Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. auch so lange verblieben/ biß ich meinen Stab weiter setzenkonte. Jn dieser Stadt ist weiland Jonathas/ der tapffere Der Berg Karmel liegt von Ptolemais drey Meilen und Es hatten aber damals die Münche den Orth aus Das
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. auch ſo lange verblieben/ biß ich meinen Stab weiter ſetzenkonte. Jn dieſer Stadt iſt weiland Jonathas/ der tapffere Der Berg Karmel liegt von Ptolemais drey Meilen und Es hatten aber damals die Muͤnche den Orth aus Das
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
auch ſo lange verblieben/ biß ich meinen Stab weiter ſetzen
konte.
Jn dieſer Stadt iſt weiland Jonathas/ der tapffere
Held und Bruder Judæ Maccabæi, von dem untreuen Manne
Tryphon ſchelmiſcher weiſe unter dem Vorwandt und Schein
guter Freundſchafft hingerichtet und auf die Fleiſchbanck ge-
opffert worden/ davon zu leſen im 12. Cap. deß 1. B. der Macc.
Der Berg Karmel liegt von Ptolemais drey Meilen und
ſechzehen Meilen von Jeruſalem auch am groſſen mittel-Meer
und am Bach Kiſon und iſt ein hoher Berg/ bey welchem vor-
deſſen zu Joſua Zeiten ein Heidniſcher Koͤnig gewohnet/ wie zu
leſen im 12. und 15 Capituln Joſua. An dieſer Bach Kiſon/ wie
ihn die Schrifft nennet/ haben vor deſſen die Jſraeliten den
Cananiter Koͤnig/ Jabin von Hazor ſammt ſeinem Feldmar-
ſchall Siſſera erleget und ſich ſeines Landes bemaͤchtiget wie zu
leſen im 4. Cap. deß B. der Richt worauff ſich auch der 83. Pſ.
berufft v. 10. An dieſer Bach hat weiland der Prophet Elias
auch aus Goͤttlichem Eifer die Abgoͤttiſchen Baalspfaffen ge-
ſchlachtet und der Aergernuͤß im Volck Gottes abgeholffen/
wie zu leſen im 18. Cap. deß 1. B. der Koͤn. v. 40. Hernach hat
ſich der Prophet und Mann Gottes/ Elias/ eine geraume Zeit
drauff aufgehalten und ſeine Wohnung gehabt/ an welche
Stelle nun eine Kirche und Kloſter erbauet iſt von andaͤchtigen
Chriſten/ in welcher hiebevor Muͤnche gewohnet/ ſo man die
Carmeliten geneñet hat/ davon auch ihr Orden ſeinẽ Urſprung
genom̃en/ daß man ihn den Carmeliten Orden geheiſſen hat.
Es hatten aber damals die Muͤnche den Orth aus
Mangel ihres Unterhalts verlaſſen/ und ſich anderswohin
wenden muͤſſen und ſtund alſo gantz wuͤſte und oͤde und war
kein Menſche mehr auf demſelben Berge bey gedachter Kirche
und Kloſter zu ſehen/ noch zu hoͤren.
Das
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