digen Schadloshaltung, und, erforderlichen Falls, noch härterer Strafe untersagt, Hauptausfertigungen oder son- stige Abschriften der Ehestiftung abzugeben, ohne die Abänderung oder Gegenversicherung zugleich mit abzu- schreiben.
1398. Ein Minderjähriger, der fähig ist, eine Heirath einzugehen, ist auch fähig, in alle Verabredungen einzuwil- ligen, welche in einer Ehestiftung statt haben können, und es sind die hierin gemachten Verabredungen und Schenkungen gültig, wenn bey dem Vertrage diejenigen Personen mit- wirken, deren Einwilligung zur Gültigkeit der Ehe noth- wendig ist.
Zweytes Capitel.
Von dem Rechtsverhältnisse der Gütergemeinschaft.
1399. Die Gütergemeinschaft nimmt, sie mag gesetzlich oder vertragsmäßig seyn, mit dem Tage ihren Anfang, wo die Ehe vor dem Beamten des Personenstandes abge- schlossen wurde, und die Verabredung, daß sie zu einer andern Zeit anfangen solle, ist ungültig.
Erster Theil.
Von der gesetzlichen Gütergemeinschaft.
1400. Die Gütergemeinschaft, welche sowohl auf die bloße Erklärung, daß man bey der Verheirathung in das. Rechtsverhältniß der Gütergemeinschaft sich begebe, als auch bey gänzlicher Ermangelung einer Uebereinkunft, statt findet, richtet sich nach den in den folgenden sechs Abschnitten aufgestellten Grundsätzen.
III. Buch. 5. Titel. 2. Cap.
digen Schadloshaltung, und, erforderlichen Falls, noch haͤrterer Strafe unterſagt, Hauptausfertigungen oder ſon- ſtige Abſchriften der Eheſtiftung abzugeben, ohne die Abaͤnderung oder Gegenverſicherung zugleich mit abzu- ſchreiben.
1398. Ein Minderjaͤhriger, der faͤhig iſt, eine Heirath einzugehen, iſt auch faͤhig, in alle Verabredungen einzuwil- ligen, welche in einer Eheſtiftung ſtatt haben koͤnnen, und es ſind die hierin gemachten Verabredungen und Schenkungen guͤltig, wenn bey dem Vertrage diejenigen Perſonen mit- wirken, deren Einwilligung zur Guͤltigkeit der Ehe noth- wendig iſt.
Zweytes Capitel.
Von dem Rechtsverhaͤltniſſe der Guͤtergemeinſchaft.
1399. Die Guͤtergemeinſchaft nimmt, ſie mag geſetzlich oder vertragsmaͤßig ſeyn, mit dem Tage ihren Anfang, wo die Ehe vor dem Beamten des Perſonenſtandes abge- ſchloſſen wurde, und die Verabredung, daß ſie zu einer andern Zeit anfangen ſolle, iſt unguͤltig.
Erſter Theil.
Von der geſetzlichen Guͤtergemeinſchaft.
