Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.mit dem sich ein verständiges Wort sprechen len
mit dem ſich ein verſtaͤndiges Wort ſprechen len
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0298" n="290"/> mit dem ſich ein verſtaͤndiges Wort ſprechen<lb/> ließ. Jch verheelt’ ihm nicht mein Aben-<lb/> theuer von der lezt vergangnen Nacht, er<lb/> erſtaunte uͤber dieſe Zeitung um ſo mehr,<lb/> da er eigentlich das herum treibende ſchiff-<lb/> bruͤchige Emigrantenpaar, aus chriſtlicher<lb/> Liebe in ſein Filialdorf eingelootſet und es<lb/> nach Vermoͤgen unterſtuͤzet hatte. Ja er<lb/> hatte auch viel gutthaͤtige Herzen erwecket,<lb/> daß ſie dem evangeliſch geſinnten Meiſter<lb/> Valentin, als ein Werk der Barmherzig-<lb/> keit ihre Hoſen auszubeſſern anvertrauet<lb/> hatten, wodurch er in Nahrung war geſezt<lb/> worden. Uebrigens gab er der Diebsfamilie<lb/> ein gutes Zeugniß, ſo wie die Aelteſten der<lb/> Gemeinde, und ruͤhmte inſonderheit ihren<lb/> erbaulichen Lebenswandel in Abſicht der<lb/> fleiſſigen Beſuchung ſeiner Predigten. Hier-<lb/> auf ließ er dem Kuͤſter das <hi rendition="#aq">Factum</hi> proto-<lb/> kolliren, um es ſeiner Pflicht gemaͤß ins<lb/> Amt einzuberichten, welches ich mir gefal-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">len</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [290/0298]
mit dem ſich ein verſtaͤndiges Wort ſprechen
ließ. Jch verheelt’ ihm nicht mein Aben-
theuer von der lezt vergangnen Nacht, er
erſtaunte uͤber dieſe Zeitung um ſo mehr,
da er eigentlich das herum treibende ſchiff-
bruͤchige Emigrantenpaar, aus chriſtlicher
Liebe in ſein Filialdorf eingelootſet und es
nach Vermoͤgen unterſtuͤzet hatte. Ja er
hatte auch viel gutthaͤtige Herzen erwecket,
daß ſie dem evangeliſch geſinnten Meiſter
Valentin, als ein Werk der Barmherzig-
keit ihre Hoſen auszubeſſern anvertrauet
hatten, wodurch er in Nahrung war geſezt
worden. Uebrigens gab er der Diebsfamilie
ein gutes Zeugniß, ſo wie die Aelteſten der
Gemeinde, und ruͤhmte inſonderheit ihren
erbaulichen Lebenswandel in Abſicht der
fleiſſigen Beſuchung ſeiner Predigten. Hier-
auf ließ er dem Kuͤſter das Factum proto-
kolliren, um es ſeiner Pflicht gemaͤß ins
Amt einzuberichten, welches ich mir gefal-
len
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |