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Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.

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präserdiret im Frühjahre und Herbsizeit mit ei-
ner solchen Pille oder wenigstens jährlich 4 Pfund
von meinen rothen Leipziger Drus-Freß- und
Blutreinigungspulver in 12 Tagen 1. Pfund oder
wenigstens Monats 3 Tage hinter einander früh
und abends einen guten Eßlöffel voll, wie in an-
dern Zetteln schon angewiesen ist, verfüttert und
mit Gelegenheit kan gebraucht werden, der hat
sich vor allen obgenannten Krankheiten nichts
leicht zu befürchten, weil viele von meinen Kun-
den selbst eingestehen, daß sich ihre Pferde glatt,
fett und gesund halten, wenn nicht schon Lung u.
Leber inficiret ist, und schon in faulen Wasser
schimmt, absonderlich wenn in solche Pferde mit
scharfen sauren Tränken neingestürmet wird, da
die meiste Mode ist, daß just ein jeder Schmidt
des Pferdes Arzt seyn müßte, da selbiges doch
unmöglich seyn kan, weil ein Pferd einen ver-
nünftigen und verständigen Arzt haben will: als
verordne und recommandire hiermit meine viel
tausendmal approbirte Pillen jeden Liebhaber der
Pferde im Nothfall bey sich zu führen, weil in
Zeiten der Rath am besten ist, und kan sowohl
das Pulver, als die Pille curative als präsertive
in allen Strapatzen sicher und mit Nutzen ge-
braucht werden, weil beydes herzstärkend ist, so-
wohl Pulver als Pille, und wird jeder im Pu-
tzen des Pferdes befinden, daß das Pferd wird
mehr Staub geben, weil er Pulver füttert, als
wie zur andern Zeit, weil beydes das Geblüt
reiniget, und kann auch manches Thier seinem
Herrn noch lange Dienste leisten, wird aber durch
den Unverstand vielmahls schändlich über den
Haufen geworfen.



praͤſerdiret im Fruͤhjahre und Herbſizeit mit ei-
ner ſolchen Pille oder wenigſtens jaͤhrlich 4 Pfund
von meinen rothen Leipziger Drus-Freß- und
Blutreinigungspulver in 12 Tagen 1. Pfund oder
wenigſtens Monats 3 Tage hinter einander fruͤh
und abends einen guten Eßloͤffel voll, wie in an-
dern Zetteln ſchon angewieſen iſt, verfuͤttert und
mit Gelegenheit kan gebraucht werden, der hat
ſich vor allen obgenannten Krankheiten nichts
leicht zu befuͤrchten, weil viele von meinen Kun-
den ſelbſt eingeſtehen, daß ſich ihre Pferde glatt,
fett und geſund halten, wenn nicht ſchon Lung u.
Leber inficiret iſt, und ſchon in faulen Waſſer
ſchimmt, abſonderlich wenn in ſolche Pferde mit
ſcharfen ſauren Traͤnken neingeſtuͤrmet wird, da
die meiſte Mode iſt, daß juſt ein jeder Schmidt
des Pferdes Arzt ſeyn muͤßte, da ſelbiges doch
unmoͤglich ſeyn kan, weil ein Pferd einen ver-
nuͤnftigen und verſtaͤndigen Arzt haben will: als
verordne und recommandire hiermit meine viel
tauſendmal approbirte Pillen jeden Liebhaber der
Pferde im Nothfall bey ſich zu fuͤhren, weil in
Zeiten der Rath am beſten iſt, und kan ſowohl
das Pulver, als die Pille curative als praͤſertive
in allen Strapatzen ſicher und mit Nutzen ge-
braucht werden, weil beydes herzſtaͤrkend iſt, ſo-
wohl Pulver als Pille, und wird jeder im Pu-
tzen des Pferdes befinden, daß das Pferd wird
mehr Staub geben, weil er Pulver fuͤttert, als
wie zur andern Zeit, weil beydes das Gebluͤt
reiniget, und kann auch manches Thier ſeinem
Herrn noch lange Dienſte leiſten, wird aber durch
den Unverſtand vielmahls ſchaͤndlich uͤber den
Haufen geworfen.



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[0106] praͤſerdiret im Fruͤhjahre und Herbſizeit mit ei- ner ſolchen Pille oder wenigſtens jaͤhrlich 4 Pfund von meinen rothen Leipziger Drus-Freß- und Blutreinigungspulver in 12 Tagen 1. Pfund oder wenigſtens Monats 3 Tage hinter einander fruͤh und abends einen guten Eßloͤffel voll, wie in an- dern Zetteln ſchon angewieſen iſt, verfuͤttert und mit Gelegenheit kan gebraucht werden, der hat ſich vor allen obgenannten Krankheiten nichts leicht zu befuͤrchten, weil viele von meinen Kun- den ſelbſt eingeſtehen, daß ſich ihre Pferde glatt, fett und geſund halten, wenn nicht ſchon Lung u. Leber inficiret iſt, und ſchon in faulen Waſſer ſchimmt, abſonderlich wenn in ſolche Pferde mit ſcharfen ſauren Traͤnken neingeſtuͤrmet wird, da die meiſte Mode iſt, daß juſt ein jeder Schmidt des Pferdes Arzt ſeyn muͤßte, da ſelbiges doch unmoͤglich ſeyn kan, weil ein Pferd einen ver- nuͤnftigen und verſtaͤndigen Arzt haben will: als verordne und recommandire hiermit meine viel tauſendmal approbirte Pillen jeden Liebhaber der Pferde im Nothfall bey ſich zu fuͤhren, weil in Zeiten der Rath am beſten iſt, und kan ſowohl das Pulver, als die Pille curative als praͤſertive in allen Strapatzen ſicher und mit Nutzen ge- braucht werden, weil beydes herzſtaͤrkend iſt, ſo- wohl Pulver als Pille, und wird jeder im Pu- tzen des Pferdes befinden, daß das Pferd wird mehr Staub geben, weil er Pulver fuͤttert, als wie zur andern Zeit, weil beydes das Gebluͤt reiniget, und kann auch manches Thier ſeinem Herrn noch lange Dienſte leiſten, wird aber durch den Unverſtand vielmahls ſchaͤndlich uͤber den Haufen geworfen.

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Zitationshilfe: Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naumann_rossarzt_1780/106>, abgerufen am 23.11.2024.