Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779.Lottchen schwerlich an die väterliche Liebe Er sich sehr verwundernd. Wie stimmte Jch. O, da hab ich heut Morgen bey Er. Was Sie sagen! Mit Kopfschüt- Jch. Das getrau ich mir leicht zu er- gen- P 3
Lottchen ſchwerlich an die vaͤterliche Liebe Er ſich ſehr verwundernd. Wie ſtimmte Jch. O, da hab ich heut Morgen bey Er. Was Sie ſagen! Mit Kopfſchuͤt- Jch. Das getrau ich mir leicht zu er- gen- P 3
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Lottchen ſchwerlich an die vaͤterliche Liebe
appelliren.
Er ſich ſehr verwundernd. Wie ſtimmte
denn das, mit der reinen glatten Tafel ihres
Herzens?
Jch. O, da hab ich heut Morgen bey
einer anderweiten phyſiognomiſchen Entre-
vuͤe, eine lange und breite Jnſkription drauf
entdeckt, die ich geſtern in der Eil uͤberſehen
hatte.
Er. Was Sie ſagen! Mit Kopfſchuͤt-
teln. Lotte! Lotte! Wie verdien ich das um
dich, daß du mir dein Herz ſo kuͤnſtlich
verſteckteſt?
Jch. Das getrau ich mir leicht zu er-
klaͤren, ohne daß dem lieben Kinde etwas
dabey zur Laſt faͤllt. Lottchen entdeckte
ohne Zweifel Jhre Geheimnißvolle Abſicht
mit dem Vetter Anton, vermoͤge des weib-
lichen Scharfblickes in dergleichen Angele-
genheiten vorlaͤngſt. Wie durfte ſies wa-
gen-
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 4. Altenburg, 1779, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen04_1779/237>, abgerufen am 08.07.2024. |