Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.Elementa Geometriae Lib. I. man sie multipliciret oder dividiret mit einereinigen Grösse. Eher wir aber schreiten zur Erklärung 1°. Gleiche Verhaltnüßen haben gleiche 2°. Gleiche Grössen können nicht quotien- 3°. Wann die Verhaltnüß von a. gegen so
Elementa Geometriæ Lib. I. man ſie multipliciret oder dividiret mit einereinigen Groͤſſe. Eher wir aber ſchreiten zur Erklaͤrung 1°. Gleiche Verhaltnuͤßen haben gleiche 2°. Gleiche Groͤſſen koͤnnen nicht quotien- 3°. Wann die Verhaltnuͤß von a. gegen ſo
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Elementa Geometriæ Lib. I.
man ſie multipliciret oder dividiret mit einer
einigen Groͤſſe.
Eher wir aber ſchreiten zur Erklaͤrung
und zum Beweiß der Eigenſchafften der
Geometriſchen Verhaltnuͤß und proportion,
ſo wollen wir ſagen/ daß dieſe materi eine ſo
groſſe affinitaͤt und Verwandſchafft mit der
Vernunfft des Menſchen hat/ daß es kaum
noͤhtig iſt/ Beweißthuͤmer und demonſtrati-
ones zu gebrauchen/ um ihre vornehmſte und
noͤhtigſte Eigenſchafften einem vernuͤnffti-
gen Menſchen/ dem ſie nur recht erklaͤret und
beſchrieben werden/ glaubhafftig zu machen/
darum werden die Perſonen/ die ein wenig
ſcharffſinnig ſeynd und eine gute Vernunfft
haben/ nicht ſehr zu tadeln ſeyn/ wann ſie
ſchon die demonſtrationes uͤbergehen und ſich
mit unſern folgenden Beſchreibungen und
Erklaͤrungen begnuͤgen laſſen. Damit aber
die Gelehrte von Profeſſion, nicht uͤber uns
murren/ ſo wollen wir doch ſelbige noͤthige
Demonſtrationes geben ſo kurtz als es immer
muͤglich iſt/ und um deſto leichter zu dieſem
Zweck zu kommen/ ſo wolle man nur folgen-
de vier Grund-Saͤtze als natuͤrlich klar an-
nehmen/ und derer nicht vergeſſen.
1°. Gleiche Verhaltnuͤßen haben gleiche
Quotient.
2°. Gleiche Groͤſſen koͤnnen nicht quotien-
ten ſeyn/ als von gleichen Verhaltnuͤſſen.
3°. Wann die Verhaltnuͤß von a. gegen
b. gleich iſt der Verhaltnuͤß von c gegen d;
ſo
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