Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.An dem wohlgeneigten Leser. Kehr ein zu rechter Zeit/ weil noch der Himmel leucht.Machs/ wie die Lerche thut/ die in den Lüfften fleucht Zuloben GOTT mit Macht/ Daß dus so weit gebracht. Daß/ sag ich/ Ehrngedachter Cavallier Sieben Jahr lang gereiset und nicht Nun habe ich das meinige durch Gottes Hülffe/ nach bestem Vermögen/ Der B 3
An dem wohlgeneigten Leſer. Kehr ein zu rechter Zeit/ weil noch der Himmel leucht.Machs/ wie die Lerche thut/ die in den Luͤfften fleucht Zuloben GOTT mit Macht/ Daß dus ſo weit gebracht. Daß/ ſag ich/ Ehrngedachter Cavallier Sieben Jahr lang gereiſet und nicht Nun habe ich das meinige durch Gottes Huͤlffe/ nach beſtem Vermoͤgen/ Der B 3
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An dem wohlgeneigten Leſer.
Kehr ein zu rechter Zeit/ weil noch der Himmel leucht.
Machs/ wie die Lerche thut/ die in den Luͤfften fleucht
Zuloben GOTT mit Macht/
Daß dus ſo weit gebracht.
Daß/ ſag ich/ Ehrngedachter Cavallier Sieben Jahr lang gereiſet und nicht
allein andere/ ſondern auch das gelobte Land/ da vor deſſen das Volck Jſrael
gewohnet und GOTT ſeine Kirche gehabt und die heiligen Ertz-Vaͤter/ Pro-
pheten/ Chriſtus und die lieben Apoſtel gewandelt/ gepredigt und viel Zeichen
und Wunder gethan/ durchzogen und alle Nachricht davon mit ſeiner eigenen
Hand fleißig aufgezeichnet hinterlaſſen/ nach dem er bald nach ſeiner Heim-
kunfft den Weg alles Fleiſches gangen/ nur daß ſelbige in richtige Ordnung und
Verſtaͤndlich teutſch gebracht werden muͤſte/ zu deſſen Befoͤrderung denn deſ-
ſelben geliebter Herr Bruder/ der Hoch-Edelgeborne und Geſtreng-Mannve-
ſte Herr Rudolph von Neitzſchitz uff Roͤhrsdorff/ Borthen und Cunnersſtorff
Ritter und Churfuͤrftl. Durchl. zu Sachſen hochanſehnlicher Cammerherr
und Hof-Obriſter/ mein vornehmer und großgeneigter Patron keinen Fleiß
geſparet/ zumahln er geſehen/ daß einige hohe Perſonen groß Verlangen dar-
nach getragen.
Nun habe ich das meinige durch Gottes Huͤlffe/ nach beſtem Vermoͤgen/
dabey gethan/ ſo viel mir neben meinen ordentlichen Ampts-Geſchaͤfften muͤg-
lich geweſen/ und uͤberreiche es allhier deinen Haͤnden. Darumb nimms zum
beſten auf/ brauche es zu deinem Nutzen bey guter Geſundheit und Frieden
und gedencke meiner/ als eines/ der nichts liebers wuͤnſchet/ als der gemeinen
Wohlfahrt nach hoͤchſtem Vermoͤgen zudienen/ im beſten und bitte
GOTT fuͤr mich/ gleich wie ich auch fuͤr dich/ auf
daß wir alle ſelig werden/
Amen.
Der
B 3
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