Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779.ausgedachte Prozedur, diesen großen Ent- Er. Das ich nicht wüßte. -- Und wenn ist L
ausgedachte Prozedur, dieſen großen Ent- Er. Das ich nicht wuͤßte. — Und wenn iſt L
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ausgedachte Prozedur, dieſen großen Ent-
zweck mittelſt des herrlichen Phaͤnomens des
Mondenlichtes zu erzielen, und die Herzen
ihrer Zuhoͤrer dadurch zu ſchmelzen, und
nach ihren frommen Abſichten zu bequemen,
wie die Alchymiſten die ſteinharten heſſi-
ſchen Eiſennieren durchs Mondenlicht be-
zwingen, um das gebenedeyte Blut des ro-
then Loͤwen herauszuziehen. — Aber was
ſagt die Confraternitaͤt zu dieſem Unterneh-
men? Haben Sie ſo tolerante Mitbruͤder,
die durch die naͤchtliche Andacht nicht geaͤr-
gert werden, und dieſe gute Abſicht durch
Geſchrey uͤber Neuerungsſucht nicht verun-
glimpfen; oder Sie gar deshalb einer He-
terodorie bezuͤchtigen?
Er. Das ich nicht wuͤßte. — Und wenn
auch. Wer Kraft und Thaͤtigkeit fuͤhlt
Gutes zu wirken, ſezt ſich uͤber thoͤrigte
Vorurtheile hinweg. Jch und viele gute
Seelen mit mir lieben das Mondenlicht, es
iſt
L
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Zitationshilfe: | Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 3. Altenburg, 1779, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen03_1779/161>, abgerufen am 26.06.2024. |