Nathusius, Hermann Engelhard von: Über die sogenannten Leporiden. Berlin, 1876.zahlen gegeben; es kann deshalb nicht behauptet werden, dass die er- Das Wenige, was ich bisher über Abweichungen der Skeletdimen- Ich bemerke ausdrücklich nochmals, dass der absolute Werth der No. 6 und 7: Kreuzbein- und Schwanzlänge habe ich nur nebenbei (15--20). Das Verhältniss der Basilarlänge des Schädels zur Länge (21--26). Das Verhältniss der Länge der Wirbelsäule zu den (27--35). Das Verhalten der einzelnen Gliedertheile zu einander 27. Der Humerus des Hasen ist relativ zum Unterarm länger als zahlen gegeben; es kann deshalb nicht behauptet werden, dass die er- Das Wenige, was ich bisher über Abweichungen der Skeletdimen- Ich bemerke ausdrücklich nochmals, dass der absolute Werth der No. 6 und 7: Kreuzbein- und Schwanzlänge habe ich nur nebenbei (15—20). Das Verhältniss der Basilarlänge des Schädels zur Länge (21—26). Das Verhältniss der Länge der Wirbelsäule zu den (27—35). Das Verhalten der einzelnen Gliedertheile zu einander 27. Der Humerus des Hasen ist relativ zum Unterarm länger als <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="46"/> zahlen gegeben; es kann deshalb nicht behauptet werden, dass die er-<lb/> mittelten Verhältnisszahlen (innerhalb der sachgemässen Fehlergränzen)<lb/> ein allgemeiner Ausdruck für die fraglichen Verhältnisse sind, sondern<lb/> nur, dass solches Verhalten zwischen Hasen und Kaninchen der ge-<lb/> nannten Rassen wirklich vorkommen kann. Die Gränzen der indivi-<lb/> duellen Variabilität sind damit nicht erkannt. Dieser durchaus noth-<lb/> wendigen Erkenntniss werden wir erst etwas näher rücken, wenn<lb/> mehrere Beobachter reichlicheres Material bewältigen, als mir zu Gebote<lb/> steht. Die grossen öffentlichen Museen enthalten fast nichts für solche<lb/> Zwecke; die aufgestellten wenigen Skelete sind für die Messinstrumente<lb/> fast unzugänglich. —</p><lb/> <p>Das Wenige, was ich bisher über Abweichungen der Skeletdimen-<lb/> sionen beobachtet habe, fasse ich nachstehend zusammen.</p><lb/> <p>Ich bemerke ausdrücklich nochmals, dass der absolute Werth der<lb/> Körperlänge (M), nach verschiedenen Methoden gemessen, verschieden<lb/> ausfallen kann, und dass die am trocknen Präparat ermittelten Zahlen<lb/> nothwendig falsch sein müssen, dass sie nur deshalb einigermassen<lb/> brauchbar sind, weil sie gleichen Fehlern unterliegen. Deshalb haben<lb/> alle Zahlen von 2 bis 7, 14 und 21 bis 26 der Tabelle eine andere<lb/> Qualität als die sämmtlichen übrigen, auf welche der Einfluss des Prä-<lb/> parirens nicht in gleichem Masse bedeutend ist.</p><lb/> <p>No. 6 und 7: Kreuzbein- und Schwanzlänge habe ich nur nebenbei<lb/> aufgenommen, nicht zu Vergleichen mit den Extremitäten benutzt; sie<lb/> sind für diesen Zweck zu unsicher und nicht von gleicher Bedeutung.</p><lb/> <p>(15—20). Das Verhältniss der Basilarlänge des Schädels zur Länge<lb/> einzelner Theile der Gliedmassen ergiebt, dass in <hi rendition="#g">allen</hi> Theilen die<lb/> Glieder des Hasen länger sind, als die des Kaninchens. Die bis jetzt<lb/> beobachteten Abweichungen von den gegebenen Zahlen deuten eher<lb/> darauf hin, dass die Differenzen im Durchschnitt stärker sind, als die<lb/> hier ermittelten. Es ist jedoch zu bemerken, dass ich mehrere der<lb/> kleineren, seltneren Kaninchenrassen noch nicht habe vergleichen können.