Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Von dem Recht der Eheleuthen.
hiemit ist sie auch gegen dem Peter/ so gleich weit vom
Stamm-Vatter ist/ in dem zweyten Glid/ das ist im
Grad der Geschwisterten Kinderen verwandt: Also der
Hanß und Cathrin im ersten Glid.

Die ungleiche Seithen-Linien dann wird genannt/ da
zwo Persohnen/ umb derer Verwandtschafft die Frag ist/
nicht in gleichem/ sondern die Einte in einem weitern Grad
als die andere gegen dem gemeinen Stammen stehnd/ wie
die Cathrin gegen der Elßbeth/ der Emanuel gegen der
Elßbeth: Jn dieser ungleichen Seiten Linien wird gezeh-
let um wie manches Grad der Weitere unter ihnen vom
Gemeinen Stamm steht/ um so manches Grad als er vom
gemeinen Stamm seyn wird/ im selbigen Grad steht er
mit der Persohn/ darum die Frag ist: Zum Exempel
fragt sich/ in was Grad der Peter gegen dem Hanß stehe?
Antwort/ im zweyten Grad ungleicher Linien: Also der
Emanuel gegen der Elßbeth im Dritten Grad ungleicher
Linien.

Denne wird die Verwandtschafft underscheiden inUnder-
scheid zwi-
schen
Bluts-
Freuud-
schafft und
Schwa-
gerschafft.
Sippschafft oder Bluts-Freundschafft/ und Magschafft
oder Verschwägerung/ die Grad der Verschwägerung
werden auf gleiche Weis gezehlet als hievor der Bluts-Li-
nien halber bedeutet worden/ inmassen deß Ehe-Manns
Blut-Freund im ersten Grad/ als Brüder/ Schwösteren
seiner Ehe-Frauen im ersten Grad verschwägeret seynd/
und so in den weitern Graden.

Vier-
B

Von dem Recht der Eheleuthen.
hiemit iſt ſie auch gegen dem Peter/ ſo gleich weit vom
Stamm-Vatter iſt/ in dem zweyten Glid/ das iſt im
Grad der Geſchwiſterten Kinderen verwandt: Alſo der
Hanß und Cathrin im erſten Glid.

Die ungleiche Seithen-Linien dann wird genannt/ da
zwo Perſohnen/ umb derer Verwandtſchafft die Frag iſt/
nicht in gleichem/ ſondern die Einte in einem weitern Grad
als die andere gegen dem gemeinen Stammen ſtehnd/ wie
die Cathrin gegen der Elßbeth/ der Emanuel gegen der
Elßbeth: Jn dieſer ungleichen Seiten Linien wird gezeh-
let um wie manches Grad der Weitere unter ihnen vom
Gemeinen Stamm ſteht/ um ſo manches Grad als er vom
gemeinen Stamm ſeyn wird/ im ſelbigen Grad ſteht er
mit der Perſohn/ darum die Frag iſt: Zum Exempel
fragt ſich/ in was Grad der Peter gegen dem Hanß ſtehe?
Antwort/ im zweyten Grad ungleicher Linien: Alſo der
Emanuel gegen der Elßbeth im Dritten Grad ungleicher
Linien.

Denne wird die Verwandtſchafft underſcheiden inUnder-
ſcheid zwi-
ſchen
Bluts-
Freuud-
ſchafft und
Schwa-
gerſchafft.
Sippſchafft oder Bluts-Freundſchafft/ und Magſchafft
oder Verſchwaͤgerung/ die Grad der Verſchwaͤgerung
werden auf gleiche Weis gezehlet als hievor der Bluts-Li-
nien halber bedeutet worden/ inmaſſen deß Ehe-Manns
Blut-Freund im erſten Grad/ als Bruͤder/ Schwoͤſteren
ſeiner Ehe-Frauen im erſten Grad verſchwaͤgeret ſeynd/
und ſo in den weitern Graden.

