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Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.

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Siebenjährige Welt-Beschauung.
muste/ weiln uns unsere Camele nach Sonnen-Untergang
von etwas abgelegenen Orthen zugebracht werden müssen/
und deßwegen drauf warten müssen. Nach dem aber un-
sere Camele nach zwey Stunden in der Nacht ankommen/
sind wir wieder auf gewesen und haben in die drey Stunden
gereiset und hernach in der Wüsten im Sande/ biß an dem
Morgen/ etwas geruhet.

Den 12. Julij nach Sonnen Aufgang sind wir wieder
auf unsern alten Weg/ den wir im Hineinreisen gehalten/
kommen bey den Gebürge Pharan so uns ietzo in der Rückreise
zur lincken Hand blieb/ sind in einen ebenen lustigen Thaal/
fortgereiset/ alwo wir auch biß Mittags gelegen.

Gestern und heute ists sehr heiß gewesen/ diese Nacht aber
ziemlich frisch. Nach Mittage sind wir in einem schönen
ebenen weiten Thaal zwischen hohen felsichten Gebürge/ an-
derthalbe Stunde ohngefähr geritten/ hernach in einen bür-
gichten etwas auf- und abgehenden steinigten Wege/ so etzli-
che Stunden lang gewähret/ dann über die alten Steinhauf-
fen der zerfallenen Häuser der Kinder Jsrael/ da wir endlich
fast eine Stunde vor Sonnen Untergang in einen tieffen Thal
kommen/ alwo wir geruhet/ wiewol in lauter Furcht und Ge-
fahr vor den Mohren. Habe auch also meine Mahlzeit/ ob
gleich schlecht gnung von Pißkoten und Wasser/ dennoch in
Furcht/ verzehren müssen. Denn wo es die Mohren inne
worden wären/ hätten sie mirs doch nicht gelassen. Nach etz-
lichen Stunden sind wir wieder aufgebrochen/ und des Nachts
fortgereiset/ biß zu Anbruch des Tages/ damit wir einen be-
quemern Orth angetroffen/ weil wir an diesem Orthe um der
daselbst befindlichen vielen schwartzen Schlangen willen nicht
bleiben können. Waren grosse lange schwartze und sehr gif-

tige

Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
muſte/ weiln uns unſere Camele nach Sonnen-Untergang
von etwas abgelegenen Orthen zugebracht werden muͤſſen/
und deßwegen drauf warten muͤſſen. Nach dem aber un-
ſere Camele nach zwey Stunden in der Nacht ankommen/
ſind wir wieder auf geweſen und haben in die drey Stunden
gereiſet und hernach in der Wuͤſten im Sande/ biß an dem
Morgen/ etwas geruhet.

Den 12. Julij nach Sonnen Aufgang ſind wir wieder
auf unſern alten Weg/ den wir im Hineinreiſen gehalten/
kommen bey den Gebuͤrge Pharan ſo uns ietzo in der Ruͤckreiſe
zur lincken Hand blieb/ ſind in einen ebenen luſtigen Thaal/
fortgereiſet/ alwo wir auch biß Mittags gelegen.

Geſtern und heute iſts ſehr heiß geweſen/ dieſe Nacht aber
ziemlich friſch. Nach Mittage ſind wir in einem ſchoͤnen
ebenen weiten Thaal zwiſchen hohen felſichten Gebuͤrge/ an-
derthalbe Stunde ohngefaͤhr geritten/ hernach in einen buͤr-
gichten etwas auf- und abgehenden ſteinigten Wege/ ſo etzli-
che Stunden lang gewaͤhret/ dann uͤber die alten Steinhauf-
fen der zerfallenen Haͤuſer der Kinder Jſrael/ da wir endlich
faſt eine Stunde vor Sonnen Untergang in einen tieffen Thal
kommen/ alwo wir geruhet/ wiewol in lauter Furcht und Ge-
fahr vor den Mohren. Habe auch alſo meine Mahlzeit/ ob
gleich ſchlecht gnung von Pißkoten und Waſſer/ dennoch in
Furcht/ verzehren muͤſſen. Denn wo es die Mohren inne
worden waͤren/ haͤtten ſie mirs doch nicht gelaſſen. Nach etz-
lichen Stunden ſind wir wieder aufgebrochen/ und des Nachts
fortgereiſet/ biß zu Anbruch des Tages/ damit wir einen be-
quemern Orth angetroffen/ weil wir an dieſem Orthe um der
daſelbſt befindlichen vielen ſchwartzen Schlangen willen nicht
bleiben koͤnnen. Waren groſſe lange ſchwartze und ſehr gif-

tige
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[224/0230] Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. muſte/ weiln uns unſere Camele nach Sonnen-Untergang von etwas abgelegenen Orthen zugebracht werden muͤſſen/ und deßwegen drauf warten muͤſſen. Nach dem aber un- ſere Camele nach zwey Stunden in der Nacht ankommen/ ſind wir wieder auf geweſen und haben in die drey Stunden gereiſet und hernach in der Wuͤſten im Sande/ biß an dem Morgen/ etwas geruhet. Den 12. Julij nach Sonnen Aufgang ſind wir wieder auf unſern alten Weg/ den wir im Hineinreiſen gehalten/ kommen bey den Gebuͤrge Pharan ſo uns ietzo in der Ruͤckreiſe zur lincken Hand blieb/ ſind in einen ebenen luſtigen Thaal/ fortgereiſet/ alwo wir auch biß Mittags gelegen. Geſtern und heute iſts ſehr heiß geweſen/ dieſe Nacht aber ziemlich friſch. Nach Mittage ſind wir in einem ſchoͤnen ebenen weiten Thaal zwiſchen hohen felſichten Gebuͤrge/ an- derthalbe Stunde ohngefaͤhr geritten/ hernach in einen buͤr- gichten etwas auf- und abgehenden ſteinigten Wege/ ſo etzli- che Stunden lang gewaͤhret/ dann uͤber die alten Steinhauf- fen der zerfallenen Haͤuſer der Kinder Jſrael/ da wir endlich faſt eine Stunde vor Sonnen Untergang in einen tieffen Thal kommen/ alwo wir geruhet/ wiewol in lauter Furcht und Ge- fahr vor den Mohren. Habe auch alſo meine Mahlzeit/ ob gleich ſchlecht gnung von Pißkoten und Waſſer/ dennoch in Furcht/ verzehren muͤſſen. Denn wo es die Mohren inne worden waͤren/ haͤtten ſie mirs doch nicht gelaſſen. Nach etz- lichen Stunden ſind wir wieder aufgebrochen/ und des Nachts fortgereiſet/ biß zu Anbruch des Tages/ damit wir einen be- quemern Orth angetroffen/ weil wir an dieſem Orthe um der daſelbſt befindlichen vielen ſchwartzen Schlangen willen nicht bleiben koͤnnen. Waren groſſe lange ſchwartze und ſehr gif- tige

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Zitationshilfe: Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666. , S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neitschitz_reise_1666/230>, abgerufen am 24.11.2024.