Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

Bild:
<< vorherige Seite
Elementa Geometriae Lib. II.
137

Die Circkel die einen einigen Centrum ha-
ben/ heissen Concentricus &c.

138

Aller Circkel Umkreiß wird in 360. gleiche
Theile getheilet/ welche gradus genennet wer-
den/ ein jeder Gradus in 60. Minuten/ eine
jede Minut in 60. Secunden, &c.

Eigenschafften.

I.

139

JN einem einigen Circkel/ oder auch in
gleichen Circkeln seynd alle Radius ein-
ander gleich/ wie auch alle Diameter,
die Gradus, und Minuten seynd darinnen
auch gleich/ und folglich die Bogen von glei-
cher Zahl Gradus und Minuten/ und die Bo-
gen deren Chorda gleich seynd/ und die Chor-
dae
deren Arcus gleich seynd/ seynd alle gleich/
welches klar ist durch die überall Gleichför-
migkeit (uniformitas) des Circkels. fig. 20. 21.

140

Hieraus folget/ daß der Diameter den Um-
kreiß/ und auch den Circkel selbst in zwey glei-
che Theile schneidet.

141

II. Eine gerade Linie A B. kan die Cir-
cumferen
tz des Circkels nicht mehr als in
zwey Puncten durchschneiden/ dann das ist
klar durch die Natur des Circkels und der
geraden Linie. fig. 22.

142

III. Jn einem Circkel/ die gröste Bogen/
(hierdurch verstehe ich doch solche Bogen/
die kleiner seynd als der halbe Umkreiß/) ha-
ben auch die längste Chorda, und wieder-
kehrig/ die längste Chordae unterspannen

auch
Elementa Geometriæ Lib. II.
137

Die Circkel die einen einigen Centrum ha-
ben/ heiſſen Concentricus &c.

138

Aller Circkel Umkreiß wird in 360. gleiche
Theile getheilet/ welche gradus genennet wer-
den/ ein jeder Gradus in 60. Minuten/ eine
jede Minut in 60. Secunden, &c.

Eigenſchafften.

I.

139

JN einem einigen Circkel/ oder auch in
gleichen Circkeln ſeynd alle Radius ein-
ander gleich/ wie auch alle Diameter,
die Gradus, und Minuten ſeynd darinnen
auch gleich/ und folglich die Bogen von glei-
cher Zahl Gradus und Minuten/ und die Bo-
gen deren Chorda gleich ſeynd/ und die Chor-
deren Arcus gleich ſeynd/ ſeynd alle gleich/
welches klar iſt durch die uͤberall Gleichfoͤr-
migkeit (uniformitas) des Circkels. fig. 20. 21.

140

Hieraus folget/ daß der Diameter den Um-
kreiß/ und auch den Circkel ſelbſt in zwey glei-
che Theile ſchneidet.

141

II. Eine gerade Linie A B. kan die Cir-
cumferen
tz des Circkels nicht mehr als in
zwey Puncten durchſchneiden/ dann das iſt
klar durch die Natur des Circkels und der
geraden Linie. fig. 22.

142

III. Jn einem Circkel/ die groͤſte Bogen/
(hierdurch verſtehe ich doch ſolche Bogen/
die kleiner ſeynd als der halbe Umkreiß/) ha-
ben auch die laͤngſte Chorda, und wieder-
kehrig/ die laͤngſte Chordæ unterſpannen

