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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.

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Fragmente, den ich, weil die litterarische
Circulation bey mir hinterm Wald langsam
von Statten geht, und ich selbst die Zah-
lung etwas verspätet hatte, vor der Aus-
reise noch nicht von meinem Bücherlivran-
ten in Empfang nehmen konnte. Jch fiel
mit solchem Heishunger an diese Seelenspei-
se, daß ich den Wälschenhahn würde ver-
schmähet haben, den die Hausfrau auf den
Mittag der Gastfreundschaft geopfert hatte,
wenn nicht Lottchen die Ambassade, mich
zur Mahlzeit einzuladen, übernommen hätte.

Drey Tage lang studirt ich unabläßig
meinen Autor, fühlte, daß durch den Ge-
brauch dieser heilsamen Arzeney die natür-
liche Wärme für die gute Sache der Phy-
siognomik sich wieder mehrte, und die kal-
ten Nebel, womit der Sempronius meinen
Kopf erfüllt hatte, nach und nach wegdün-
steten. Stieß auf gar viel herrliche Stel-
len, als ich gleich aufangs im ersten Ren-

nen,

Fragmente, den ich, weil die litterariſche
Circulation bey mir hinterm Wald langſam
von Statten geht, und ich ſelbſt die Zah-
lung etwas verſpaͤtet hatte, vor der Aus-
reiſe noch nicht von meinem Buͤcherlivran-
ten in Empfang nehmen konnte. Jch fiel
mit ſolchem Heishunger an dieſe Seelenſpei-
ſe, daß ich den Waͤlſchenhahn wuͤrde ver-
ſchmaͤhet haben, den die Hausfrau auf den
Mittag der Gaſtfreundſchaft geopfert hatte,
wenn nicht Lottchen die Ambaſſade, mich
zur Mahlzeit einzuladen, uͤbernommen haͤtte.

Drey Tage lang ſtudirt ich unablaͤßig
meinen Autor, fuͤhlte, daß durch den Ge-
brauch dieſer heilſamen Arzeney die natuͤr-
liche Waͤrme fuͤr die gute Sache der Phy-
ſiognomik ſich wieder mehrte, und die kal-
ten Nebel, womit der Sempronius meinen
Kopf erfuͤllt hatte, nach und nach wegduͤn-
ſteten. Stieß auf gar viel herrliche Stel-
len, als ich gleich aufangs im erſten Ren-

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[187/0187] Fragmente, den ich, weil die litterariſche Circulation bey mir hinterm Wald langſam von Statten geht, und ich ſelbſt die Zah- lung etwas verſpaͤtet hatte, vor der Aus- reiſe noch nicht von meinem Buͤcherlivran- ten in Empfang nehmen konnte. Jch fiel mit ſolchem Heishunger an dieſe Seelenſpei- ſe, daß ich den Waͤlſchenhahn wuͤrde ver- ſchmaͤhet haben, den die Hausfrau auf den Mittag der Gaſtfreundſchaft geopfert hatte, wenn nicht Lottchen die Ambaſſade, mich zur Mahlzeit einzuladen, uͤbernommen haͤtte. Drey Tage lang ſtudirt ich unablaͤßig meinen Autor, fuͤhlte, daß durch den Ge- brauch dieſer heilſamen Arzeney die natuͤr- liche Waͤrme fuͤr die gute Sache der Phy- ſiognomik ſich wieder mehrte, und die kal- ten Nebel, womit der Sempronius meinen Kopf erfuͤllt hatte, nach und nach wegduͤn- ſteten. Stieß auf gar viel herrliche Stel- len, als ich gleich aufangs im erſten Ren- nen,

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen03_1779/187>, abgerufen am 18.12.2024.