Naumann, Bernhard: Der aufrichtige Leipziger Roßarzt. 1780.Vorrede. sie bey allen vorfallenden Gelegen-heiten ihre Dienste, was von ihm gefordert wird, ordentlich und rühm- lich verrichten, indem in diesem Buche kein Recept zu finden ist, das so wohl von innerlichen als äuser- lichen nicht approbiret und gut be- funden wäre, indem es nicht etwan aus Büchern geschrieben, sondern alles aus der Erfahrung erlernet. Jch solte zwar was von den Com- plexionen der Pferde melden, es sind aber selbige noch nicht alle völ- lig einig, indem noch viele Strei- tigkeiten darzwischen seyn, woran aber nicht viel gelegen, weil die Pferde nach Proportion des Ein- kauffens im Preiße alle gut seyn, und ist ein Pferd ein Thier, das mehr auf die Liebhaber als auf die Farbe gesehen wird. Da alsdenn nun nicht besser ist, als es wird ein
Vorrede. ſie bey allen vorfallenden Gelegen-heiten ihre Dienſte, was von ihm gefordert wird, ordentlich und ruͤhm- lich verrichten, indem in dieſem Buche kein Recept zu finden iſt, das ſo wohl von innerlichen als aͤuſer- lichen nicht approbiret und gut be- funden waͤre, indem es nicht etwan aus Buͤchern geſchrieben, ſondern alles aus der Erfahrung erlernet. Jch ſolte zwar was von den Com- plexionen der Pferde melden, es ſind aber ſelbige noch nicht alle voͤl- lig einig, indem noch viele Strei- tigkeiten darzwiſchen ſeyn, woran aber nicht viel gelegen, weil die Pferde nach Proportion des Ein- kauffens im Preiße alle gut ſeyn, und iſt ein Pferd ein Thier, das mehr auf die Liebhaber als auf die Farbe geſehen wird. Da alsdenn nun nicht beſſer iſt, als es wird ein
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Vorrede.
ſie bey allen vorfallenden Gelegen-
heiten ihre Dienſte, was von ihm
gefordert wird, ordentlich und ruͤhm-
lich verrichten, indem in dieſem
Buche kein Recept zu finden iſt, das
ſo wohl von innerlichen als aͤuſer-
lichen nicht approbiret und gut be-
funden waͤre, indem es nicht etwan
aus Buͤchern geſchrieben, ſondern
alles aus der Erfahrung erlernet.
Jch ſolte zwar was von den Com-
plexionen der Pferde melden, es
ſind aber ſelbige noch nicht alle voͤl-
lig einig, indem noch viele Strei-
tigkeiten darzwiſchen ſeyn, woran
aber nicht viel gelegen, weil die
Pferde nach Proportion des Ein-
kauffens im Preiße alle gut ſeyn,
und iſt ein Pferd ein Thier, das
mehr auf die Liebhaber als auf die
Farbe geſehen wird. Da alsdenn
nun nicht beſſer iſt, als es wird
ein
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