Mittag gluͤcklich erreichet 4. die Jnſul Zante und in derſelben Stadt auch Zante genant/ angelendet. Gedachten 18. Sept. aber ſind wir zwiſchen ſechs groſſen Steinklippen/ mitten im Meer liegend/ mit groſſer Furcht und Gefahr gar nahe hindurch geſegelt/ unter welchen einer Vanus genannt zur rechten Albaniæ den Venetianern gehoͤrig/ wird von Griechen bewohnet und iſt gar groß. An dieſem Felſen iſt manch Engliſch- und Hollaͤndiſch Schiff zu ſcheitern gangen/ die der Wind da angetrieben hat: Dahero wir im vorbey Se- geln groſſe Vorſichtigkeit gebrauchen und das Schiff mit al- lem Fleiß guberniren muͤſſen/ damit es uns nicht auch ungluͤck- lich gehen ſollen. Es erbauet dieſer Berg oder Felß auch et- was an Oehl und Getreydig/ die andern 5. Klippen haben wir auf der lincken Hand/ wiewol gar ſehr nahe/ gelaſſen. Das V. Capitul. Von dem Gebrauch der Contumaciæ. ALs wir nun zu Zante im Port eingelauffen/ haben wir da- ſelbſt vier groſſe Hollaͤndiſche Schiffe mit Soldaten/ wel- che

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/34>, abgerufen am 25.11.2024.