Mutach, Samuel: Substantzlicher Vnderricht/ Von Gerichts- und Rechts-Sachen. Bern, 1709.Vom Summarischen Rechten geben/ und alsobald replic, duplic, hiemit Antwort/ Red/und Wiederred beschehen/ auch die Urtheil desselben Mor- gens verfolgen: Da aber die andere Parthey sich auf Kund- schafft oder beyhanden habende Beweisungs-Gründ beruffen wurde/ an dem Richter stehen solle/ den Partheyen Zustel- lung der Kundschafften oder Fürweisung nicht bey Han- den gehabter Schrifften einen andern peremtorischen Tag zuvernambsen. So ist auch in der Statt und Landschafft Bern den Es ist auch zu gutem der Armen/ welche von Ar-Und dem Elf- D d 3
Vom Summariſchen Rechten geben/ und alſobald replic, duplic, hiemit Antwort/ Red/und Wiederꝛed beſchehen/ auch die Urtheil deſſelben Mor- gens verfolgen: Da aber die andere Parthey ſich auf Kund- ſchafft oder beyhanden habende Beweiſungs-Gruͤnd beruffen wurde/ an dem Richter ſtehen ſolle/ den Partheyen Zuſtel- lung der Kundſchafften oder Fuͤrweiſung nicht bey Han- den gehabter Schrifften einen andern peremtoriſchen Tag zuvernambſen. So iſt auch in der Statt und Landſchafft Bern den Es iſt auch zu gutem der Armen/ welche von Ar-Und dem Elf- D d 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0229" n="213"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom <hi rendition="#aq">Summari</hi>ſchen Rechten</hi></fw><lb/> geben/ und alſobald <hi rendition="#aq">replic, duplic,</hi> hiemit Antwort/ Red/<lb/> und Wiederꝛed beſchehen/ auch die Urtheil deſſelben Mor-<lb/> gens verfolgen: Da aber die andere Parthey ſich auf Kund-<lb/> ſchafft oder beyhanden habende Beweiſungs-Gruͤnd beruffen<lb/> wurde/ an dem Richter ſtehen ſolle/ den Partheyen Zuſtel-<lb/> lung der Kundſchafften oder Fuͤrweiſung nicht bey Han-<lb/> den gehabter Schrifften einen andern <hi rendition="#aq">peremtori</hi>ſchen Tag<lb/> zuvernambſen.</p><lb/> <p>So iſt auch in der Statt und Landſchafft Bern den<lb/> Armen zu gutem folgende verkuͤrtzte Form Rechtens Ober-<lb/> keitlich geſetzt/ vermog der Grichts-Ordnung. <hi rendition="#aq">de Anno</hi><lb/> 1648.</p><lb/> <p>Es iſt auch zu gutem der Armen/ welche von Ar-<note place="right">Und dem<lb/> Recht der<lb/> Armen.</note><lb/> muth und Mangels wegen den Koſten der Rechts-Ubung<lb/> anzuwenden/ und dem Rechten nachzugahn nicht vermoͤ-<lb/> gend; Hiemit angeſehen/ daß dergleichen Arme Lands-<lb/> Einheimiſche Perſohnen/ es ſeye daß beyd Partheyen oder<lb/> nur eine darfuͤr moͤge erkennt werden/ ſonderlich aber die<lb/> ſo mit Reichen/ und hiemit ihnen allzu ungleichen Leuthen<lb/> zuthun haͤtten; Jhre Sach und Anligen mit vorgehender<lb/> ordenlicher Bewilligung deß Richters/ und ſo weit moͤg-<lb/> lich/ in ſeinem Beyſeyn dem Gricht fuͤrbringen moͤgind/<lb/> da dann die Geſchwornen ſchuldig ſeyn ſollen/ die andere<lb/> Parthey zum Rechten zuhalten/ beyd Theil <hi rendition="#aq">Summari</hi>ſch/<lb/> wie in Spruͤchen gebraucht wird/ ſamt der Kundſchafft/<lb/> ſo die vorhanden und begehrt wird/ gegen einanderen anzu-<lb/> hoͤren/ und volgends dem Rechten und der Billigkeit nach<lb/> kurtz/ ſchleunig/ ohne Geſtattung unnoͤthiger Beyhaͤndlen<lb/> daruͤber zu erkennen/ welche Urtheil zwar nicht weiters<lb/><hi rendition="#aq">appellie</hi>rt/ aber durch die beſchwaͤrende Parthey vor die<lb/> Hoche Oberkeit gebracht werden mag/ derſelben Erkannt-<lb/> nuß daruͤber zuerwarten.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">D d 3</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Elf-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [213/0229]
Vom Summariſchen Rechten
geben/ und alſobald replic, duplic, hiemit Antwort/ Red/
und Wiederꝛed beſchehen/ auch die Urtheil deſſelben Mor-
gens verfolgen: Da aber die andere Parthey ſich auf Kund-
ſchafft oder beyhanden habende Beweiſungs-Gruͤnd beruffen
wurde/ an dem Richter ſtehen ſolle/ den Partheyen Zuſtel-
lung der Kundſchafften oder Fuͤrweiſung nicht bey Han-
den gehabter Schrifften einen andern peremtoriſchen Tag
zuvernambſen.
So iſt auch in der Statt und Landſchafft Bern den
Armen zu gutem folgende verkuͤrtzte Form Rechtens Ober-
keitlich geſetzt/ vermog der Grichts-Ordnung. de Anno
1648.
Es iſt auch zu gutem der Armen/ welche von Ar-
muth und Mangels wegen den Koſten der Rechts-Ubung
anzuwenden/ und dem Rechten nachzugahn nicht vermoͤ-
gend; Hiemit angeſehen/ daß dergleichen Arme Lands-
Einheimiſche Perſohnen/ es ſeye daß beyd Partheyen oder
nur eine darfuͤr moͤge erkennt werden/ ſonderlich aber die
ſo mit Reichen/ und hiemit ihnen allzu ungleichen Leuthen
zuthun haͤtten; Jhre Sach und Anligen mit vorgehender
ordenlicher Bewilligung deß Richters/ und ſo weit moͤg-
lich/ in ſeinem Beyſeyn dem Gricht fuͤrbringen moͤgind/
da dann die Geſchwornen ſchuldig ſeyn ſollen/ die andere
Parthey zum Rechten zuhalten/ beyd Theil Summariſch/
wie in Spruͤchen gebraucht wird/ ſamt der Kundſchafft/
ſo die vorhanden und begehrt wird/ gegen einanderen anzu-
hoͤren/ und volgends dem Rechten und der Billigkeit nach
kurtz/ ſchleunig/ ohne Geſtattung unnoͤthiger Beyhaͤndlen
daruͤber zu erkennen/ welche Urtheil zwar nicht weiters
appelliert/ aber durch die beſchwaͤrende Parthey vor die
Hoche Oberkeit gebracht werden mag/ derſelben Erkannt-
nuß daruͤber zuerwarten.
Und dem
Recht der
Armen.
Elf-
D d 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |