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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.

Den 18. Julij mit Anbruch deß Tages sind wir wieder
fortgereitet und kurtz nach der Sonnen Aufgang nach viel-
faltiger in der weiten und wilden steinigten Sandwüsten aus-
gestandener Leib und Lebens-Gefahr/ Hunger/ Durst/ Hitze/
Wachen und anderer Ungelegenheiten mehr durch Gottes
Gnade glücklich wieder aus den rauhen unfruchtbaren wild-
nüssen deß Königreichs Arabien in das lustige und fruchtbare
Königreich Egypten und desselben Haupt-Stadt Babylon
angelanget und sind eben durch diese Pforte wieder eingezo-
gen/ durch welche wir ausgereiset waren. Ausser der Stadt a-
ber sind wir zur lincken Hand bey einem Egyptischen Königs-
Grabe vorbey gereiset. War mit einer Kirche überbauet/ wel-
che oben/ Landes Brauch nach/ gantz eben und ohne Tach war
mit vielen spitzigen aus gehauenen Steinen/ und zwey schönen
hohen Thürmen/ deren ieglicher auswerts drey Gänge über-
einander hatte und war ein überaus schön und groß Ge-
bäu.

Zur rechten Hand war noch einander Königs-Begräb-
niß/ welches auch schön aber etwas kleiner/ als voriges
war.

Das VI. Capitul.

Wie ich in S. Catharinen Kloster zu Babylon aufgenom-
men und tractirt worden.

ALs wir nun in die Stadt hinein kamen/ seynd wir alsbald
nach dem Griechischen Kloster/ S. Catharinae genannt/ zu-
geeitten/ da ich auch meine Sachen gelassen/ nach dem ich
sie aus dem alten Gemäuer vor der Stadt/ woselbst die Camee-
le abgeladen worden/ durch zweene Pedubeen oder Cameel-
Knechte herein bringen lassen. Denn diese Pedubeen, und Moh-

ren/
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.

Den 18. Julij mit Anbruch deß Tages ſind wir wieder
fortgereitet und kurtz nach der Sonnen Aufgang nach viel-
faltiger in der weiten und wilden ſteinigten Sandwuͤſten aus-
geſtandener Leib und Lebens-Gefahr/ Hunger/ Durſt/ Hitze/
Wachen und anderer Ungelegenheiten mehr durch Gottes
Gnade gluͤcklich wieder aus den rauhen unfruchtbaren wild-
nuͤſſen deß Koͤnigreichs Arabien in das luſtige und fruchtbare
Koͤnigreich Egypten und deſſelben Haupt-Stadt Babylon
angelanget und ſind eben durch dieſe Pforte wieder eingezo-
gen/ durch welche wir ausgereiſet waren. Auſſer der Stadt a-
ber ſind wir zur lincken Hand bey einem Egyptiſchen Koͤnigs-
Grabe vorbey gereiſet. War mit einer Kirche uͤberbauet/ wel-
che oben/ Landes Brauch nach/ gantz eben und ohne Tach war
mit vielen ſpitzigen aus gehauenen Steinen/ und zwey ſchoͤnen
hohen Thuͤrmen/ deren ieglicher auswerts drey Gaͤnge uͤber-
einander hatte und war ein uͤberaus ſchoͤn und groß Ge-
baͤu.

Zur rechten Hand war noch einander Koͤnigs-Begraͤb-
niß/ welches auch ſchoͤn aber etwas kleiner/ als voriges
war.

Das VI. Capitul.

Wie ich in S. Catharinen Kloſter zu Babylon aufgenom-
men und tractirt worden.

ALs wir nun in die Stadt hinein kamen/ ſeynd wir alsbald
nach dem Griechiſchen Kloſter/ S. Catharinæ genannt/ zu-
geeitten/ da ich auch meine Sachen gelaſſen/ nach dem ich
ſie aus dem alten Gemaͤuer vor der Stadt/ woſelbſt die Camee-
le abgeladen worden/ durch zweene Pedubeen oder Cameel-
Knechte herein bringen laſſen. Denn dieſe Pedubeen, und Moh-

ren/
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[234/0240] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Den 18. Julij mit Anbruch deß Tages ſind wir wieder fortgereitet und kurtz nach der Sonnen Aufgang nach viel- faltiger in der weiten und wilden ſteinigten Sandwuͤſten aus- geſtandener Leib und Lebens-Gefahr/ Hunger/ Durſt/ Hitze/ Wachen und anderer Ungelegenheiten mehr durch Gottes Gnade gluͤcklich wieder aus den rauhen unfruchtbaren wild- nuͤſſen deß Koͤnigreichs Arabien in das luſtige und fruchtbare Koͤnigreich Egypten und deſſelben Haupt-Stadt Babylon angelanget und ſind eben durch dieſe Pforte wieder eingezo- gen/ durch welche wir ausgereiſet waren. Auſſer der Stadt a- ber ſind wir zur lincken Hand bey einem Egyptiſchen Koͤnigs- Grabe vorbey gereiſet. War mit einer Kirche uͤberbauet/ wel- che oben/ Landes Brauch nach/ gantz eben und ohne Tach war mit vielen ſpitzigen aus gehauenen Steinen/ und zwey ſchoͤnen hohen Thuͤrmen/ deren ieglicher auswerts drey Gaͤnge uͤber- einander hatte und war ein uͤberaus ſchoͤn und groß Ge- baͤu. Zur rechten Hand war noch einander Koͤnigs-Begraͤb- niß/ welches auch ſchoͤn aber etwas kleiner/ als voriges war. Das VI. Capitul. Wie ich in S. Catharinen Kloſter zu Babylon aufgenom- men und tractirt worden. ALs wir nun in die Stadt hinein kamen/ ſeynd wir alsbald nach dem Griechiſchen Kloſter/ S. Catharinæ genannt/ zu- geeitten/ da ich auch meine Sachen gelaſſen/ nach dem ich ſie aus dem alten Gemaͤuer vor der Stadt/ woſelbſt die Camee- le abgeladen worden/ durch zweene Pedubeen oder Cameel- Knechte herein bringen laſſen. Denn dieſe Pedubeen, und Moh- ren/

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/240>, abgerufen am 24.11.2024.