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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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zum III. Theil von Bibliothequen.
nem Rectorat Anno 1691. nach mehrentheils vollendeter Renovation des
grossen Collegii, wiederum in ein besonder zubereitetes Zimmer bringen und
in Ordnung stellen lassen, auch selbst mit einem ansehnlichen Beytrag zu de-
ren Wiederaufricht- und Vermehrung einen guten Anfang gemacht hat.
Nachdem aber der vormalige Herr Statthalter, der hochwürdige und hoch-
gebohrne Graf von Boineburg des hohen Ertz- Stiffts Mayntz und
Trier Capitularis &c. aus besonderer Liebe und Freygebigkeit gegen hiesige
wohl-löbliche Academie seines Hrn Vaters Joh. Christ. Freyherrns
von Boineburgs,
kostbare und zahlreiche Bibliothec, als ein wichtiges Ge-
schenck Anno 1718. an selbige überlassen, und zu jährlicher Vermehrung,
auch Haltung eines ordentlichen Bibliothecarii ein Capital von 3000. fl.
legirt hat, ist die gantze Bibliothec mit Genehmhaltung Sr. Churfürstl.
Gnaden von Mayntz, unsers gnädigsten Herrn und Nutritoris, in die
vormalige Scholam Juris hinter dem Stifft Mariä transferiret worden,
nachdem dieselbe zuvorhero auf höchstgedachter Churfürstl. Gnaden Kosten
auf das propreste hiezu zubereitet und eingerichtet worden; zu deren, wie
auch des Hrn. Fundatoris besondern Ruhm ist über der äussersten Thüre
folgende Epigraphe zu lesen:

Johannes Philippus,
Patruus,
Feliciter reduxit & muniit Urbem.
Lotharius Franciscus,
Nepos,
Legibus conservat & auget.
Uterque magnus & maximus,
Quos in S. R. Imperii Electorum Catalogo,
Veneratur Imperium.
Urbem specta & leges lege,
Eximia ubivis monumenta prudentiae & providentiae
Utrique adstitit fidele Ministerium,
Par Nobilissimum
Pater & Filius
Johannes Christianus L. B.
Philippus Wilhelmus, Comes a Boineburg,

Uter-

zum III. Theil von Bibliothequen.
nem Rectorat Anno 1691. nach mehrentheils vollendeter Renovation des
groſſen Collegii, wiederum in ein beſonder zubereitetes Zimmer bringen und
in Ordnung ſtellen laſſen, auch ſelbſt mit einem anſehnlichen Beytrag zu de-
ren Wiederaufricht- und Vermehrung einen guten Anfang gemacht hat.
Nachdem aber der vormalige Herr Statthalter, der hochwuͤrdige und hoch-
gebohrne Graf von Boineburg des hohen Ertz- Stiffts Mayntz und
Trier Capitularis &c. aus beſonderer Liebe und Freygebigkeit gegen hieſige
wohl-loͤbliche Academie ſeines Hrn Vaters Joh. Chriſt. Freyherrns
von Boineburgs,
koſtbare und zahlreiche Bibliothec, als ein wichtiges Ge-
ſchenck Anno 1718. an ſelbige uͤberlaſſen, und zu jaͤhrlicher Vermehrung,
auch Haltung eines ordentlichen Bibliothecarii ein Capital von 3000. fl.
legirt hat, iſt die gantze Bibliothec mit Genehmhaltung Sr. Churfuͤrſtl.
Gnaden von Mayntz, unſers gnaͤdigſten Herrn und Nutritoris, in die
vormalige Scholam Juris hinter dem Stifft Mariaͤ transferiret worden,
nachdem dieſelbe zuvorhero auf hoͤchſtgedachter Churfuͤrſtl. Gnaden Koſten
auf das propreſte hiezu zubereitet und eingerichtet worden; zu deren, wie
auch des Hrn. Fundatoris beſondern Ruhm iſt uͤber der aͤuſſerſten Thuͤre
folgende Epigraphe zu leſen:

Johannes Philippus,
Patruus,
Feliciter reduxit & muniit Urbem.
Lotharius Franciſcus,
Nepos,
Legibus conſervat & auget.
Uterque magnus & maximus,
Quos in S. R. Imperii Electorum Catalogo,
Veneratur Imperium.
Urbem ſpecta & leges lege,
Eximia ubivis monumenta prudentiæ & providentiæ
Utrique adſtitit fidele Miniſterium,
Par Nobiliſſimum
Pater & Filius
Johannes Chriſtianus L. B.
Philippus Wilhelmus, Comes à Boineburg,

Uter-
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[391/0419] zum III. Theil von Bibliothequen. nem Rectorat Anno 1691. nach mehrentheils vollendeter Renovation des groſſen Collegii, wiederum in ein beſonder zubereitetes Zimmer bringen und in Ordnung ſtellen laſſen, auch ſelbſt mit einem anſehnlichen Beytrag zu de- ren Wiederaufricht- und Vermehrung einen guten Anfang gemacht hat. Nachdem aber der vormalige Herr Statthalter, der hochwuͤrdige und hoch- gebohrne Graf von Boineburg des hohen Ertz- Stiffts Mayntz und Trier Capitularis &c. aus beſonderer Liebe und Freygebigkeit gegen hieſige wohl-loͤbliche Academie ſeines Hrn Vaters Joh. Chriſt. Freyherrns von Boineburgs, koſtbare und zahlreiche Bibliothec, als ein wichtiges Ge- ſchenck Anno 1718. an ſelbige uͤberlaſſen, und zu jaͤhrlicher Vermehrung, auch Haltung eines ordentlichen Bibliothecarii ein Capital von 3000. fl. legirt hat, iſt die gantze Bibliothec mit Genehmhaltung Sr. Churfuͤrſtl. Gnaden von Mayntz, unſers gnaͤdigſten Herrn und Nutritoris, in die vormalige Scholam Juris hinter dem Stifft Mariaͤ transferiret worden, nachdem dieſelbe zuvorhero auf hoͤchſtgedachter Churfuͤrſtl. Gnaden Koſten auf das propreſte hiezu zubereitet und eingerichtet worden; zu deren, wie auch des Hrn. Fundatoris beſondern Ruhm iſt uͤber der aͤuſſerſten Thuͤre folgende Epigraphe zu leſen: Johannes Philippus, Patruus, Feliciter reduxit & muniit Urbem. Lotharius Franciſcus, Nepos, Legibus conſervat & auget. Uterque magnus & maximus, Quos in S. R. Imperii Electorum Catalogo, Veneratur Imperium. Urbem ſpecta & leges lege, Eximia ubivis monumenta prudentiæ & providentiæ Utrique adſtitit fidele Miniſterium, Par Nobiliſſimum Pater & Filius Johannes Chriſtianus L. B. Philippus Wilhelmus, Comes à Boineburg, Uter-

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/419>, abgerufen am 07.07.2024.