Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.Vorrede. mit Grund schließen kan, daß esnicht anders als unrichtig sey, in- dem viele mit unter seyn, die die Me- dicamente Groschen- und Dreyer- weise den Einkauf vorgeschrieben ha- ben. Weil man aber an manchen Orte vor einen Groschen mehr ein- kaufen kan, als man an einem an- dern vor vier Groschen bekömmt, folglich die Dosis einem Pferde nicht richtig kann eingegeben werden. Da nun so ein Pferd in gefährliche Um- stände dadurch kan gesetzet werden, indem das Pferd seinen Magen nicht keppen kan, und muß solche einge- gebene Arzenei die zu stark und ge- fährlich wäre, um den unrichtigen Einkauf willen, doch aber durch des Pferdes Leib muß getrieben werden, was einmal eingegeben ist; als halte ich selbiges vor unrecht. Die Me- dicamente der Pferde müssen haupt- säch-
Vorrede. mit Grund ſchließen kan, daß esnicht anders als unrichtig ſey, in- dem viele mit unter ſeyn, die die Me- dicamente Groſchen- und Dreyer- weiſe den Einkauf vorgeſchrieben ha- ben. Weil man aber an manchen Orte vor einen Groſchen mehr ein- kaufen kan, als man an einem an- dern vor vier Groſchen bekoͤmmt, folglich die Doſis einem Pferde nicht richtig kann eingegeben werden. Da nun ſo ein Pferd in gefaͤhrliche Um- ſtaͤnde dadurch kan geſetzet werden, indem das Pferd ſeinen Magen nicht keppen kan, und muß ſolche einge- gebene Arzenei die zu ſtark und ge- faͤhrlich waͤre, um den unrichtigen Einkauf willen, doch aber durch des Pferdes Leib muß getrieben werden, was einmal eingegeben iſt; als halte ich ſelbiges vor unrecht. Die Me- dicamente der Pferde muͤſſen haupt- ſaͤch-
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Vorrede.
mit Grund ſchließen kan, daß es
nicht anders als unrichtig ſey, in-
dem viele mit unter ſeyn, die die Me-
dicamente Groſchen- und Dreyer-
weiſe den Einkauf vorgeſchrieben ha-
ben. Weil man aber an manchen
Orte vor einen Groſchen mehr ein-
kaufen kan, als man an einem an-
dern vor vier Groſchen bekoͤmmt,
folglich die Doſis einem Pferde nicht
richtig kann eingegeben werden. Da
nun ſo ein Pferd in gefaͤhrliche Um-
ſtaͤnde dadurch kan geſetzet werden,
indem das Pferd ſeinen Magen nicht
keppen kan, und muß ſolche einge-
gebene Arzenei die zu ſtark und ge-
faͤhrlich waͤre, um den unrichtigen
Einkauf willen, doch aber durch des
Pferdes Leib muß getrieben werden,
was einmal eingegeben iſt; als halte
ich ſelbiges vor unrecht. Die Me-
dicamente der Pferde muͤſſen haupt-
ſaͤch-
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