Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.III. Theil von Bibliothequen. nen unersetzlichen Schaden zugefügt, darinn insonderheit viele, ja die meistenArabische Codices und viele andere Manuscripta, welches zu bejammern, schändlich verbrannt sind. Eisenach. Von der Eisenachischen Bibliothec hat vor nicht gar zu langer Zeit der habe. L l 2
III. Theil von Bibliothequen. nen unerſetzlichen Schaden zugefuͤgt, darinn inſonderheit viele, ja die meiſtenArabiſche Codices und viele andere Manuſcripta, welches zu bejammern, ſchaͤndlich verbrannt ſind. Eiſenach. Von der Eiſenachiſchen Bibliothec hat vor nicht gar zu langer Zeit der habe. L l 2
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III. Theil von Bibliothequen.
nen unerſetzlichen Schaden zugefuͤgt, darinn inſonderheit viele, ja die meiſten
Arabiſche Codices und viele andere Manuſcripta, welches zu bejammern,
ſchaͤndlich verbrannt ſind.
Eiſenach.
Von der Eiſenachiſchen Bibliothec hat vor nicht gar zu langer Zeit der
Hr. Chriſtian Juncker eine Hiſtoriſche Nachricht heraus gegeben, un-
ter dem Titel: Hiſtoriſche Nachricht von der oͤffentlichen Bibliotheque
des Fuͤrſtlichen Gymnaſii zu Eiſenach ꝛc. Eiſenach 1709. 16. Bogen 4.
Es beſtehet dieſelbe nur aus 545. Baͤnden, davon der Catalogus bey gedach-
ter Edition angehaͤngt zu finden. Gleichwol kommen darinnen noch unter-
ſchiedliche merckwuͤrdige Codices vor, unter andern auch eine alte Lateini-
ſche Bibel num. 8. derer Beſchluß, ſo nach p. 461. ſtehet, hieher geſetzt zu
werden verdienet: Ao. incarnationis Dominicæ: Milleſimo quadringen-
teſimo, ſeptuageſimo octavo. Maii Kl. octavo decimo. Eſt inſigne ve-
teris novique Teſtamenti opus, cum Canonibus Evangeliſtarumque
concordantiis in laudem & Gloriam ſanctæ ac individuæ Trinitatis, in-
temeratæ Virginisque Mariæ impreſſum. In oppido Nürnbergen per
Antonium Coburger præfati Oppidi incolam induſtria cujusquam dili-
gentiſſime fabrefactum finit feliciter. Nebſt dieſer befindet ſich num. 80.
eine Teutſche Bibel, ſo Ao. 1483. bey eben dieſem Coburger gedruckt iſt, in
welcher aber die Erfindungen in den Holtz-Schnitten bisweilen ſo abge-
ſchmackt, als die Uberſetzung unverſtaͤndlich heraus kommt. Zum Erem-
pel: Das Paradis iſt mit Mauren und Thuͤrmen umgeben: Bey Noa
Kaſten ſchwimmen ein Par Syrenen: Abraham opffert ſeinen Sohn bey
einer Wind-Muͤhle, und hat einen guten Polniſchen Saͤbel in der Hand
u. d g. Sonſt iſt auch das noch merckwuͤrdig, daß der ſtreitige Spruch 1.
Joh I, 7. gantz deutlich darinnen enthalten. Bey einem Lateiniſchen Pſal-
ter, ſo num. 8. in folio anzutreffen, ſind am Ende dieſe Worte angedruckt:
Præſens Pſalmorum Codex vetuſtate Capitalium decoratus, rubricatio-
nibusque ac notis ſufficienter diſtinctus ab inventione artificioſe impri-
mendi ac characterizandi, absque ulla calami exaratione in nobili
civitate Moguntina, hujus artis inventrice elimatriceque prima ſic effi-
giatus eſt ad laudem Dei ac honorem S. Benedicti per Petrum Schoffer de
Gernsheim eſt conſummatus. An. Dom. MCCCC XC. ultima die Menſ.
Auguſti. Daraus denn der Hr. Juncker ſchlieſſet, daß dieſer Schoͤffer
die Kunſt, die Buchſtaben auch mit bunten Farben zu drucken, zuerſt erfun-
den, und alſo dem Handwerck der Buchſtaben-Mahler ein Ende gemacht
habe.
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