Neitzschitz, Georg Christoph von: Sieben-Jährige und gefährliche WeltBeschauung Durch die vornehmsten Drey Theil der Welt Europa/ Asia und Africa. Bautzen, 1666.Siebenjährige Welt-Beschauung. auch über Nacht bleiben müssen weil uns die Nacht überfallen/ehe wir über den Berg kommen/ der sich auch biß an Tuatschli erstrecket. Den 27. Martij sind wir früh vor Mittage nach Triest Das XII. Capitul. Von der Stadt Triest und mein er Ankunfft DJe Stadt Triest ligt über die Masse schön am Meer/ ist Den 2. April früh um 3. Uhr nach Teutscher Rechnung Be- O 3
Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung. auch uͤber Nacht bleiben muͤſſen weil uns die Nacht uͤberfallen/ehe wir uͤber den Berg kommen/ der ſich auch biß an Tuatſchli erſtrecket. Den 27. Martij ſind wir fruͤh vor Mittage nach Trieſt Das XII. Capitul. Von der Stadt Trieſt und mein er Ankunfft DJe Stadt Trieſt ligt uͤber die Maſſe ſchoͤn am Meer/ iſt Den 2. April fruͤh um 3. Uhr nach Teutſcher Rechnung Be- O 3
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Siebenjaͤhrige Welt-Beſchauung.
auch uͤber Nacht bleiben muͤſſen weil uns die Nacht uͤberfallen/
ehe wir uͤber den Berg kommen/ der ſich auch biß an Tuatſchli
erſtrecket.
Den 27. Martij ſind wir fruͤh vor Mittage nach Trieſt
kommen und haben wir dieſen gantzen Tag in und zwiſchen
ſehr groſſen Steinen/ einen ziemlichen Weg reiſſen muͤſſen/ ſo
uns ſehr verdrießlich geweſen/ ſintemal der Weg dermaſſen
mit Steinen verfallen/ daß kuͤmmerlich fortzukommen gewe-
ſen und endlich die Roſſe die Felſichten Hoͤhen herunter gefuͤh-
ret werden muͤſſen/ da wir denn mit Grauen geſehen/ in was
gefaͤhrlicher Hoͤhe wir gereiſet/ ſo wir vorhin auf der Hoͤhe ſel-
ber nicht in Acht genom̃en/ biß wir die Jaͤhlinge herab gemuſt
und die Stadt Trieſt und das Meer vor uns geſehen.
Das XII. Capitul.
Von der Stadt Trieſt und mein er Ankunfft
zu Venedig.
DJe Stadt Trieſt ligt uͤber die Maſſe ſchoͤn am Meer/ iſt
feſt und bat 3. Thore/ als das Labacher-das Capuciner-
und Meer-Thor/ da die Schiffe/ ſo nach Venedig und
weiter gehen/ anlauffen/ weßwegen auch der Hafen genennet
wird Golfo di Trieſte. Es hat dieſelbe auch ein Schloß/ welches
auf einem hohen Berge lieget/ welches mit 50. Soldaten pfle-
get beſetzet zu ſeyn. Hart dabey iſt die Domkirche/ ſo ein ſehr al-
tes groſſes finſter Gebaͤude. Gehoͤret dieſe Stadt noch dem
Roͤmiſchen Keyſer zu und iſt nicht beym beſten allda vor Rei-
ſende/ alſo/ daß man zu ſeinem Gelde faſt hunger leiden
muß.
Den 2. April fruͤh um 3. Uhr nach Teutſcher Rechnung
bin ich von dannen aufgebrochen und mit vorgedachten zwe-
en Patribus Franciſcanis auf einer zufaͤlliger Parquen nacher
Be-
O 3
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