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Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876.

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Stirnbreite zur Basilarlänge im Durchschnitt = 0,37 : 1 (Maximum
0,42, Minimum 0,34); bei 15 Kaninchen = 0,30 : 1 (Maximum 0,34.
Minimum 0,27).

Demnach ist das Maximum der relativen Stirnbreite beim Kaninchen
(No. 1862) gleich dem Minimum beim Hasen (No. 1641). Die betreffenden
Individuen ergeben aber (abgesehen von ihrem zweifellosen Ursprung),
dass beide in Bezug auf Nasenbreite (Seite 39) und Gaumenweite (Seite
25) den betreffenden durchschnittlichen Dimensionen sehr nahe stehen.

Aus alledem ergiebt sich, dass die Messung der Stirnbreite zwischen
den Superziliarknochen in jeder Beziehung geringern Werth und weniger
Bedeutung als andere Breitenverhältnisse hat. --

5. 6. In den verschiedenen Durchmessern der Augenhöhle finde
ich, beim Vergleich der Hasen- und Kaninchenschädel, einigermassen
konstante Unterschiede nicht; deshalb und überdem, weil Hr. Sanson
eine Erklärung über die Ansatzpunkte seiner Messungen nicht gegeben
hat, mir auch nicht klar geworden ist, was unter "transversalem Durch-
messer" hier gemeint ist, gehe ich nicht weiter darauf ein.

7. Auch nicht auf den "Abstand zwischen den beiden Brücken der
Schläfenbeine", weil mir für diese Dimension ebenso die Ausgangspunkte
fehlen und die von Hrn. Sanson genannte Differenz zu unbedeutend
(4 mm. zwischen Hasen und Kaninchen) erscheint, so lange sie nur
an je einem Individuum gemessen ist.

8. In Bezug auf die "Länge des Nasenbeins" bleibt dieselbe Un-
gewissheit wie über die Stirnlänge (Seite 53); ausserdem ist ungewiss,
ob eine mediane Messung des Knochens, oder eine diagonale gemeint
ist, denn die Messung der Figuren ergiebt in keiner Weise eine Ueber-
einstimmung mit der Masstabelle, abgesehen davon, dass die Nase dem
einzigen Schädelfragment des seidenharigen Leporiden fehlt.

9. "Grösste Breite des Nasenbeins". Hr. Sanson hat nur die
eine Hälfte der Nase gemessen, die Zahlen der Tabelle sind also zu
verdoppeln, wenn man die Breite der Nase vergleichen will. Da die
Nase an keiner Stelle eine Ebene bildet, sondern im transversalen
Schnitt konvex oder dachförmig ist, so ist die Summe der Breiten jedes
einzelnen Nasenknochens nicht gleich der Achse der ganzen Nase in
demselben Querschnitt, -- die Summe beider Nasenhälften ist die Summe
beider Katheten, die gemessene Nasenbreite aber die Hypothenuse; da
es sich aber um eine flache Wölbung oder ein sehr niedriges Dreieck
handelt, wird diese Differenz für unsere Zwecke ausser Betracht bleiben
können.

Ueber die Nasenbreite selbst verweise ich auf das oben (Seite 39),
Gesagte.

10. "Transversaler Durchmesser durch die Jochbeine". Die grösste
Breite des Schädels der Hasen und Kaninchen liegt im Abstand der
Jochbogen von einander. Im Allgemeinen verlaufen Linien, welche die

Stirnbreite zur Basilarlänge im Durchschnitt = 0,37 : 1 (Maximum
0,42, Minimum 0,34); bei 15 Kaninchen = 0,30 : 1 (Maximum 0,34.
Minimum 0,27).

Demnach ist das Maximum der relativen Stirnbreite beim Kaninchen
(No. 1862) gleich dem Minimum beim Hasen (No. 1641). Die betreffenden
Individuen ergeben aber (abgesehen von ihrem zweifellosen Ursprung),
dass beide in Bezug auf Nasenbreite (Seite 39) und Gaumenweite (Seite
25) den betreffenden durchschnittlichen Dimensionen sehr nahe stehen.

Aus alledem ergiebt sich, dass die Messung der Stirnbreite zwischen
den Superziliarknochen in jeder Beziehung geringern Werth und weniger
Bedeutung als andere Breitenverhältnisse hat. —

5. 6. In den verschiedenen Durchmessern der Augenhöhle finde
ich, beim Vergleich der Hasen- und Kaninchenschädel, einigermassen
konstante Unterschiede nicht; deshalb und überdem, weil Hr. Sanson
eine Erklärung über die Ansatzpunkte seiner Messungen nicht gegeben
hat, mir auch nicht klar geworden ist, was unter „transversalem Durch-
messer“ hier gemeint ist, gehe ich nicht weiter darauf ein.

7. Auch nicht auf den „Abstand zwischen den beiden Brücken der
Schläfenbeine“, weil mir für diese Dimension ebenso die Ausgangspunkte
fehlen und die von Hrn. Sanson genannte Differenz zu unbedeutend
(4 mm. zwischen Hasen und Kaninchen) erscheint, so lange sie nur
an je einem Individuum gemessen ist.

