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Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876.

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C. In Bezug auf den Schädel:
6) Gaumenlücke weit, im trans-
versalen Schnitt ungefähr so
breit, als zwei Backzähne zu-
sammen.
6) Gaumenlücke eng, im trans-
versalen Schnitt ungefähr so
breit, als ein einzelner Back-
zahn.
(Seite 24.)
Fig. 6 (s. Seite 41).Fig. 7 (s. Seite 41).
Es versteht sich von selbst, dass mit diesen Diagnosen die Ver-
schiedenheit beider Arten nicht erschöpft ist, es sind dieselben nur der
Ausdruck für einige der auffallendsten Unterschiede und solcher, von
welchen die Beobachtung bisher Uebergänge nicht nachgewiesen hat.


Wie verhält es sich nun in Bezug auf diese wenigen spezifischen
Unterschiede bei den Bastarden?

Bastarde erster Generation, unmittelbare Produkte der Parung von
Hasen mit Kaninchen, sind noch nicht untersucht.

Nachkommen der Bastarde, sogenannte Leporiden, aus unbestimmter
Generation, sind bisher nur untersucht von Herrn Zürn und Herrn
Sanson.

Das Ergebniss dieser Untersuchung ist:

1) Beide Beobachter schweigen über den Reifezustand der neu-
geborenen Jungen;

2) ebenso über die Lebensart derselben.

3) Der Unterschied in der Bildung des Armes ist von Hrn. Sanson
nicht beachtet; nach Hrn. Zürn sind die Leporiden in dieser Be-
ziehung nicht von Kaninchen verschieden
(Seite 33).

4) Die Differenz der Nagelglieder ist von Beiden unbeachtet ge-
blieben.

5) Die relative Länge der Extremitäten ist von Hrn. Sanson nicht
beachtet; Hr. Zürn vergleicht nur Femur, Tibia und Fuss und findet,
dass bei den Leporiden Schienbein und Fuss nicht nur relativ
länger sind
als beim Kaninchen, sondern auch bedeutend länger
als beim Hasen
, dass also der Leporide in dieser Beziehung keinem
der Stammältern gleicht, sondern eine Eigenschaft erhalten haben soll,
welche nicht in Beziehung zu den Eigenschaften eines der Stammältern
steht (Seite 36).

6) Die von allen Differenzen am Schädel prägnanteste, die relative
Weite des Gaumens, ist von Hrn. Sanson nicht in Betracht gezogen;
Hrn. Zürn's Messungen sagen aus, dass der Gaumen des Leporiden
entweder dem des Kaninchens gleich, oder noch enger geworden
ist, als bei diesem, demnach nicht eine Spur vom Einfluss des Hasen
zeigt (Seite 25).

C. In Bezug auf den Schädel:
6) Gaumenlücke weit, im trans-
versalen Schnitt ungefähr so
breit, als zwei Backzähne zu-
sammen.
6) Gaumenlücke eng, im trans-
versalen Schnitt ungefähr so
breit, als ein einzelner Back-
zahn.
(Seite 24.)
Fig. 6 (s. Seite 41).Fig. 7 (s. Seite 41).
Es versteht sich von selbst, dass mit diesen Diagnosen die Ver-
schiedenheit beider Arten nicht erschöpft ist, es sind dieselben nur der
Ausdruck für einige der auffallendsten Unterschiede und solcher, von
welchen die Beobachtung bisher Uebergänge nicht nachgewiesen hat.


Wie verhält es sich nun in Bezug auf diese wenigen spezifischen
Unterschiede bei den Bastarden?

Bastarde erster Generation, unmittelbare Produkte der Parung von
Hasen mit Kaninchen, sind noch nicht untersucht.

Nachkommen der Bastarde, sogenannte Leporiden, aus unbestimmter
Generation, sind bisher nur untersucht von Herrn Zürn und Herrn
Sanson.

Das Ergebniss dieser Untersuchung ist:

1) Beide Beobachter schweigen über den Reifezustand der neu-
geborenen Jungen;

2) ebenso über die Lebensart derselben.

