let, ingleichen auch verschiedene Kunst-Wercke, Antiquitäten, viele Holtz- Schnitte von Albrecht Dürern u. d. gl.
V. Nach diesem ist das von UchellischeCabinet, bestehend aus ver- schiedenen raren Antiquitäten, Nummis, Urnis, Mahlereyen u. d. gl.
VI. Hat Hr. D.Joh. Friedr. Ochs ein schönes Müntz-Cabinet.
Landshut.
Welcher Gestalt in dieser Schlesischen Berg-Stadt im Fürstenthum Schweidnitz der gelehrte Pfarrer allda, Hr. M.Christian Ernst Ko- pisch, einen ansehnlichen Vorrath von Naturalien und Müntzen zusam- men gebracht, solches habe ich oben in denen Additamentis erwähnet. Da mir nun hierauf der Hr. Besitzer in einem eigenhändigen Schreiben eine umständlichere Notiz von beyderseits ertheilet, so habe ich solche hiermit communiciren wollen, in folgender Verfassung: P. P. Von Naturalien und andern Dingen habe angefangen, die Zeit, da ich hier bin, etwas zu colligiren, davon es aber gar leicht heissen dürffte: Ex omnibus aliquid, ex toto nihil. Noch da ich auf dem Dorffe war, sammlete ich mir allerhand Müntzen, die nachmals in Lignitz und hier zu Landshut allmählig so vermehret worden, daß sie, was deren innern Werth betrifft, bey nahe auf ein par 1000. Rthlr. sich belauffen möchten. Es sind aber bloß moderne; antiquen fing ich an, ich konte aber so wenig hier, als ehemals auf dem Dor- fe Gelegenheit haben, sie zu vermehren; daher ich davon abgestanden, und die ich schon hatte, andern Freunden zugelassen. Die modernen hatte ich wol in eine gute Ordnung gebracht, aber, da ich sie verwichene Ostern ein Jahr, bey grosser und uns gantz nahen Feuers-Noth, in meiner damaligen harten Niederlage durch andere suchte zu salviren, sind sie so in einander ge- menget worden, daß mir grauet, wenn ich nur daran gedencke, geschweige wenn ich sie sehe. Und da ich verwichenes Jahr den 26. Oct. höchst gefähr- lich kranck ward, und 26. Wochen auf keine Cantzel kommen können, auch sint der Zeit mit mancherley Zufällen geplaget werde täglich, habe ich noch nie dazu kommen können, daß ich sie in die vorige Ordnung gebracht hätte. Und so geht es unserm Hrn. v. Beuchel auch, der sich durch mich verleiten lassen, allerhand schöne Modernen zu colligiren, und deren so viel, daß er mich, wo nicht mehr, doch über die Helffte übertrifft. Aber es ist auch sein Cabinet bey gedachter Feuers-Gefahr in richtige Unordnung gebracht wor- den. Von andern Collectionen hatte ich keine Wissenschafft, als ich her kam, doch der sel. Hr.D.Volckmann und Hr. Herrman von Massel haben mich aufgebracht, daß ich erstlich angefangen, allerhand Petraefacta
hie-
D. Johann Kanolds Anhang
let, ingleichen auch verſchiedene Kunſt-Wercke, Antiquitäten, viele Holtz- Schnitte von Albrecht Duͤrern u. d. gl.
V. Nach dieſem iſt das von UchelliſcheCabinet, beſtehend aus ver- ſchiedenen raren Antiquitäten, Nummis, Urnis, Mahlereyen u. d. gl.
VI. Hat Hr. D.Joh. Friedr. Ochs ein ſchoͤnes Muͤntz-Cabinet.
Landshut.