auch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0074" n="54"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Elementa Geometriæ Lib. II.</hi> </fw><lb/>
          <note place="left">137</note>
          <p>Die Circkel die einen einigen <hi rendition="#aq">Centrum</hi> ha-<lb/>
ben/ hei&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Concentricus &amp;c.</hi></p><lb/>
          <note place="left">138</note>
          <p>Aller Circkel Umkreiß wird in 360. gleiche<lb/>
Theile getheilet/ welche <hi rendition="#aq">gradus</hi> genennet wer-<lb/>
den/ ein jeder <hi rendition="#aq">Gradus</hi> in 60. <hi rendition="#aq">Minu</hi>ten/ eine<lb/>
jede <hi rendition="#aq">Minut</hi> in 60. <hi rendition="#aq">Secunden, &amp;c.</hi></p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Eigen&#x017F;chafften.</hi> </head><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">I.</hi> </hi> </p><lb/>
            <note place="left">139</note>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>N einem einigen Circkel/ oder auch in<lb/>
gleichen Circkeln &#x017F;eynd alle <hi rendition="#aq">Radius</hi> ein-<lb/>
ander gleich/ wie auch alle <hi rendition="#aq">Diameter,</hi><lb/>
die <hi rendition="#aq">Gradus,</hi> und <hi rendition="#aq">Minu</hi>ten &#x017F;eynd darinnen<lb/>
auch gleich/ und folglich die Bogen von glei-<lb/>
cher Zahl <hi rendition="#aq">Gradus</hi> und <hi rendition="#aq">Minu</hi>ten/ und die Bo-<lb/>
gen deren <hi rendition="#aq">Chorda</hi> gleich &#x017F;eynd/ und die <hi rendition="#aq">Chor-<lb/></hi> deren <hi rendition="#aq">Arcus</hi> gleich &#x017F;eynd/ &#x017F;eynd alle gleich/<lb/>
welches klar i&#x017F;t durch die u&#x0364;berall Gleichfo&#x0364;r-<lb/>
migkeit (<hi rendition="#aq">uniformitas</hi>) des Circkels. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 20. 21.</p><lb/>
            <note place="left">140</note>
            <p>Hieraus folget/ daß der <hi rendition="#aq">Diameter</hi> den Um-<lb/>
kreiß/ und auch den Circkel &#x017F;elb&#x017F;t in zwey glei-<lb/>
che Theile &#x017F;chneidet.</p><lb/>
            <note place="left">141</note>
            <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Eine gerade Linie <hi rendition="#aq">A B.</hi> kan die <hi rendition="#aq">Cir-<lb/>
cumferen</hi>tz des Circkels nicht mehr als in<lb/>
zwey Puncten durch&#x017F;chneiden/ dann das i&#x017F;t<lb/>
klar durch die Natur des Circkels und der<lb/>
geraden Linie. <hi rendition="#aq">fig.</hi> 22.</p><lb/>
            <note place="left">142</note>
            <p><hi rendition="#aq">III.</hi> Jn einem Circkel/ die gro&#x0364;&#x017F;te Bogen/<lb/>
(hierdurch ver&#x017F;tehe ich doch &#x017F;olche Bogen/<lb/>
die kleiner &#x017F;eynd als der halbe Umkreiß/) ha-<lb/>
ben auch die la&#x0364;ng&#x017F;te <hi rendition="#aq">Chorda,</hi> und wieder-<lb/>
kehrig/ die la&#x0364;ng&#x017F;te <hi rendition="#aq">Chordæ</hi> unter&#x017F;pannen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0074] Elementa Geometriæ Lib. II. Die Circkel die einen einigen Centrum ha- ben/ heiſſen Concentricus &c. Aller Circkel Umkreiß wird in 360. gleiche Theile getheilet/ welche gradus genennet wer- den/ ein jeder Gradus in 60. Minuten/ eine jede Minut in 60. Secunden, &c. Eigenſchafften. I. JN einem einigen Circkel/ oder auch in gleichen Circkeln ſeynd alle Radius ein- ander gleich/ wie auch alle Diameter, die Gradus, und Minuten ſeynd darinnen auch gleich/ und folglich die Bogen von glei- cher Zahl Gradus und Minuten/ und die Bo- gen deren Chorda gleich ſeynd/ und die Chor- dæ deren Arcus gleich ſeynd/ ſeynd alle gleich/ welches klar iſt durch die uͤberall Gleichfoͤr- migkeit (uniformitas) des Circkels. fig. 20. 21. Hieraus folget/ daß der Diameter den Um- kreiß/ und auch den Circkel ſelbſt in zwey glei- che Theile ſchneidet. II. Eine gerade Linie A B. kan die Cir- cumferentz des Circkels nicht mehr als in zwey Puncten durchſchneiden/ dann das iſt klar durch die Natur des Circkels und der geraden Linie. fig. 22. III. Jn einem Circkel/ die groͤſte Bogen/ (hierdurch verſtehe ich doch ſolche Bogen/ die kleiner ſeynd als der halbe Umkreiß/) ha- ben auch die laͤngſte Chorda, und wieder- kehrig/ die laͤngſte Chordæ unterſpannen auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/74
Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/74>, abgerufen am 19.05.2024.