Vier-
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0025" n="9"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Recht der Eheleuthen.</hi></fw><lb/>
hiemit i&#x017F;t &#x017F;ie auch gegen dem Peter/ &#x017F;o gleich weit vom<lb/>
Stamm-Vatter i&#x017F;t/ in dem zweyten Glid/ das i&#x017F;t im<lb/>
Grad der Ge&#x017F;chwi&#x017F;terten Kinderen verwandt: Al&#x017F;o der<lb/>
Hanß und Cathrin im er&#x017F;ten Glid.</p><lb/>
          <p>Die ungleiche Seithen-Linien dann wird genannt/ da<lb/>
zwo Per&#x017F;ohnen/ umb derer Verwandt&#x017F;chafft die Frag i&#x017F;t/<lb/>
nicht in gleichem/ &#x017F;ondern die Einte in einem weitern Grad<lb/>
als die andere gegen dem gemeinen Stammen &#x017F;tehnd/ wie<lb/>
die Cathrin gegen der Elßbeth/ der Emanuel gegen der<lb/>
Elßbeth: Jn die&#x017F;er ungleichen Seiten Linien wird gezeh-<lb/>
let um wie manches Grad der Weitere unter ihnen vom<lb/>
Gemeinen Stamm &#x017F;teht/ um &#x017F;o manches Grad als er vom<lb/>
gemeinen Stamm &#x017F;eyn wird/ im &#x017F;elbigen Grad &#x017F;teht er<lb/>
mit der Per&#x017F;ohn/ darum die Frag i&#x017F;t: Zum <hi rendition="#aq">Exempel</hi><lb/>
fragt &#x017F;ich/ in was Grad der Peter gegen dem Hanß &#x017F;tehe?<lb/>
Antwort/ im zweyten Grad ungleicher Linien: Al&#x017F;o der<lb/>
Emanuel gegen der Elßbeth im Dritten Grad ungleicher<lb/>
Linien.</p><lb/>
          <p>Denne wird die Verwandt&#x017F;chafft under&#x017F;cheiden in<note place="right">Under-<lb/>
&#x017F;cheid zwi-<lb/>
&#x017F;chen<lb/>
Bluts-<lb/>
Freuud-<lb/>
&#x017F;chafft und<lb/>
Schwa-<lb/>
ger&#x017F;chafft.</note><lb/>
Sipp&#x017F;chafft oder Bluts-Freund&#x017F;chafft/ und Mag&#x017F;chafft<lb/>
oder Ver&#x017F;chwa&#x0364;gerung/ die Grad der Ver&#x017F;chwa&#x0364;gerung<lb/>
werden auf gleiche Weis gezehlet als hievor der Bluts-Li-<lb/>
nien halber bedeutet worden/ inma&#x017F;&#x017F;en deß Ehe-Manns<lb/>
Blut-Freund im er&#x017F;ten Grad/ als Bru&#x0364;der/ Schwo&#x0364;&#x017F;teren<lb/>
&#x017F;einer Ehe-Frauen im er&#x017F;ten Grad ver&#x017F;chwa&#x0364;geret &#x017F;eynd/<lb/>
und &#x017F;o in den weitern Graden.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">B</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Vier-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0025] Von dem Recht der Eheleuthen. hiemit iſt ſie auch gegen dem Peter/ ſo gleich weit vom Stamm-Vatter iſt/ in dem zweyten Glid/ das iſt im Grad der Geſchwiſterten Kinderen verwandt: Alſo der Hanß und Cathrin im erſten Glid. Die ungleiche Seithen-Linien dann wird genannt/ da zwo Perſohnen/ umb derer Verwandtſchafft die Frag iſt/ nicht in gleichem/ ſondern die Einte in einem weitern Grad als die andere gegen dem gemeinen Stammen ſtehnd/ wie die Cathrin gegen der Elßbeth/ der Emanuel gegen der Elßbeth: Jn dieſer ungleichen Seiten Linien wird gezeh- let um wie manches Grad der Weitere unter ihnen vom Gemeinen Stamm ſteht/ um ſo manches Grad als er vom gemeinen Stamm ſeyn wird/ im ſelbigen Grad ſteht er mit der Perſohn/ darum die Frag iſt: Zum Exempel fragt ſich/ in was Grad der Peter gegen dem Hanß ſtehe? Antwort/ im zweyten Grad ungleicher Linien: Alſo der Emanuel gegen der Elßbeth im Dritten Grad ungleicher Linien. Denne wird die Verwandtſchafft underſcheiden in Sippſchafft oder Bluts-Freundſchafft/ und Magſchafft oder Verſchwaͤgerung/ die Grad der Verſchwaͤgerung werden auf gleiche Weis gezehlet als hievor der Bluts-Li- nien halber bedeutet worden/ inmaſſen deß Ehe-Manns Blut-Freund im erſten Grad/ als Bruͤder/ Schwoͤſteren ſeiner Ehe-Frauen im erſten Grad verſchwaͤgeret ſeynd/ und ſo in den weitern Graden. Under- ſcheid zwi- ſchen Bluts- Freuud- ſchafft und Schwa- gerſchafft. Vier- B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/25
Zitationshilfe: Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mutach_underricht_1709/25>, abgerufen am 03.12.2024.