Eidexen, Molch, Chamaeleon, Fische, Krebse, Echini Marini, Stellae Mar. vielerley Insecta, und andere Thiere, und derer Theile, nebst einem Anhang einiger Steine aus Menschen und Thieren.
Es hat die Stadt Aix einen besondern Namen bey allen ausländischen Gelehrten bekommen, durch einen Parlaments-Herrn daselbst, Namens Nic. Claudius Fabricius de Peiresk, welcher nicht nur selbst ein überaus gelehrter Herr gewesen, sondern auch allen gelehrten Leuten in Welschland, Teutsch- land, Niederland, Engeland, Spanien und Franckreich zu ihren Schrifften mit vielen Unkosten raren Büchern, Müntzen, Antiquitäten und aller nur erdencklichen Möglichkeit gewaltig fortgeholffen, damit ja die Künste, Sprachen und Wissenschafften, auch neue Erfindungen wohl möch- ten befördert werden; gestalten denn seine ungemeine Bibliothec, seine An- tiquitaeten von Marmelstein und dergleichen, sein grosser Schatz von Mün- tzen und Edelgesteinen, seine Raritäten von natürlichen ungemeinen Din- gen, den grösten Ruhm durch gantz Franckreich erlanget, unter welchen allen dieses das vornehmste: 1) Ein Edelgestein, darin gegraben das Ge- sicht eines Namens Aetion, mit einem alten Phrygischen Bunde auf dem Kopff, welchen er für den Vater der Andromache, Hectoris Gemahlin, ge- halten, welcher bey dem Ovidio Cetion genennt wird: 2) Ein alter Vermäh- lungs-Ring mit dieser Aufschrifft: Tecla vivat Deo cum Marito suo: 3) Ein al- ter Rechen-Tisch mit alten Zahl-Zeichen, dergleichen auch beym Grutero zu fin- den, doch mit etwas Unterscheid: 4) Eine marmorne Tafel, welche bey der Stadt in Provence gefunden worden mit dieser sehr schönen und zierlichen Aufschrifft:
Borysthenes Alanus, Caesareus Veredus, Per AEquor & Paludes, Et Tumulos Etruscos, Volare qui solebat, Pannonicos in agros, Nec ullus insequentem Den - - - - -
Welches die Grabschrifft, die Kayser Adrianus seinem Pferde Borystheni ma-
chen
D. Johann Kanolds Anhang
Eidexen, Molch, Chamæleon, Fiſche, Krebſe, Echini Marini, Stellæ Mar. vielerley Inſecta, und andere Thiere, und derer Theile, nebſt einem Anhang einiger Steine aus Menſchen und Thieren.
Es hat die Stadt Aix einen beſondern Namen bey allen auslaͤndiſchen Gelehrten bekommen, durch einen Parlaments-Herrn daſelbſt, Namens Nic. Claudius Fabricius de Peireſk, welcher nicht nur ſelbſt ein uͤberaus gelehrter Herr geweſen, ſondern auch allen gelehrten Leuten in Welſchland, Teutſch- land, Niederland, Engeland, Spanien und Franckreich zu ihren Schrifften mit vielen Unkoſten raren Buͤchern, Muͤntzen, Antiquitäten und aller nur erdencklichen Moͤglichkeit gewaltig fortgeholffen, damit ja die Kuͤnſte, Sprachen und Wiſſenſchafften, auch neue Erfindungen wohl moͤch- ten befoͤrdert werden; geſtalten denn ſeine ungemeine Bibliothec, ſeine An- tiquitæten von Marmelſtein und dergleichen, ſein groſſer Schatz von Muͤn- tzen und Edelgeſteinen, ſeine Raritaͤten von natuͤrlichen ungemeinen Din- gen, den groͤſten Ruhm durch gantz Franckreich erlanget, unter welchen allen dieſes das vornehmſte: 1) Ein Edelgeſtein, darin gegraben das Ge- ſicht