8. In Bezug auf die „Länge des Nasenbeins“ bleibt dieselbe Un-
gewissheit wie über die Stirnlänge (Seite 53); ausserdem ist ungewiss,
ob eine mediane Messung des Knochens, oder eine diagonale gemeint
ist, denn die Messung der Figuren ergiebt in keiner Weise eine Ueber-
einstimmung mit der Masstabelle, abgesehen davon, dass die Nase dem
einzigen Schädelfragment des seidenharigen Leporiden fehlt.

9. „Grösste Breite des Nasenbeins“. Hr. Sanson hat nur die
eine Hälfte der Nase gemessen, die Zahlen der Tabelle sind also zu
verdoppeln, wenn man die Breite der Nase vergleichen will. Da die
Nase an keiner Stelle eine Ebene bildet, sondern im transversalen
Schnitt konvex oder dachförmig ist, so ist die Summe der Breiten jedes
einzelnen Nasenknochens nicht gleich der Achse der ganzen Nase in
demselben Querschnitt, — die Summe beider Nasenhälften ist die Summe
beider Katheten, die gemessene Nasenbreite aber die Hypothenuse; da
es sich aber um eine flache Wölbung oder ein sehr niedriges Dreieck
handelt, wird diese Differenz für unsere Zwecke ausser Betracht bleiben
können.

Ueber die Nasenbreite selbst verweise ich auf das oben (Seite 39),
Gesagte.

10. „Transversaler Durchmesser durch die Jochbeine“. Die grösste
Breite des Schädels der Hasen und Kaninchen liegt im Abstand der
Jochbogen von einander. Im Allgemeinen verlaufen Linien, welche die

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[55/0063] Stirnbreite zur Basilarlänge im Durchschnitt = 0,37 : 1 (Maximum 0,42, Minimum 0,34); bei 15 Kaninchen = 0,30 : 1 (Maximum 0,34. Minimum 0,27). Demnach ist das Maximum der relativen Stirnbreite beim Kaninchen (No. 1862) gleich dem Minimum beim Hasen (No. 1641). Die betreffenden Individuen ergeben aber (abgesehen von ihrem zweifellosen Ursprung), dass beide in Bezug auf Nasenbreite (Seite 39) und Gaumenweite (Seite 25) den betreffenden durchschnittlichen Dimensionen sehr nahe stehen. Aus alledem ergiebt sich, dass die Messung der Stirnbreite zwischen den Superziliarknochen in jeder Beziehung geringern Werth und weniger Bedeutung als andere Breitenverhältnisse hat. — 5. 6. In den verschiedenen Durchmessern der Augenhöhle finde ich, beim Vergleich der Hasen- und Kaninchenschädel, einigermassen konstante Unterschiede nicht; deshalb und überdem, weil Hr. Sanson eine Erklärung über die Ansatzpunkte seiner Messungen nicht gegeben hat, mir auch nicht klar geworden ist, was unter „transversalem Durch- messer“ hier gemeint ist, gehe ich nicht weiter darauf ein. 7. Auch nicht auf den „Abstand zwischen den beiden Brücken der Schläfenbeine“, weil mir für diese Dimension ebenso die Ausgangspunkte fehlen und die von Hrn. Sanson genannte Differenz zu unbedeutend (4 mm. zwischen Hasen und Kaninchen) erscheint, so lange sie nur an je einem Individuum gemessen ist. 8. In Bezug auf die „Länge des Nasenbeins“ bleibt dieselbe Un- gewissheit wie über die Stirnlänge (Seite 53); ausserdem ist ungewiss, ob eine mediane Messung des Knochens, oder eine diagonale gemeint ist, denn die Messung der Figuren ergiebt in keiner Weise eine Ueber- einstimmung mit der Masstabelle, abgesehen davon, dass die Nase dem einzigen Schädelfragment des seidenharigen Leporiden fehlt. 9. „Grösste Breite des Nasenbeins“. Hr. Sanson hat nur die eine Hälfte der Nase gemessen, die Zahlen der Tabelle sind also zu verdoppeln, wenn man die Breite der Nase vergleichen will. Da die Nase an keiner Stelle eine Ebene bildet, sondern im transversalen Schnitt konvex oder dachförmig ist, so ist die Summe der Breiten jedes einzelnen Nasenknochens nicht gleich der Achse der ganzen Nase in demselben Querschnitt, — die Summe beider Nasenhälften ist die Summe beider Katheten, die gemessene Nasenbreite aber die Hypothenuse; da es sich aber um eine flache Wölbung oder ein sehr niedriges Dreieck handelt, wird diese Differenz für unsere Zwecke ausser Betracht bleiben können. Ueber die Nasenbreite selbst verweise ich auf das oben (Seite 39), Gesagte. 10. „Transversaler Durchmesser durch die Jochbeine“. Die grösste Breite des Schädels der Hasen und Kaninchen liegt im Abstand der Jochbogen von einander. Im Allgemeinen verlaufen Linien, welche die

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Zitationshilfe: Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nathusius_leporiden_1876/63>, abgerufen am 23.11.2024.