3) Der Unterschied in der Bildung des Armes ist von Hrn. Sanson
nicht beachtet; nach Hrn. Zürn sind die Leporiden in dieser Be-
ziehung nicht von Kaninchen verschieden
(Seite 33).

4) Die Differenz der Nagelglieder ist von Beiden unbeachtet ge-
blieben.

5) Die relative Länge der Extremitäten ist von Hrn. Sanson nicht
beachtet; Hr. Zürn vergleicht nur Femur, Tibia und Fuss und findet,
dass bei den Leporiden Schienbein und Fuss nicht nur relativ
länger sind
als beim Kaninchen, sondern auch bedeutend länger
als beim Hasen
, dass also der Leporide in dieser Beziehung keinem
der Stammältern gleicht, sondern eine Eigenschaft erhalten haben soll,
welche nicht in Beziehung zu den Eigenschaften eines der Stammältern
steht (Seite 36).

6) Die von allen Differenzen am Schädel prägnanteste, die relative
Weite des Gaumens, ist von Hrn. Sanson nicht in Betracht gezogen;
Hrn. Zürn’s Messungen sagen aus, dass der Gaumen des Leporiden
entweder dem des Kaninchens gleich, oder noch enger geworden
ist, als bei diesem, demnach nicht eine Spur vom Einfluss des Hasen
zeigt (Seite 25).

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[68/0076] C. In Bezug auf den Schädel: 6) Gaumenlücke weit, im trans- versalen Schnitt ungefähr so breit, als zwei Backzähne zu- sammen. 6) Gaumenlücke eng, im trans- versalen Schnitt ungefähr so breit, als ein einzelner Back- zahn. (Seite 24.) Fig. 6 (s. Seite 41). Fig. 7 (s. Seite 41). Es versteht sich von selbst, dass mit diesen Diagnosen die Ver- schiedenheit beider Arten nicht erschöpft ist, es sind dieselben nur der Ausdruck für einige der auffallendsten Unterschiede und solcher, von welchen die Beobachtung bisher Uebergänge nicht nachgewiesen hat. Wie verhält es sich nun in Bezug auf diese wenigen spezifischen Unterschiede bei den Bastarden? Bastarde erster Generation, unmittelbare Produkte der Parung von Hasen mit Kaninchen, sind noch nicht untersucht. Nachkommen der Bastarde, sogenannte Leporiden, aus unbestimmter Generation, sind bisher nur untersucht von Herrn Zürn und Herrn Sanson. Das Ergebniss dieser Untersuchung ist: 1) Beide Beobachter schweigen über den Reifezustand der neu- geborenen Jungen; 2) ebenso über die Lebensart derselben. 3) Der Unterschied in der Bildung des Armes ist von Hrn. Sanson nicht beachtet; nach Hrn. Zürn sind die Leporiden in dieser Be- ziehung nicht von Kaninchen verschieden (Seite 33). 4) Die Differenz der Nagelglieder ist von Beiden unbeachtet ge- blieben. 5) Die relative Länge der Extremitäten ist von Hrn. Sanson nicht beachtet; Hr. Zürn vergleicht nur Femur, Tibia und Fuss und findet, dass bei den Leporiden Schienbein und Fuss nicht nur relativ länger sind als beim Kaninchen, sondern auch bedeutend länger als beim Hasen, dass also der Leporide in dieser Beziehung keinem der Stammältern gleicht, sondern eine Eigenschaft erhalten haben soll, welche nicht in Beziehung zu den Eigenschaften eines der Stammältern steht (Seite 36). 6) Die von allen Differenzen am Schädel prägnanteste, die relative Weite des Gaumens, ist von Hrn. Sanson nicht in Betracht gezogen; Hrn. Zürn’s Messungen sagen aus, dass der Gaumen des Leporiden entweder dem des Kaninchens gleich, oder noch enger geworden ist, als bei diesem, demnach nicht eine Spur vom Einfluss des Hasen zeigt (Seite 25).

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Zitationshilfe: Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nathusius_leporiden_1876/76>, abgerufen am 24.11.2024.