eines Namens Aetion, mit einem alten Phrygiſchen Bunde auf dem Kopff, welchen er fuͤr den Vater der Andromache, Hectoris Gemahlin, ge- halten, welcher bey dem Ovidio Cetion genennt wird: 2) Ein alter Vermaͤh- lungs-Ring mit dieſer Aufſchrifft: Tecla vivat Deo cum Marito ſuo: 3) Ein al- ter Rechen-Tiſch mit alten Zahl-Zeichen, dergleichen auch beym Grutero zu fin- den, doch mit etwas Unterſcheid: 4) Eine marmorne Tafel, welche bey der Stadt in Provence gefunden worden mit dieſer ſehr ſchoͤnen und zierlichen Aufſchrifft:
Boryſthenes Alanus, Cæſareus Veredus, Per Æquor & Paludes, Et Tumulos Etruſcos, Volare qui ſolebat, Pannonicos in agros, Nec ullus inſequentem Den - - - - -
Welches die Grabſchrifft, die Kayſer Adrianus ſeinem Pferde Boryſtheni ma-
chen
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D. Johann Kanolds Anhang
Eidexen, Molch, Chamæleon, Fiſche, Krebſe, Echini Marini, Stellæ Mar.
vielerley Inſecta, und andere Thiere, und derer Theile, nebſt einem Anhang
einiger Steine aus Menſchen und Thieren.
Von Aix in Franckreich.
Die Peireskiſche Naturalien- Kunſt- und Antiqui-
täten-Kammer.
Es hat die Stadt Aix einen beſondern Namen bey allen auslaͤndiſchen
Gelehrten bekommen, durch einen Parlaments-Herrn daſelbſt, Namens
Nic. Claudius Fabricius de Peireſk, welcher nicht nur ſelbſt ein uͤberaus gelehrter
Herr geweſen, ſondern auch allen gelehrten Leuten in Welſchland, Teutſch-
land, Niederland, Engeland, Spanien und Franckreich zu ihren
Schrifften mit vielen Unkoſten raren Buͤchern, Muͤntzen, Antiquitäten
und aller nur erdencklichen Moͤglichkeit gewaltig fortgeholffen, damit ja die
Kuͤnſte, Sprachen und Wiſſenſchafften, auch neue Erfindungen wohl moͤch-
ten befoͤrdert werden; geſtalten denn ſeine ungemeine Bibliothec, ſeine An-
tiquitæten von Marmelſtein und dergleichen, ſein groſſer Schatz von Muͤn-
tzen und Edelgeſteinen, ſeine Raritaͤten von natuͤrlichen ungemeinen Din-
gen, den groͤſten Ruhm durch gantz Franckreich erlanget, unter welchen
allen dieſes das vornehmſte: 1) Ein Edelgeſtein, darin gegraben das Ge-
ſicht eines Namens Aetion, mit einem alten Phrygiſchen Bunde auf dem
Kopff, welchen er fuͤr den Vater der Andromache, Hectoris Gemahlin, ge-
halten, welcher bey dem Ovidio Cetion genennt wird: 2) Ein alter Vermaͤh-
lungs-Ring mit dieſer Aufſchrifft: Tecla vivat Deo cum Marito ſuo: 3) Ein al-
ter Rechen-Tiſch mit alten Zahl-Zeichen, dergleichen auch beym Grutero zu fin-
den, doch mit etwas Unterſcheid: 4) Eine marmorne Tafel, welche bey der
Stadt in Provence gefunden worden mit dieſer ſehr ſchoͤnen und zierlichen
Aufſchrifft:
Boryſthenes Alanus,
Cæſareus Veredus,
Per Æquor & Paludes,
Et Tumulos Etruſcos,
Volare qui ſolebat,
Pannonicos in agros,
Nec ullus inſequentem
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Welches die Grabſchrifft, die Kayſer Adrianus ſeinem Pferde Boryſtheni ma-
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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/252>, abgerufen am 16.02.2025.
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