1400. Die Guͤtergemeinſchaft, welche ſowohl auf die bloße Erklaͤrung, daß man bey der Verheirathung in daſ. Rechtsverhaͤltniß der Guͤtergemeinſchaft ſich begebe, als auch bey gaͤnzlicher Ermangelung einer Uebereinkunft, ſtatt findet, richtet ſich nach den in den folgenden ſechs Abſchnitten aufgeſtellten Grundſaͤtzen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0608"n="596"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">III</hi>. Buch. 5. Titel. 2. Cap.</fw><lb/>
digen Schadloshaltung, und, erforderlichen Falls, noch<lb/>
haͤrterer Strafe unterſagt, Hauptausfertigungen oder ſon-<lb/>ſtige Abſchriften der Eheſtiftung abzugeben, ohne die<lb/>
Abaͤnderung oder Gegenverſicherung zugleich mit abzu-<lb/>ſchreiben.<lb/></p><p>1398. Ein Minderjaͤhriger, der faͤhig iſt, eine Heirath<lb/>
einzugehen, iſt auch faͤhig, in alle Verabredungen einzuwil-<lb/>
ligen, welche in einer Eheſtiftung ſtatt haben koͤnnen, und<lb/>
es ſind die hierin gemachten Verabredungen und Schenkungen<lb/>
guͤltig, wenn bey dem Vertrage diejenigen Perſonen mit-<lb/>
wirken, deren Einwilligung zur Guͤltigkeit der Ehe noth-<lb/>
wendig iſt.</p></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#g">Zweytes Capitel.</hi></head><lb/><argument><p>Von dem Rechtsverhaͤltniſſe der Guͤtergemeinſchaft.</p></argument><lb/><p>1399. Die Guͤtergemeinſchaft nimmt, ſie mag geſetzlich<lb/>
oder vertragsmaͤßig ſeyn, mit dem Tage ihren Anfang,<lb/>
wo die Ehe vor dem Beamten des Perſonenſtandes abge-<lb/>ſchloſſen wurde, und die Verabredung, daß ſie zu einer<lb/>
andern Zeit anfangen ſolle, iſt unguͤltig.</p><lb/><divn="4"><head><hirendition="#g">Erſter Theil.</hi></head><lb/><argument><p>Von der geſetzlichen Guͤtergemeinſchaft.<lb/></p></argument><p>1400. Die Guͤtergemeinſchaft, welche ſowohl auf die<lb/>
bloße Erklaͤrung, daß man bey der Verheirathung in daſ.<lb/>
Rechtsverhaͤltniß der Guͤtergemeinſchaft ſich begebe, als auch<lb/>
bey gaͤnzlicher Ermangelung einer Uebereinkunft, ſtatt findet,<lb/>
richtet ſich nach den in den folgenden ſechs Abſchnitten<lb/>
aufgeſtellten Grundſaͤtzen.</p><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[596/0608]
III. Buch. 5. Titel. 2. Cap.
digen Schadloshaltung, und, erforderlichen Falls, noch
haͤrterer Strafe unterſagt, Hauptausfertigungen oder ſon-
ſtige Abſchriften der Eheſtiftung abzugeben, ohne die
Abaͤnderung oder Gegenverſicherung zugleich mit abzu-
ſchreiben.
1398. Ein Minderjaͤhriger, der faͤhig iſt, eine Heirath
einzugehen, iſt auch faͤhig, in alle Verabredungen einzuwil-
ligen, welche in einer Eheſtiftung ſtatt haben koͤnnen, und
es ſind die hierin gemachten Verabredungen und Schenkungen
guͤltig, wenn bey dem Vertrage diejenigen Perſonen mit-
wirken, deren Einwilligung zur Guͤltigkeit der Ehe noth-
wendig iſt.
Zweytes Capitel.
Von dem Rechtsverhaͤltniſſe der Guͤtergemeinſchaft.
1399. Die Guͤtergemeinſchaft nimmt, ſie mag geſetzlich
oder vertragsmaͤßig ſeyn, mit dem Tage ihren Anfang,
wo die Ehe vor dem Beamten des Perſonenſtandes abge-
ſchloſſen wurde, und die Verabredung, daß ſie zu einer
andern Zeit anfangen ſolle, iſt unguͤltig.
Erſter Theil.
Von der geſetzlichen Guͤtergemeinſchaft.
1400. Die Guͤtergemeinſchaft, welche ſowohl auf die
bloße Erklaͤrung, daß man bey der Verheirathung in daſ.
Rechtsverhaͤltniß der Guͤtergemeinſchaft ſich begebe, als auch
bey gaͤnzlicher Ermangelung einer Uebereinkunft, ſtatt findet,
richtet ſich nach den in den folgenden ſechs Abſchnitten
aufgeſtellten Grundſaͤtzen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: gekennzeichnet;
Druckfehler: ignoriert;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;
i/j in Fraktur: keine Angabe;
I/J in Fraktur: keine Angabe;
Kolumnentitel: gekennzeichnet;
Kustoden: gekennzeichnet;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: wie Vorlage;
u/v bzw. U/V: keine Angabe;
Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;
Vollständigkeit: teilweise erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Napoléon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg, 1808, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/napoleon_code_1808/608>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.