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Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727.

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Das V. Capitel.
wenn sie genug ausgehuret haben, ihre Sünde bereuen,
grosse Busse und Casteyung thun, wovon die mit Blut
allenthalben besprützte Wände Zeugniß geben.
S. Sylvester, in welcher des Heilandes accurates Portrait: Daß
diß das allerschönste in Rom, will ich glauben; daß ers
aber selber gemacht, findet bey mir keinen Elauben.
Della Minerva, darinn die berühmte Statua des HErrn Christi,
wie er sein Creutz umfasset, von Mich. Angelo.
S. Andrea della Valle, darinn Pabst Pius II. & III. begraben
liegen.
S. Damaso.
S. Philippi Neri, oder S. Chirolamo della Charita.
Chiesu nova, den Priestern des Oratorii gehörig.
De la Pace, darinn vortreffliche Mahlereyen zu besehen.
Pantaleon, den Patribus Scholae Piae zuständig.
S. Jacomos, den Spaniern, und
S. Ludovici, den Frantzosen zugehörig.
S. Eustachii.
S. Antonii von Padua, der Portugiesen ihre.
Der Augustiner München, worinn S. Monica, des Augustini
Mutter, begraben lieget.
S. Apollinaris.
S. Joh. Florentini, den Florentinern zuständig.

Diß wäre beynahe der beste Theil der Römischen Kirchen: Doch
sind sowol deren, als viele Capellen, noch rückständig, welche letztere zuwei-
len einer schönen Kirche fast wenig oder nichts nachgeben. Verlanget ein
Curiöser eine umständliche Beschreibung derselben, beydes was deren Ur-
sprung und tausend darinn befindlichen Sehenswürdigkeiten, nebst mehrern
Umständen betrifft, so wird der berühmte Cardinal Baronius und P. Martire,
auch andere mehr, ihm davon vollkommene Nachricht geben.

Die herrlichen Hospitäle, des Heil. Geistes, der Heil. Dreyfaltig-
keit,
und S. Jacobi, item die nicht weniger schöne Conventen sind allzumal
schauens-würdige Oerter. Die berühmtesten Plätze dieser Stadt sind:
De Navano, wo eine vortreffliche Fontaine; S. Pietro, desgleichen Fiore,
Nachini del Populo,
Hispaniens, Marzo, Monte Cavallo, Farnese,
der Apostel, Colonna, Rotonda, di Francia, des Capitolii, S. Maria
Maggiore,
und S. Joannis de Laterano.

Mehr vortreffliche Fontainen mit Statuen besetzt siehet man. Auf

dem
O
Das V. Capitel.
wenn ſie genug ausgehuret haben, ihre Suͤnde bereuen,
groſſe Buſſe und Caſteyung thun, wovon die mit Blut
allenthalben beſpruͤtzte Waͤnde Zeugniß geben.
S. Sylveſter, in welcher des Heilandes accurates Portrait: Daß
diß das allerſchoͤnſte in Rom, will ich glauben; daß ers
aber ſelber gemacht, findet bey mir keinen Elauben.
Della Minerva, darinn die beruͤhmte Statua des HErrn Chriſti,
wie er ſein Creutz umfaſſet, von Mich. Angelo.
S. Andrea della Valle, darinn Pabſt Pius II. & III. begraben
liegen.
S. Damaſo.
S. Philippi Neri, oder S. Chirolamo della Charita.
Chieſu nova, den Prieſtern des Oratorii gehoͤrig.
De la Pace, darinn vortreffliche Mahlereyen zu beſehen.
Pantaleon, den Patribus Scholæ Piæ zuſtaͤndig.
S. Jacomos, den Spaniern, und
S. Ludovici, den Frantzoſen zugehoͤrig.
S. Euſtachii.
S. Antonii von Padua, der Portugieſen ihre.
Der Auguſtiner Muͤnchen, worinn S. Monica, des Auguſtini
Mutter, begraben lieget.
S. Apollinaris.
S. Joh. Florentini, den Florentinern zuſtaͤndig.

