Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

Der aufrichtige
den der Pferde so wohl Geschwülsten als offene
Schäden und sonderlich wider die Tritte auf der
Krone zu gebrauchen. Jn Summa es ist eine
köstliche und berühmte Salbe nicht allein vor
Pferde sondern auch vor Kühe und Schweine.
Nun folget hieraus die berühmte rothe Salbe
die also zubereitet wird:

Man nehme
4 Loth Terpentin,
8 Loth Grünspan,
4. Loth gebrannte Alaune,
2. Loth blauen Victriol,
2 Pfund Honig,
1. Nösel Weineßig,

Dieses alles wird klar gerieben oder ge-
stossen und in den Honig und Weineßig gethan,
der Topff muß aber wenigstens 4. Meßkannen
groß seyn, damit es nicht überläufft, wozu es
gar leicht geneigt ist, und muß bey einem ge-
linden Feuer sachte und langsam kochen, denn
wird es erst grün, hernach gelb und 1. Stunde
darauf roth, bis es zuletzt anfängt hochbraun
zu werden, und der Eßig sich bis auf den drit-
ten Theil verkochet hat damit die Salbe anfän-
get dehnend und zach zu werden, wenn man ein
wenig auf einem Teller tröpfeln lässet. Unter
währenden Kochen muß continuirlich gerühret
werden.

Diese

Der aufrichtige
den der Pferde ſo wohl Geſchwuͤlſten als offene
Schaͤden und ſonderlich wider die Tritte auf der
Krone zu gebrauchen. Jn Summa es iſt eine
koͤſtliche und beruͤhmte Salbe nicht allein vor
Pferde ſondern auch vor Kuͤhe und Schweine.
Nun folget hieraus die beruͤhmte rothe Salbe
die alſo zubereitet wird:

Man nehme
4 Loth Terpentin,
8 Loth Gruͤnſpan,
4. Loth gebrannte Alaune,
2. Loth blauen Victriol,
2 Pfund Honig,
1. Noͤſel Weineßig,

Dieſes alles wird klar gerieben oder ge-
ſtoſſen und in den Honig und Weineßig gethan,
der Topff muß aber wenigſtens 4. Meßkannen
groß ſeyn, damit es nicht uͤberlaͤufft, wozu es
gar leicht geneigt iſt, und muß bey einem ge-
linden Feuer ſachte und langſam kochen, denn
wird es erſt gruͤn, hernach gelb und 1. Stunde
darauf roth, bis es zuletzt anfaͤngt hochbraun
zu werden, und der Eßig ſich bis auf den drit-
ten Theil verkochet hat damit die Salbe anfaͤn-
get dehnend und zach zu werden, wenn man ein
wenig auf einem Teller troͤpfeln laͤſſet. Unter
waͤhrenden Kochen muß continuirlich geruͤhret
werden.

Dieſe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0068" n="66"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der aufrichtige</hi></fw><lb/>
den der Pferde &#x017F;o wohl Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;ten als offene<lb/>
Scha&#x0364;den und &#x017F;onderlich wider die Tritte auf der<lb/>
Krone zu gebrauchen. Jn Summa es i&#x017F;t eine<lb/>
ko&#x0364;&#x017F;tliche und beru&#x0364;hmte Salbe nicht allein vor<lb/>
Pferde &#x017F;ondern auch vor Ku&#x0364;he und Schweine.<lb/>
Nun folget hieraus die beru&#x0364;hmte rothe Salbe<lb/>
die al&#x017F;o zubereitet wird:</p><lb/>
        <list>
          <item> <hi rendition="#c">Man nehme</hi> </item><lb/>
          <item>4 <hi rendition="#fr">Loth Terpentin,</hi></item><lb/>
          <item>8 <hi rendition="#fr">Loth Gru&#x0364;n&#x017F;pan,</hi></item><lb/>
          <item>4. <hi rendition="#fr">Loth gebrannte Alaune,</hi></item><lb/>
          <item>2. <hi rendition="#fr">Loth blauen Victriol,</hi></item><lb/>
          <item>2 <hi rendition="#fr">Pfund Honig,</hi></item><lb/>
          <item>1. <hi rendition="#fr">No&#x0364;&#x017F;el Weineßig,</hi></item>
        </list><lb/>
        <p>Die&#x017F;es alles wird klar gerieben oder ge-<lb/>
&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en und in den Honig und Weineßig gethan,<lb/>
der Topff muß aber wenig&#x017F;tens 4. Meßkannen<lb/>
groß &#x017F;eyn, damit es nicht u&#x0364;berla&#x0364;ufft, wozu es<lb/>
gar leicht geneigt i&#x017F;t, und muß bey einem ge-<lb/>
linden Feuer &#x017F;achte und lang&#x017F;am kochen, denn<lb/>
wird es er&#x017F;t gru&#x0364;n, hernach gelb und 1. Stunde<lb/>
darauf roth, bis es zuletzt anfa&#x0364;ngt hochbraun<lb/>
zu werden, und der Eßig &#x017F;ich bis auf den drit-<lb/>
ten Theil verkochet hat damit die Salbe anfa&#x0364;n-<lb/>
get dehnend und zach zu werden, wenn man ein<lb/>
wenig auf einem Teller tro&#x0364;pfeln la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et. Unter<lb/>
wa&#x0364;hrenden Kochen muß continuirlich geru&#x0364;hret<lb/>
werden.</p><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Die&#x017F;e</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0068] Der aufrichtige den der Pferde ſo wohl Geſchwuͤlſten als offene Schaͤden und ſonderlich wider die Tritte auf der Krone zu gebrauchen. Jn Summa es iſt eine koͤſtliche und beruͤhmte Salbe nicht allein vor Pferde ſondern auch vor Kuͤhe und Schweine. Nun folget hieraus die beruͤhmte rothe Salbe die alſo zubereitet wird: Man nehme 4 Loth Terpentin, 8 Loth Gruͤnſpan, 4. Loth gebrannte Alaune, 2. Loth blauen Victriol, 2 Pfund Honig, 1. Noͤſel Weineßig, Dieſes alles wird klar gerieben oder ge- ſtoſſen und in den Honig und Weineßig gethan, der Topff muß aber wenigſtens 4. Meßkannen groß ſeyn, damit es nicht uͤberlaͤufft, wozu es gar leicht geneigt iſt, und muß bey einem ge- linden Feuer ſachte und langſam kochen, denn wird es erſt gruͤn, hernach gelb und 1. Stunde darauf roth, bis es zuletzt anfaͤngt hochbraun zu werden, und der Eßig ſich bis auf den drit- ten Theil verkochet hat damit die Salbe anfaͤn- get dehnend und zach zu werden, wenn man ein wenig auf einem Teller troͤpfeln laͤſſet. Unter waͤhrenden Kochen muß continuirlich geruͤhret werden. Dieſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/68
Zitationshilfe: Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/68>, abgerufen am 15.05.2024.