Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.gangen war, die Augen zufielen. Jch für ver- P 4
gangen war, die Augen zufielen. Jch fuͤr ver- P 4
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gangen war, die Augen zufielen. Jch fuͤr
mein Part konnt die Nacht weder ruhen
noch raſten, trug Sorge ich moͤcht zu viel
geſchwazt haben, welches den Liebenden
Wehetage verurſachen koͤnnte. Doch darinn
irrt ich mich: haͤtt ganz geruhig ſchlafen
moͤgen. Jn zween Tagen war alles dezi-
dirt. Jn aller Fruͤh ſchaukelten Vetter An-
ton und Sohn in ihrem Schwanhals, ver-
gnuͤgt und wohlgemuth wieder ab, hatten
auf ihrer Handelsreiſe biß zum naͤchſten
Brautgewerbe nur eine Station zu machen;
ſollen der Sage nach, doch erſt auf der
fuͤnften oder ſechſten damit zu Stande kom-
men ſeyn. Der Empfindler, Magiſter
Plenilunius, wie ich ihn umtaufen will, —
moͤchts uͤbel nehmen wenn ich ihn bey ſei-
nen rechten Namen nennt’ — harrte mit
Furcht und Zittern dem Kommen des iun-
gen Mondes entgegen, um ſeine Buhlſchaft
feierlich zu beginnen; doch fuͤr diesmal
ver-
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/239>, abgerufen am 31.07.2024. |