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Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

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Elementa Geometriae Lib. III.

Hieraus folget 1. Fig. 16. daß wann man278
eine Seite eines ^ verlängert/ der aus-
wendige a + b. ist gleich denen inwen-
digen gegenüberstehenden A. + B. zusammen.

2. Daß wann man zwey eines ^279
kennet/ so kennet man auch den dritten/
weil er mit den zwey bekanten 180. Grad
ausmachet; aber wenn ein ^ zwey einan-
der gleiche hat/ so ist es genug/ daß man
einen von den dreyen hat/ um sie alle drey
zu erkennen.

3. Ein ^ kan nur einen geraden oder280
nur einen stumpffen haben/ aber er
kan sie wol alle 3. spitzig haben.

Fig. 18 Ein Triangel wird recht winckelicht281
oder Rectangulum genant/ wann er einen
Winckel A. recht hat/ und die Seite BC.
die dem rechten gegenüber stehet/ wird
genannt hypothenusa.

4 Die zwey spitzigen eines geradwincke-282
lichten ^ seynd 90 gradus gleich/ und ei-
ner ist das Complement des andern.

5 Ein ^ der einen stumpffen hat/ wird283
stumpffwinckelicht/ oder Amblygonium ge-
nannt/ als EFG. Fig. 19.

6. Ein ^ dessen alle 3. Winckel spitzig seynd/284
wird scharffw nekelicht oder spitzwinckelicht
oder Oxygonium genannt/ als HIK. Fig. 20.

IV. Die Seiten der ^ folgen die Be-285
schaffenheiten ihrer gegenüberstehenden
das ist/ die Seiten seynd einander gleich
wann die einander gleich seynd/ und sie

seynd
N 3
Elementa Geometriæ Lib. III.

Hieraus folget 1. Fig. 16. daß wann man278
eine Seite eines △ verlaͤngert/ der aus-
wendige ∠ a + b. iſt gleich denen inwen-
digen gegenuͤberſtehenden A. + B. zuſam̃en.

2. Daß wann man zwey ∠ eines △279
kennet/ ſo kennet man auch den dritten/
weil er mit den zwey bekanten 180. Grad
ausmachet; aber wenn ein △ zwey einan-
der gleiche ∠ hat/ ſo iſt es genug/ daß man
einen von den dreyen hat/ um ſie alle drey
zu erkennen.

3. Ein △ kan nur einen geraden oder280
nur einen ſtumpffen ∠ haben/ aber er
kan ſie wol alle 3. ſpitzig haben.

Fig. 18 Ein Triangel wird recht winckelicht281
oder Rectangulum genant/ wann er einen
Winckel A. recht hat/ und die Seite BC.
die dem rechten ∠ gegenuͤber ſtehet/ wird
genañt hypothenusa.

4 Die zwey ſpitzigẽ ∠ eines geradwincke-282
lichten △ ſeynd 90 gradus gleich/ und ei-
ner iſt das Complement des andern.

5 Ein △ der einen ſtumpffen ∠ hat/ wird283
ſtumpffwinckelicht/ oder Amblygonium ge-
nañt/ als EFG. Fig. 19.

6. Ein △ deſſen alle 3. Winckel ſpitzig ſeynd/284
wird ſcharffw nekelicht oder ſpitzwinckelicht
oder Oxygonium genañt/ als HIK. Fig. 20.

IV. Die Seiten der △ folgen die Be-285
ſchaffenheiten ihrer gegenuͤberſtehenden ∠
das iſt/ die Seiten ſeynd einander gleich
wann die ∠ einander gleich ſeynd/ und ſie

ſeynd
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[101/0121] Elementa Geometriæ Lib. III. Hieraus folget 1. Fig. 16. daß wann man eine Seite eines △ verlaͤngert/ der aus- wendige ∠ a + b. iſt gleich denen inwen- digen gegenuͤberſtehenden A. + B. zuſam̃en. 278 2. Daß wann man zwey ∠ eines △ kennet/ ſo kennet man auch den dritten/ weil er mit den zwey bekanten 180. Grad ausmachet; aber wenn ein △ zwey einan- der gleiche ∠ hat/ ſo iſt es genug/ daß man einen von den dreyen hat/ um ſie alle drey zu erkennen. 279 3. Ein △ kan nur einen geraden oder nur einen ſtumpffen ∠ haben/ aber er kan ſie wol alle 3. ſpitzig haben. 280 Fig. 18 Ein Triangel wird recht winckelicht oder Rectangulum genant/ wann er einen Winckel A. recht hat/ und die Seite BC. die dem rechten ∠ gegenuͤber ſtehet/ wird genañt hypothenusa. 281 4 Die zwey ſpitzigẽ ∠ eines geradwincke- lichten △ ſeynd 90 gradus gleich/ und ei- ner iſt das Complement des andern. 282 5 Ein △ der einen ſtumpffen ∠ hat/ wird ſtumpffwinckelicht/ oder Amblygonium ge- nañt/ als EFG. Fig. 19. 283 6. Ein △ deſſen alle 3. Winckel ſpitzig ſeynd/ wird ſcharffw nekelicht oder ſpitzwinckelicht oder Oxygonium genañt/ als HIK. Fig. 20. 284 IV. Die Seiten der △ folgen die Be- ſchaffenheiten ihrer gegenuͤberſtehenden ∠ das iſt/ die Seiten ſeynd einander gleich wann die ∠ einander gleich ſeynd/ und ſie ſeynd 285 N 3

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Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/121>, abgerufen am 24.11.2024.