Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. Maco zur lincken Hand gesehen/ und haben wir diesen 21. und 22.Aprill gar schön und helle Wetter gehabt. Das II. Capitul. Von weiterer und völliger Fortstellung unserer DEn 22. Aprilis haben wir die Stadt Parenza und Roinno, Unterwegs aber/ ehe wir noch auff Roinno kommen/ sind Den 23. April hatten wir schwachen Wind und sind den Es ist aber dieses S. Piedro eine Kirche zur lincken Hand in wel-
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. Maco zur lincken Hand geſehen/ und haben wir dieſen 21. und 22.Aprill gar ſchoͤn und helle Wetter gehabt. Das II. Capitul. Von weiterer und voͤlliger Fortſtellung unſerer DEn 22. Aprilis haben wir die Stadt Parenza und Roinno, Unterwegs aber/ ehe wir noch auff Roinno kommen/ ſind Den 23. April hatten wir ſchwachen Wind und ſind den Es iſt aber dieſes S. Piedro eine Kirche zur lincken Hand in wel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0115" n="109"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Maco</hi> zur lincken Hand geſehen/ und haben wir dieſen 21. und 22.<lb/> Aprill gar ſchoͤn und helle Wetter gehabt.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#fr">Das</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#fr">Capitul.</hi> </head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Von weiterer und voͤlliger Fortſtellung unſerer<lb/> Reiſe nach Egypten.</hi> </p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>En 22. Aprilis haben wir die Stadt <hi rendition="#aq">Parenza</hi> und <hi rendition="#aq">Roinno,</hi><lb/> ſo klein/ zur lincken Hand gar nahe und mit geringem<lb/> Winde gelaſſen/ uñ iſt dieſes Land alles <hi rendition="#aq">Iſtria. Iſtria,</hi> Jſter-<lb/> reich/ iſt eine Landſchafft Welſchlandes und faͤngt ſich daſſel-<lb/> be ſchon zu S<hi rendition="#aq">,</hi> Veit an/ wie theils wollen.</p><lb/> <p>Unterwegs aber/ ehe wir noch auff <hi rendition="#aq">Roinno</hi> kommen/ ſind<lb/> wir auch <hi rendition="#aq">Roſchera,</hi> ſo dem Papſt gehoͤret/ vorbey <hi rendition="#aq">paſsir</hi>et. Zur<lb/> lincken Hand ſind wir an etzlichen <hi rendition="#aq">Schochlin</hi>en mit etwas<lb/> Straͤuchern bewachſen vorbey geſegelt/ und Abends drauff<lb/><hi rendition="#aq">Campo Dipola,</hi> alda eine kleine Stadt in der Hoͤhe deß Gebuͤr-<lb/> ges/ zur lincken Hand gelaſſen.</p><lb/> <p>Den 23. April hatten wir ſchwachen Wind und ſind den<lb/> Berg <hi rendition="#aq">Carnero Onia,</hi> eine Jnſul/ zur lincken Hand beyhin <hi rendition="#aq">pasſi-</hi><lb/> ret. Der 24. Apr. war regenhafftig und ſind wir zu <hi rendition="#aq">S. Piedro di<lb/> Nimre in Sclavonia</hi> ankommen/ ſo wir vorigen Abend nichts<lb/> voll endserreichen koͤnnen.</p><lb/> <p>Es iſt aber dieſes <hi rendition="#aq">S. Piedro</hi> eine Kirche zur lincken Hand in<lb/><hi rendition="#aq">Punta,</hi> oder an der Ecke/ ehe wir den hohen Steinfelß im Meer<lb/> verlaſſen. Und weil wir ſchwachen Wind hattẽ haben wir nach<lb/> Mittage ohngefaͤhr um 2. Uhr dẽ Port bey der Jnſul <hi rendition="#aq">Parmuida</hi><lb/> eingenommen/ ſind alſo aufs Land geſtiegen und in ein auf ei-<lb/> nem hohen Berge gelegenes Dorff/ welches <hi rendition="#aq">Schelna</hi> genannt<lb/> wurde gangen/ willens etwas von friſchem Fleiſch/ Eyern oder<lb/> anderer Nothdurfft einzu kauffen/ haben aber nichts/ als ein<lb/> klein Geißlein bekommen und mit auf unſer Schiff gebracht/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wel-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [109/0115]
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
Maco zur lincken Hand geſehen/ und haben wir dieſen 21. und 22.
Aprill gar ſchoͤn und helle Wetter gehabt.
Das II. Capitul.
Von weiterer und voͤlliger Fortſtellung unſerer
Reiſe nach Egypten.
DEn 22. Aprilis haben wir die Stadt Parenza und Roinno,
ſo klein/ zur lincken Hand gar nahe und mit geringem
Winde gelaſſen/ uñ iſt dieſes Land alles Iſtria. Iſtria, Jſter-
reich/ iſt eine Landſchafft Welſchlandes und faͤngt ſich daſſel-
be ſchon zu S, Veit an/ wie theils wollen.
Unterwegs aber/ ehe wir noch auff Roinno kommen/ ſind
wir auch Roſchera, ſo dem Papſt gehoͤret/ vorbey paſsiret. Zur
lincken Hand ſind wir an etzlichen Schochlinen mit etwas
Straͤuchern bewachſen vorbey geſegelt/ und Abends drauff
Campo Dipola, alda eine kleine Stadt in der Hoͤhe deß Gebuͤr-
ges/ zur lincken Hand gelaſſen.
Den 23. April hatten wir ſchwachen Wind und ſind den
Berg Carnero Onia, eine Jnſul/ zur lincken Hand beyhin pasſi-
ret. Der 24. Apr. war regenhafftig und ſind wir zu S. Piedro di
Nimre in Sclavonia ankommen/ ſo wir vorigen Abend nichts
voll endserreichen koͤnnen.
Es iſt aber dieſes S. Piedro eine Kirche zur lincken Hand in
Punta, oder an der Ecke/ ehe wir den hohen Steinfelß im Meer
verlaſſen. Und weil wir ſchwachen Wind hattẽ haben wir nach
Mittage ohngefaͤhr um 2. Uhr dẽ Port bey der Jnſul Parmuida
eingenommen/ ſind alſo aufs Land geſtiegen und in ein auf ei-
nem hohen Berge gelegenes Dorff/ welches Schelna genannt
wurde gangen/ willens etwas von friſchem Fleiſch/ Eyern oder
anderer Nothdurfft einzu kauffen/ haben aber nichts/ als ein
klein Geißlein bekommen und mit auf unſer Schiff gebracht/
wel-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |