Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. Thieren/ sonderlich hatte er auch eine Mumiam, wie mans nen-net/ oder gantzen Menschen-Cörper/ der gar sehr alt und also mit sonderbarem Balsam balsamiret erhalten worden war. Denn in denen Egyptischen Landen/ sonderlich in der Das V. Capitul. Von weiterm Verlauff meiner Rückreise durch die NUn komme ich wieder auf die grosse/ wilde Arabische Diese Nacht ist ein sehr scharffer Wind entstanden und Vorgedachten 15. Julij sind wir zu Mittage nicht weit gen/
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Thieren/ ſonderlich hatte er auch eine Mumiam, wie mans nen-net/ oder gantzen Menſchen-Coͤrper/ der gar ſehr alt und alſo mit ſonderbarem Balſam balſamiret erhalten worden war. Denn in denen Egyptiſchen Landen/ ſonderlich in der Das V. Capitul. Von weiterm Verlauff meiner Ruͤckreiſe durch die NUn komme ich wieder auf die groſſe/ wilde Arabiſche Dieſe Nacht iſt ein ſehr ſcharffer Wind entſtanden und Vorgedachten 15. Julij ſind wir zu Mittage nicht weit gen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0236" n="230"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.</hi></fw><lb/> Thieren/ ſonderlich hatte er auch eine <hi rendition="#aq">Mumiam,</hi> wie mans nen-<lb/> net/ oder gantzen Menſchen-Coͤrper/ der gar ſehr alt und alſo<lb/> mit ſonderbarem Balſam balſamiret erhalten worden<lb/> war.</p><lb/> <p>Denn in denen Egyptiſchen Landen/ ſonderlich in der<lb/> Stadt Babylon/ pflegt man die Verſtorbene durch und durch<lb/> zu balſamiren/ hernach nehmen ſie Leinwat/ leimen ſie faſt<lb/> zwey Finger Dick aufeinander wie einen Kaſten/ legen den<lb/> Todten drein und ſetzen ihn auſſer der Stadt in ſonderliche im<lb/> Sande tieff gemachte Hoͤhlen/ dergleichen in Babylon bey<lb/> groſſer Menge geſchiehet. Und ſolche Coͤrper liegen gar ſehr<lb/> lange Zeit unverweßlich/ wie man den gefunden/ die zu tauſend<lb/> Jahren gelegen. Und dieſelben nennet man <hi rendition="#aq">Mumia</hi> und werden<lb/> weit und fern in die Apotecken bracht und fuͤr einen groſſen<lb/> Schatz in der Arrtzney gehalten/ ſintemal das Fleiſch, von dem<lb/> Balſam dermaſſen durchkrochen/ daß es gantz hart worden<lb/> und mit dem Meſſer geſchabt werden kan.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#fr">Das</hi><hi rendition="#aq">V</hi>. <hi rendition="#fr">Capitul.</hi></head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Von weiterm Verlauff meiner Ruͤckreiſe durch die<lb/> wilde Arabiſche Wuͤſten.</hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Un komme ich wieder auf die groſſe/ wilde Arabiſche<lb/> Wuͤſten/ nach dem ich wegen der <hi rendition="#aq">Rari</hi>taͤten deß rothen<lb/> Meeres und der <hi rendition="#aq">Mumia</hi> etwas davon abſchreiten muͤſ-<lb/> ſen.</p><lb/> <p>Dieſe Nacht iſt ein ſehr ſcharffer Wind entſtanden und<lb/> drauf ein kalter Thau gefallen. Haben wegen der Mohren<lb/> und Rauber fleiſſige Wache halten muͤſſen.</p><lb/> <p>Vorgedachten 15. Julij ſind wir zu Mittage nicht weit<lb/> vom rothen Meer unter Buͤſchen und Decken im Sande gele-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [230/0236]
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Thieren/ ſonderlich hatte er auch eine Mumiam, wie mans nen-
net/ oder gantzen Menſchen-Coͤrper/ der gar ſehr alt und alſo
mit ſonderbarem Balſam balſamiret erhalten worden
war.
Denn in denen Egyptiſchen Landen/ ſonderlich in der
Stadt Babylon/ pflegt man die Verſtorbene durch und durch
zu balſamiren/ hernach nehmen ſie Leinwat/ leimen ſie faſt
zwey Finger Dick aufeinander wie einen Kaſten/ legen den
Todten drein und ſetzen ihn auſſer der Stadt in ſonderliche im
Sande tieff gemachte Hoͤhlen/ dergleichen in Babylon bey
groſſer Menge geſchiehet. Und ſolche Coͤrper liegen gar ſehr
lange Zeit unverweßlich/ wie man den gefunden/ die zu tauſend
Jahren gelegen. Und dieſelben nennet man Mumia und werden
weit und fern in die Apotecken bracht und fuͤr einen groſſen
Schatz in der Arrtzney gehalten/ ſintemal das Fleiſch, von dem
Balſam dermaſſen durchkrochen/ daß es gantz hart worden
und mit dem Meſſer geſchabt werden kan.
Das V. Capitul.
Von weiterm Verlauff meiner Ruͤckreiſe durch die
wilde Arabiſche Wuͤſten.
NUn komme ich wieder auf die groſſe/ wilde Arabiſche
Wuͤſten/ nach dem ich wegen der Raritaͤten deß rothen
Meeres und der Mumia etwas davon abſchreiten muͤſ-
ſen.
Dieſe Nacht iſt ein ſehr ſcharffer Wind entſtanden und
drauf ein kalter Thau gefallen. Haben wegen der Mohren
und Rauber fleiſſige Wache halten muͤſſen.
Vorgedachten 15. Julij ſind wir zu Mittage nicht weit
vom rothen Meer unter Buͤſchen und Decken im Sande gele-
gen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |