Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.Barbar Danvelt abstammen müsse, nach- wer
Barbar Danvelt abſtammen muͤſſe, nach- wer
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0013" n="13"/> Barbar Danvelt abſtammen muͤſſe, nach-<lb/> dem er den Vogel bey ihr abgeſchoſſen, den-<lb/> noch ihren Vater fortgejagt, und ſie dadurch<lb/> veranlaßt hab’, dem Elend ihrer Familie<lb/> und ihrer Schande zu entfliehn. Der<lb/> Fremde im Gaſthauß’ am Wege, ſey ihr<lb/> Bruder geweſen, den ſie dahin beſchieden<lb/> hab’, ſie an irgend einen verborgnen Zu-<lb/> fluchtsort zu bringen. Auf ſolche Weiſe<lb/> behielt ihre Tugend den Ruͤcken frey. Drauf<lb/> klagt ſie ſich wegen des Diebsgriffs an;<lb/> ich ſtell’ ſie zufrieden, partagier mit ihr<lb/> mein Reiſegeld obendrein, und ſcheid weh-<lb/> muͤthig von ihr, den Kopf voller Anſchlaͤg,<lb/> wie mein Plan, der Ritz und Spalten un-<lb/> geachtet, davon er durchloͤchert war; ſich<lb/> dennoch vielleicht am Fuß einer wirthbaren<lb/> Alpe ins Werk richten ließ. Dieſe Dich-<lb/> tung machte mir Luft ums Herz, behagt’<lb/> mir ungleich beſſer als die erſte. Ach!<lb/> wenns doch ſo waͤr! dacht ich, — je nun,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wer</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0013]
Barbar Danvelt abſtammen muͤſſe, nach-
dem er den Vogel bey ihr abgeſchoſſen, den-
noch ihren Vater fortgejagt, und ſie dadurch
veranlaßt hab’, dem Elend ihrer Familie
und ihrer Schande zu entfliehn. Der
Fremde im Gaſthauß’ am Wege, ſey ihr
Bruder geweſen, den ſie dahin beſchieden
hab’, ſie an irgend einen verborgnen Zu-
fluchtsort zu bringen. Auf ſolche Weiſe
behielt ihre Tugend den Ruͤcken frey. Drauf
klagt ſie ſich wegen des Diebsgriffs an;
ich ſtell’ ſie zufrieden, partagier mit ihr
mein Reiſegeld obendrein, und ſcheid weh-
muͤthig von ihr, den Kopf voller Anſchlaͤg,
wie mein Plan, der Ritz und Spalten un-
geachtet, davon er durchloͤchert war; ſich
dennoch vielleicht am Fuß einer wirthbaren
Alpe ins Werk richten ließ. Dieſe Dich-
tung machte mir Luft ums Herz, behagt’
mir ungleich beſſer als die erſte. Ach!
wenns doch ſo waͤr! dacht ich, — je nun,
wer
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