Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606.den Sieg verschlingen / vnd an stadt dieses mühsamen vergenglichen Lebens / ein ewiges Leben erwerben / Zu welchem GOtt am Jüngsten tag seine Saram / vnd alle die jhrem Exempel nach Christum den künfftigen Heilandt / mit warem Glauben ergreiffen / vnd in solchem Glauben jhm jhre Seelen befehlen werden / mit jhrem Leibe wieder aufferwecken / vnd mit ewigen Ehren krönen werde: Da wolle er sie wieder sehen / vnd sich mit jhr ewiglich frewen. Mit diesem Trost / hat der heilige Mann / sich vnd sein betrübt Haußgesind zu frieden gestelt / vnd hernachmahls auch selbest den Todt selig vberwunden. Diß ist nun die aller erste Begrebnus / die vns in der heiligen Schrifft beschrieben wird / welche der heilige Geist / nicht allein der lieben Sara zu sonderbahren Ehren hat lassen auffzeichnen / sondern auch vns zu gut / auff das wir dar aus lernen sollen. Erstlich / wie GOtt seine Heiligen liebet: nicht allein in jhrem Leben / da sie jhm dienen / sondern auch im Tode / wenn sie schon in der Erden liegen / stincken vnnd faulen / laut des 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werth gehalten für dem HErren: Denn weil sie heilige Ehrengefeß / Tempel vnd Wohnung des heiligen Geistes gewesen sein / gefallen jhm auch die zerbrochene Scherben wol: Er bewahrt jhnen alle jhre Gebeine / sagt der 34. Psalm / wird sie auch am Jüngsten tag wieder aufferwecken / vnd mit ewiger Klarheit schmücken: Darumb den Sieg verschlingen / vnd an stadt dieses mühsamen vergenglichen Lebens / ein ewiges Leben erwerben / Zu welchem GOtt am Jüngsten tag seine Saram / vnd alle die jhrem Exempel nach Christum den künfftigen Heilandt / mit warem Glauben ergreiffen / vnd in solchem Glauben jhm jhre Seelen befehlen werden / mit jhrem Leibe wieder aufferwecken / vnd mit ewigen Ehren krönen werde: Da wolle er sie wieder sehen / vnd sich mit jhr ewiglich frewen. Mit diesem Trost / hat der heilige Mann / sich vnd sein betrübt Haußgesind zu frieden gestelt / vnd hernachmahls auch selbest den Todt selig vberwunden. Diß ist nun die aller erste Begrebnus / die vns in der heiligen Schrifft beschrieben wird / welche der heilige Geist / nicht allein der lieben Sara zu sonderbahren Ehren hat lassen auffzeichnen / sondern auch vns zu gut / auff das wir dar aus lernen sollen. Erstlich / wie GOtt seine Heiligen liebet: nicht allein in jhrem Leben / da sie jhm dienen / sondern auch im Tode / wenn sie schon in der Erden liegen / stincken vnnd faulen / laut des 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werth gehalten für dem HErren: Denn weil sie heilige Ehrengefeß / Tempel vnd Wohnung des heiligen Geistes gewesen sein / gefallẽ jhm auch die zerbrochene Scherben wol: Er bewahrt jhnen alle jhre Gebeine / sagt der 34. Psalm / wird sie auch am Jüngsten tag wieder aufferwecken / vnd mit ewiger Klarheit schmücken: Darumb <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005"/> den Sieg verschlingen / vnd an stadt dieses mühsamen vergenglichen Lebens / ein ewiges Leben erwerben / Zu welchem GOtt am Jüngsten tag seine Saram / vnd alle die jhrem Exempel nach Christum den künfftigen Heilandt / mit warem Glauben ergreiffen / vnd in solchem Glauben jhm jhre Seelen befehlen werden / mit jhrem Leibe wieder aufferwecken / vnd mit ewigen Ehren krönen werde: Da wolle er sie wieder sehen / vnd sich mit jhr ewiglich frewen. Mit diesem Trost / hat der heilige Mann / sich vnd sein betrübt Haußgesind zu frieden gestelt / vnd hernachmahls auch selbest den Todt selig vberwunden.</p> <p>Diß ist nun die aller erste Begrebnus / die vns in der heiligen Schrifft beschrieben wird / welche der heilige Geist / nicht allein der lieben Sara zu sonderbahren Ehren hat lassen auffzeichnen / sondern auch vns zu gut / auff das wir dar aus lernen sollen.</p> <p>Erstlich / wie GOtt seine Heiligen liebet: nicht allein in jhrem Leben / da sie jhm dienen / sondern auch im Tode / wenn sie schon in der Erden liegen / stincken vnnd faulen / laut des 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werth gehalten für dem HErren: Denn weil sie heilige Ehrengefeß / Tempel vnd Wohnung des heiligen Geistes gewesen sein / gefallẽ jhm auch die zerbrochene Scherben wol: Er bewahrt jhnen alle jhre Gebeine / sagt der 34. Psalm / wird sie auch am Jüngsten tag wieder aufferwecken / vnd mit ewiger Klarheit schmücken: Darumb </p> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
den Sieg verschlingen / vnd an stadt dieses mühsamen vergenglichen Lebens / ein ewiges Leben erwerben / Zu welchem GOtt am Jüngsten tag seine Saram / vnd alle die jhrem Exempel nach Christum den künfftigen Heilandt / mit warem Glauben ergreiffen / vnd in solchem Glauben jhm jhre Seelen befehlen werden / mit jhrem Leibe wieder aufferwecken / vnd mit ewigen Ehren krönen werde: Da wolle er sie wieder sehen / vnd sich mit jhr ewiglich frewen. Mit diesem Trost / hat der heilige Mann / sich vnd sein betrübt Haußgesind zu frieden gestelt / vnd hernachmahls auch selbest den Todt selig vberwunden.
Diß ist nun die aller erste Begrebnus / die vns in der heiligen Schrifft beschrieben wird / welche der heilige Geist / nicht allein der lieben Sara zu sonderbahren Ehren hat lassen auffzeichnen / sondern auch vns zu gut / auff das wir dar aus lernen sollen.
Erstlich / wie GOtt seine Heiligen liebet: nicht allein in jhrem Leben / da sie jhm dienen / sondern auch im Tode / wenn sie schon in der Erden liegen / stincken vnnd faulen / laut des 116. Psalm / Der Todt seiner Heiligen / ist werth gehalten für dem HErren: Denn weil sie heilige Ehrengefeß / Tempel vnd Wohnung des heiligen Geistes gewesen sein / gefallẽ jhm auch die zerbrochene Scherben wol: Er bewahrt jhnen alle jhre Gebeine / sagt der 34. Psalm / wird sie auch am Jüngsten tag wieder aufferwecken / vnd mit ewiger Klarheit schmücken: Darumb
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Zitationshilfe: | Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichtpredigt_1606/5>, abgerufen am 17.02.2025. |