Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. sen denn die Araber in keinem Kloster mehr zulassen/ und hattederselbe einen Mohren bey sich/ welcher sein Schutz und gleich- sam Salvaguardi seyn muste wieder andere streiffende Mohren und wie gedacht/ so muß der in solchen Klöstern wohnende Münch ieglicher Orts die umschweiffende Mohren täglich mit Nahrung unterhalten/ sonst wäre kein Kloster eine Stunde/ noch sie alle ihres Lebens nicht sicher/ die in solchen Klöstern sich enthalten. Hier regnet es im Sommer nicht/ oder doch gar sehr sel- Nicht gar so weit von S. David nach dem Griechischen Nicht weit von dannen zur rechten Hand siehet man uhr- Bald hier auff sind wir zur rechten Handwerts zu einem Hier herum ist auch der Orth/ da den Kindern Jsrael das Man-
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. ſen denn die Araber in keinem Kloſter mehr zulaſſen/ und hattederſelbe einen Mohren bey ſich/ welcher ſein Schutz und gleich- ſam Salvaguardi ſeyn muſte wieder andere ſtreiffende Mohren und wie gedacht/ ſo muß der in ſolchen Kloͤſtern wohnende Muͤnch ieglicher Orts die umſchweiffende Mohren taͤglich mit Nahrung unterhalten/ ſonſt waͤre kein Kloſter eine Stunde/ noch ſie alle ihres Lebens nicht ſicher/ die in ſolchen Kloͤſtern ſich enthalten. Hier regnet es im Sommer nicht/ oder doch gar ſehr ſel- Nicht gar ſo weit von S. David nach dem Griechiſchen Nicht weit von dannen zur rechten Hand ſiehet man uhr- Bald hier auff ſind wir zur rechten Handwerts zu einem Hier herum iſt auch der Orth/ da den Kindern Jſrael das Man-
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
ſen denn die Araber in keinem Kloſter mehr zulaſſen/ und hatte
derſelbe einen Mohren bey ſich/ welcher ſein Schutz und gleich-
ſam Salvaguardi ſeyn muſte wieder andere ſtreiffende Mohren
und wie gedacht/ ſo muß der in ſolchen Kloͤſtern wohnende
Muͤnch ieglicher Orts die umſchweiffende Mohren taͤglich mit
Nahrung unterhalten/ ſonſt waͤre kein Kloſter eine Stunde/
noch ſie alle ihres Lebens nicht ſicher/ die in ſolchen Kloͤſtern
ſich enthalten.
Hier regnet es im Sommer nicht/ oder doch gar ſehr ſel-
ten/ aber an Statt deß Schnees im Winter regnet es im Ge-
buͤrge nur.
Nicht gar ſo weit von S. David nach dem Griechiſchen
Kloſter unten am Berge Sinai/ da ich gaſt und vor etlichen
Tagen mit meinem Muͤnch und Tuͤrcken außgegangen war/
iſt ein weiſſer Stein im weiten Thaal/ wo die Kinder Jſrael das
gegoſſene Kalb angebetet und Moſes im herab-Gehen vom
Berge Sinai im Zorn die zwo ſteinerne Geſetz-Tafeln zerworf-
fen/ und iſt davon ein Loch/ wie ein Ochſen-Kopff mit Hoͤrnern
im Steine.
Nicht weit von dannen zur rechten Hand ſiehet man uhr-
altes Gemaͤuer/ Binnen welchem der Kinder Jſrael Begraͤb-
nuͤſſe geweſen/ ſo an und unters Gebuͤrge angebauet. Die Graͤ-
ber ſind aneinander gemauert/ recht alſo mit Maͤuerlein/ faſt
wie die Zellen der viertzig Maͤrtyrer.
Bald hier auff ſind wir zur rechten Handwerts zu einem
weißgrauen Stein kommen/ allwo Moſis die Schlange erhoͤ-
het hat/ auf welchem lange Schrammen und Streiffe zu ſehen
gleich wie Schlangen Spuren ziemlich tieff in den Stein: Und
ſagen die Griechen/ daß die Tafeln Moſis unter dieſem Stein
verborgen liegen.
Hier herum iſt auch der Orth/ da den Kindern Jſrael das
Man-
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