Diß waͤre beynahe der beſte Theil der Roͤmiſchen Kirchen: Doch
ſind ſowol deren, als viele Capellen, noch ruͤckſtaͤndig, welche letztere zuwei-
len einer ſchoͤnen Kirche faſt wenig oder nichts nachgeben. Verlanget ein
Curiöſer eine umſtaͤndliche Beſchreibung derſelben, beydes was deren Ur-
ſprung und tauſend darinn befindlichen Sehenswuͤrdigkeiten, nebſt mehrern
Umſtaͤnden betrifft, ſo wird der beruͤhmte Cardinal Baronius und P. Martire,
auch andere mehr, ihm davon vollkommene Nachricht geben.

Die herrlichen Hoſpitaͤle, des Heil. Geiſtes, der Heil. Dreyfaltig-
keit,
und S. Jacobi, item die nicht weniger ſchoͤne Conventen ſind allzumal
ſchauens-wuͤrdige Oerter. Die beruͤhmteſten Plaͤtze dieſer Stadt ſind:
De Navano, wo eine vortreffliche Fontaine; S. Pietro, desgleichen Fiore,
Nachini del Populo,
Hiſpaniens, Marzo, Monte Cavallo, Farneſe,
der Apoſtel, Colonna, Rotonda, di Francia, des Capitolii, S. Maria
Maggiore,
und S. Joannis de Laterano.

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[105/0133] Das V. Capitel. wenn ſie genug ausgehuret haben, ihre Suͤnde bereuen, groſſe Buſſe und Caſteyung thun, wovon die mit Blut allenthalben beſpruͤtzte Waͤnde Zeugniß geben. S. Sylveſter, in welcher des Heilandes accurates Portrait: Daß diß das allerſchoͤnſte in Rom, will ich glauben; daß ers aber ſelber gemacht, findet bey mir keinen Elauben. Della Minerva, darinn die beruͤhmte Statua des HErrn Chriſti, wie er ſein Creutz umfaſſet, von Mich. Angelo. S. Andrea della Valle, darinn Pabſt Pius II. & III. begraben liegen. S. Damaſo. S. Philippi Neri, oder S. Chirolamo della Charita. Chieſu nova, den Prieſtern des Oratorii gehoͤrig. De la Pace, darinn vortreffliche Mahlereyen zu beſehen. Pantaleon, den Patribus Scholæ Piæ zuſtaͤndig. S. Jacomos, den Spaniern, und S. Ludovici, den Frantzoſen zugehoͤrig. S. Euſtachii. S. Antonii von Padua, der Portugieſen ihre. Der Auguſtiner Muͤnchen, worinn S. Monica, des Auguſtini Mutter, begraben lieget. S. Apollinaris. S. Joh. Florentini, den Florentinern zuſtaͤndig. Diß waͤre beynahe der beſte Theil der Roͤmiſchen Kirchen: Doch ſind ſowol deren, als viele Capellen, noch ruͤckſtaͤndig, welche letztere zuwei- len einer ſchoͤnen Kirche faſt wenig oder nichts nachgeben. Verlanget ein Curiöſer eine umſtaͤndliche Beſchreibung derſelben, beydes was deren Ur- ſprung und tauſend darinn befindlichen Sehenswuͤrdigkeiten, nebſt mehrern Umſtaͤnden betrifft, ſo wird der beruͤhmte Cardinal Baronius und P. Martire, auch andere mehr, ihm davon vollkommene Nachricht geben. Die herrlichen Hoſpitaͤle, des Heil. Geiſtes, der Heil. Dreyfaltig- keit, und S. Jacobi, item die nicht weniger ſchoͤne Conventen ſind allzumal ſchauens-wuͤrdige Oerter. Die beruͤhmteſten Plaͤtze dieſer Stadt ſind: De Navano, wo eine vortreffliche Fontaine; S. Pietro, desgleichen Fiore, Nachini del Populo, Hiſpaniens, Marzo, Monte Cavallo, Farneſe, der Apoſtel, Colonna, Rotonda, di Francia, des Capitolii, S. Maria Maggiore, und S. Joannis de Laterano. Mehr vortreffliche Fontainen mit Statuen beſetzt ſiehet man. Auf dem O

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Zitationshilfe: Neickel, Kaspar Friedrich [i. e. Jencquel, Kaspar Friedrich]; Kanold, Johann: Museographia oder Anleitung zum rechten Begriff und nützlicher Anlegung der Museorum, oder Raritäten-Kammern. Leipzig u. a., 1727, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/neickel_museographia_1727/133>, abgerufen am 24.11.2024.