<lb/> Im Allgemeinen wird dies Verhältniss der Basilarlänge zu den Gliedern<lb/> nicht von grosser Bedeutung sein, da die Dimensionen des Gesichts-<lb/> theiles, des Kopfes, darin begriffen sind, welche rassemässig verschieden<lb/> zu sein pflegen.</p><lb/> <p>(21—26). Das Verhältniss der Länge der Wirbelsäule zu den<lb/> Gliedmassen ergiebt dasselbe Resultat: der Hase hat längere Glieder<lb/> als das Kaninchen.</p><lb/> <p>(27—35). Das Verhalten der einzelnen Gliedertheile zu einander<lb/> ist, wie schon erwähnt, in weit geringerem Masse Beobachtungsfehlern<lb/> unterworfen, deshalb zuverlässiger.</p><lb/> <p>27. Der Humerus des Hasen ist relativ zum Unterarm länger als<lb/> der des Kaninchens. Variationen in dieser Beziehung, welche über das<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0054]
zahlen gegeben; es kann deshalb nicht behauptet werden, dass die er-
mittelten Verhältnisszahlen (innerhalb der sachgemässen Fehlergränzen)
ein allgemeiner Ausdruck für die fraglichen Verhältnisse sind, sondern
nur, dass solches Verhalten zwischen Hasen und Kaninchen der ge-
nannten Rassen wirklich vorkommen kann. Die Gränzen der indivi-
duellen Variabilität sind damit nicht erkannt. Dieser durchaus noth-
wendigen Erkenntniss werden wir erst etwas näher rücken, wenn
mehrere Beobachter reichlicheres Material bewältigen, als mir zu Gebote
steht. Die grossen öffentlichen Museen enthalten fast nichts für solche
Zwecke; die aufgestellten wenigen Skelete sind für die Messinstrumente
fast unzugänglich. —
Das Wenige, was ich bisher über Abweichungen der Skeletdimen-
sionen beobachtet habe, fasse ich nachstehend zusammen.
Ich bemerke ausdrücklich nochmals, dass der absolute Werth der
Körperlänge (M), nach verschiedenen Methoden gemessen, verschieden
ausfallen kann, und dass die am trocknen Präparat ermittelten Zahlen
nothwendig falsch sein müssen, dass sie nur deshalb einigermassen
brauchbar sind, weil sie gleichen Fehlern unterliegen. Deshalb haben
alle Zahlen von 2 bis 7, 14 und 21 bis 26 der Tabelle eine andere
Qualität als die sämmtlichen übrigen, auf welche der Einfluss des Prä-
parirens nicht in gleichem Masse bedeutend ist.
No. 6 und 7: Kreuzbein- und Schwanzlänge habe ich nur nebenbei
aufgenommen, nicht zu Vergleichen mit den Extremitäten benutzt; sie
sind für diesen Zweck zu unsicher und nicht von gleicher Bedeutung.
(15—20). Das Verhältniss der Basilarlänge des Schädels zur Länge
einzelner Theile der Gliedmassen ergiebt, dass in allen Theilen die
Glieder des Hasen länger sind, als die des Kaninchens. Die bis jetzt
beobachteten Abweichungen von den gegebenen Zahlen deuten eher
darauf hin, dass die Differenzen im Durchschnitt stärker sind, als die
hier ermittelten. Es ist jedoch zu bemerken, dass ich mehrere der
kleineren, seltneren Kaninchenrassen noch nicht habe vergleichen können.
Im Allgemeinen wird dies Verhältniss der Basilarlänge zu den Gliedern
nicht von grosser Bedeutung sein, da die Dimensionen des Gesichts-
theiles, des Kopfes, darin begriffen sind, welche rassemässig verschieden
zu sein pflegen.
(21—26). Das Verhältniss der Länge der Wirbelsäule zu den
Gliedmassen ergiebt dasselbe Resultat: der Hase hat längere Glieder
als das Kaninchen.
(27—35). Das Verhalten der einzelnen Gliedertheile zu einander
ist, wie schon erwähnt, in weit geringerem Masse Beobachtungsfehlern
unterworfen, deshalb zuverlässiger.
27. Der Humerus des Hasen ist relativ zum Unterarm länger als
der des Kaninchens. Variationen in dieser Beziehung, welche über das
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