Welcher Geſtalt in dieſer Schleſiſchen Berg-Stadt im Fuͤrſtenthum Schweidnitz der gelehrte Pfarrer allda, Hr. M.Chriſtian Ernſt Ko- piſch, einen anſehnlichen Vorrath von Naturalien und Muͤntzen zuſam- men gebracht, ſolches habe ich oben in denen Additamentis erwaͤhnet. Da mir nun hierauf der Hr. Beſitzer in einem eigenhaͤndigen Schreiben eine umſtaͤndlichere Notiz von beyderſeits ertheilet, ſo habe ich ſolche hiermit communiciren wollen, in folgender Verfaſſung: P. P. Von Naturalien und andern Dingen habe angefangen, die Zeit, da ich hier bin, etwas zu colligiren, davon es aber gar leicht heiſſen duͤrffte: Ex omnibus aliquid, ex toto nihil. Noch da ich auf dem Dorffe war, ſammlete ich mir allerhand Muͤntzen, die nachmals in Lignitz und hier zu Landshut allmaͤhlig ſo vermehret worden, daß ſie, was deren innern Werth betrifft, bey nahe auf ein par 1000. Rthlr. ſich belauffen moͤchten. Es ſind aber bloß moderne; antiquen fing ich an, ich konte aber ſo wenig hier, als ehemals auf dem Dor- fe Gelegenheit haben, ſie zu vermehren; daher ich davon abgeſtanden, und die ich ſchon hatte, andern Freunden zugelaſſen. Die modernen hatte ich wol in eine gute Ordnung gebracht, aber, da ich ſie verwichene Oſtern ein Jahr, bey groſſer und uns gantz nahen Feuers-Noth, in meiner damaligen harten Niederlage durch andere ſuchte zu ſalviren, ſind ſie ſo in einander ge- menget worden, daß mir grauet, wenn ich nur daran gedencke, geſchweige wenn ich ſie ſehe. Und da ich verwichenes Jahr den 26. Oct. hoͤchſt gefaͤhr- lich kranck ward, und 26. Wochen auf keine Cantzel kommen koͤnnen, auch ſint der Zeit mit mancherley Zufaͤllen geplaget werde taͤglich, habe ich noch nie dazu kommen koͤnnen, daß ich ſie in die vorige Ordnung gebracht haͤtte. Und ſo geht es unſerm Hrn. v. Beuchel auch, der ſich durch mich verleiten laſſen, allerhand ſchoͤne Modernen zu colligiren, und deren ſo viel, daß er mich, wo nicht mehr, doch uͤber die Helffte uͤbertrifft. Aber es iſt auch ſein Cabinet bey gedachter Feuers-Gefahr in richtige Unordnung gebracht wor- den. Von andern Collectionen hatte ich keine Wiſſenſchafft, als ich her kam, doch der ſel. Hr.D.Volckmann und Hr. Herrman von Maſſel haben mich aufgebracht, daß ich erſtlich angefangen, allerhand Petræfacta
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D. Johann Kanolds Anhang
let, ingleichen auch verſchiedene Kunſt-Wercke, Antiquitäten, viele Holtz-
Schnitte von Albrecht Duͤrern u. d. gl.
V. Nach dieſem iſt das von Uchelliſche Cabinet, beſtehend aus ver-
ſchiedenen raren Antiquitäten, Nummis, Urnis, Mahlereyen u. d. gl.
VI. Hat Hr. D. Joh. Friedr. Ochs ein ſchoͤnes Muͤntz-Cabinet.
Landshut.
Welcher Geſtalt in dieſer Schleſiſchen Berg-Stadt im Fuͤrſtenthum
Schweidnitz der gelehrte Pfarrer allda, Hr. M. Chriſtian Ernſt Ko-
piſch, einen anſehnlichen Vorrath von Naturalien und Muͤntzen zuſam-
men gebracht, ſolches habe ich oben in denen Additamentis erwaͤhnet. Da
mir nun hierauf der Hr. Beſitzer in einem eigenhaͤndigen Schreiben eine
umſtaͤndlichere Notiz von beyderſeits ertheilet, ſo habe ich ſolche hiermit
communiciren wollen, in folgender Verfaſſung: P. P. Von Naturalien
und andern Dingen habe angefangen, die Zeit, da ich hier bin, etwas zu
colligiren, davon es aber gar leicht heiſſen duͤrffte: Ex omnibus aliquid, ex
toto nihil. Noch da ich auf dem Dorffe war, ſammlete ich mir allerhand
Muͤntzen, die nachmals in Lignitz und hier zu Landshut allmaͤhlig ſo
vermehret worden, daß ſie, was deren innern Werth betrifft, bey nahe auf
ein par 1000. Rthlr. ſich belauffen moͤchten. Es ſind aber bloß moderne;
antiquen fing ich an, ich konte aber ſo wenig hier, als ehemals auf dem Dor-
fe Gelegenheit haben, ſie zu vermehren; daher ich davon abgeſtanden, und
die ich ſchon hatte, andern Freunden zugelaſſen. Die modernen hatte ich
wol in eine gute Ordnung gebracht, aber, da ich ſie verwichene Oſtern ein
Jahr, bey groſſer und uns gantz nahen Feuers-Noth, in meiner damaligen
harten Niederlage durch andere ſuchte zu ſalviren, ſind ſie ſo in einander ge-
menget worden, daß mir grauet, wenn ich nur daran gedencke, geſchweige
wenn ich ſie ſehe. Und da ich verwichenes Jahr den 26. Oct. hoͤchſt gefaͤhr-
lich kranck ward, und 26. Wochen auf keine Cantzel kommen koͤnnen, auch
ſint der Zeit mit mancherley Zufaͤllen geplaget werde taͤglich, habe ich noch
nie dazu kommen koͤnnen, daß ich ſie in die vorige Ordnung gebracht haͤtte.
Und ſo geht es unſerm Hrn. v. Beuchel auch, der ſich durch mich verleiten
laſſen, allerhand ſchoͤne Modernen zu colligiren, und deren ſo viel, daß er
mich, wo nicht mehr, doch uͤber die Helffte uͤbertrifft. Aber es iſt auch ſein
Cabinet bey gedachter Feuers-Gefahr in richtige Unordnung gebracht wor-
den. Von andern Collectionen hatte ich keine Wiſſenſchafft, als ich her
kam, doch der ſel. Hr. D. Volckmann und Hr. Herrman von Maſſel
haben mich aufgebracht, daß ich erſtlich angefangen, allerhand Petræfacta
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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/180>, abgerufen am 07.07.2024.
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