Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.Von Museis II. Theil. M. Montpellier. HAben N. Castellanus und Jubertus Raritäten-Kammern gehabt. Mantua Aber waren ehedem des Fürsten Gonzagoe Raritäten berühmt. Jch will Malta War ehedem des Melitensischen Vice-Cantzlers Hrn. Joann. Francisci sische
Von Muſeis II. Theil. M. Montpellier. HAben N. Caſtellanus und Jubertus Raritaͤten-Kammern gehabt. Mantua Aber waren ehedem des Fuͤrſten Gonzagœ Raritaͤten beruͤhmt. Jch will Malta War ehedem des Melitenſiſchen Vice-Cantzlers Hrn. Joann. Franciſci ſiſche
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Von Muſeis II. Theil.
M.
Montpellier.
HAben N. Caſtellanus und Jubertus Raritaͤten-Kammern gehabt.
Zu
Mantua
Aber waren ehedem des Fuͤrſten Gonzagœ Raritaͤten beruͤhmt. Jch will
nur ein und anders daraus gedencken, was die Reiſenden darinnen bemercket,
als 1) ein unverweſeter Leib, welcher ſich alſo verblutet, daß er gantz ausge-
dorret, 2) ein Meer-Kalb, 3) ein Einhorn drittehalb Spannen lang, 4)
ein hoͤltzerner Teller, ſo ſich an der andern Seite in Stein verwandelt, 5)
ein gruͤner und blauer Diamant, 6) ein cryſtallen Schiff, 7) Seulen und
Geſchirr mit allerhand Edelgeſteinen beſetzet, 8) viele koſtbare und kuͤnſtli-
che Uhrwercke, 9) die zwoͤlff Apoſteln. Unzaͤhlig viel andere rare Dinge
werden in den Gallerien dieſes Schloſſes geſehen, der koͤſtlichen, mit den
ſchoͤnſten und koſtbarſten Tapezereyen, raren Gemaͤhlden und andern Herr-
lichkeiten ausgeziereten mehr als 550. Gemaͤcher und Kammern nicht ein-
mal zu gedencken. Auf der nicht allzu groſſen Jnſul
Malta
War ehedem des Melitenſiſchen Vice-Cantzlers Hrn. Joann. Franciſci
Habelœ Raritaͤten-Zimmer im Flor. Hr. Burchard Niederſtedt lib. I.
de Malta cap. 5. p. 17. und Hr. Thomas Bartholinus, die beyde in Malta
gegenwaͤrtig geweſen, und diß Muſeum beſehen, gedencken ſolches in ihren
Schrifften, jener an ſchon bemeldtem Ort, da er ſelbiges ein Antiquarium
nennet, wegen der vielen Antiquitäten, und ſonderlich eines darin befindli-
chen Aſchen-Topffs oder Urne, doch ſind auch viele andere natuͤrliche Curio-
ſitäten darinnen vorhanden geweſen, worunter Hr. Bartholinus folgende an-
gemercket, nemlich eine Statua Harpocratis, an deſſen rechten Seite des
Helms, dem Anſehen nach, ein geflochtener Zopff Haare, als ein gekruͤm̃tes
Horn herab gehangen, ein Huͤfften-Knochen und Zahn von einem Rieſen.
Jn Stein verwandeltes Holtz, und nicht nur der einige, ſondern zwey Lei-
chen-Toͤpffe; denn ſeine Wort lauten davon (in Cent. I. Epiſt. Med. 53.) alſo:
Binas quoque urnas Phœnicum nobis monſtravit, qui ejectis giganti-
bus inſulam poſtea incoluerunt, quarum altera fœminæ habebat faciem,
ornamentis & vittis dependentibus, magnitudine humana, in qua cine-
res invenerat. Auſſer dieſer verdienen auch wol die unterirdiſche Malte-
ſiſche
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