Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606.

Bild:
<< vorherige Seite

cker / so GOtt vmb jhrer Vorfahren vnd eigner Sünde willen / mit dem Liecht seines Worts vorbey gehet / lesset sie jhre eigne Wege gehen / Act: 14. Vnd in der Finsternis / darin sie sich selbest gestürtzt sitzen: Weil wir wissen / das GOtt niemand mit vnrecht verdammet / vnd der Allmechtige das Recht nicht beuget / Hiob 34. Vnd das er durch seine Versehung / vns nicht eine Leiter zur Hellen / sondern zum Himmel erbawet hat / dannenher kan niemand selig werden / ohn allein durch seine Genad / vnd obberürte von jhm dazu verordnete Mittel: Gleich wie auch im gegenthell niemand / ohn durch sein eigne schuldt vnd beraubung / oder verachtung gedachter Mittel verdammet wird / Laut des Spruchs Hos: 13. Perditio ex te Israel, ex me vero salus tua, Israel du bringest dich in Vnglück / aber dein Heil stehet allein bey mir.

So aber hierüber jemandes weiter mit GOtt disputieren vnnd zancken wolt. Demselben mag Hiob antworten Cap: 34. Es wird niemand gestattet / das er mit GOtt rechte / Item S. Paulus Rom: 9. Wer bistu Mensch / das du mit GOtt rechten wilt? Spricht auch ein Werck zu seinem Meister / warumb machstu mich also? Hat nicht ein Töpffer macht auß einem Klumpen zu machen / ein Faß zu Ehren / das ander zu Vnehren? Derhalben da GOtt wolte Zorn erzeigen / vnd kundt thun seine Macht / hat er mit grosser Gedult getragen die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnus / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrlig -

cker / so GOtt vmb jhrer Vorfahren vnd eigner Sünde willen / mit dem Liecht seines Worts vorbey gehet / lesset sie jhre eigne Wege gehen / Act: 14. Vnd in der Finsternis / darin sie sich selbest gestürtzt sitzen: Weil wir wissen / das GOtt niemand mit vnrecht verdammet / vnd der Allmechtige das Recht nicht beuget / Hiob 34. Vnd das er durch seine Versehung / vns nicht eine Leiter zur Hellen / sondern zum Himmel erbawet hat / dannenher kan niemand selig werden / ohn allein durch seine Genad / vnd obberürte von jhm dazu verordnete Mittel: Gleich wie auch im gegenthell niemand / ohn durch sein eigne schuldt vnd beraubung / oder verachtung gedachter Mittel verdammet wird / Laut des Spruchs Hos: 13. Perditio ex te Israel, ex me vero salus tua, Israel du bringest dich in Vnglück / aber dein Heil stehet allein bey mir.

So aber hierüber jemandes weiter mit GOtt disputieren vnnd zancken wolt. Demselben mag Hiob antworten Cap: 34. Es wird niemand gestattet / das er mit GOtt rechte / Item S. Paulus Rom: 9. Wer bistu Mensch / das du mit GOtt rechten wilt? Spricht auch ein Werck zu seinem Meister / warumb machstu mich also? Hat nicht ein Töpffer macht auß einem Klumpen zu machen / ein Faß zu Ehren / das ander zu Vnehren? Derhalben da GOtt wolte Zorn erzeigen / vnd kundt thun seine Macht / hat er mit grosser Gedult getragen die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnus / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrlig -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0037"/>
cker / so GOtt vmb                      jhrer Vorfahren vnd eigner Sünde willen / mit dem Liecht seines Worts vorbey                      gehet / lesset sie jhre eigne Wege gehen / Act: 14. Vnd in der Finsternis /                      darin sie sich selbest gestürtzt sitzen: Weil wir wissen / das GOtt niemand mit                      vnrecht verdammet / vnd der Allmechtige das Recht nicht beuget / Hiob 34. Vnd                      das er durch seine Versehung / vns nicht eine Leiter zur Hellen / sondern zum                      Himmel erbawet hat / dannenher kan niemand selig werden / ohn allein durch seine                      Genad / vnd obberürte von jhm dazu verordnete Mittel: Gleich wie auch im                      gegenthell niemand / ohn durch sein eigne schuldt vnd beraubung / oder                      verachtung gedachter Mittel verdammet wird / Laut des Spruchs Hos: 13. Perditio                      ex te Israel, ex me vero salus tua, Israel du bringest dich in Vnglück / aber                      dein Heil stehet allein bey mir.</p>
        <p>So aber hierüber jemandes weiter mit GOtt disputieren vnnd zancken wolt.                      Demselben mag Hiob antworten Cap: 34. Es wird niemand gestattet / das er mit                      GOtt rechte / Item S. Paulus Rom: 9. Wer bistu Mensch / das du mit GOtt rechten                      wilt? Spricht auch ein Werck zu seinem Meister / warumb machstu mich also? Hat                      nicht ein Töpffer macht auß einem Klumpen zu machen / ein Faß zu Ehren / das                      ander zu Vnehren? Derhalben da GOtt wolte Zorn erzeigen / vnd kundt thun seine                      Macht / hat er mit grosser Gedult getragen die Gefesse des Zorns / die da                      zugerichtet sein zur Verdamnus / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner                          Herrlig -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0037] cker / so GOtt vmb jhrer Vorfahren vnd eigner Sünde willen / mit dem Liecht seines Worts vorbey gehet / lesset sie jhre eigne Wege gehen / Act: 14. Vnd in der Finsternis / darin sie sich selbest gestürtzt sitzen: Weil wir wissen / das GOtt niemand mit vnrecht verdammet / vnd der Allmechtige das Recht nicht beuget / Hiob 34. Vnd das er durch seine Versehung / vns nicht eine Leiter zur Hellen / sondern zum Himmel erbawet hat / dannenher kan niemand selig werden / ohn allein durch seine Genad / vnd obberürte von jhm dazu verordnete Mittel: Gleich wie auch im gegenthell niemand / ohn durch sein eigne schuldt vnd beraubung / oder verachtung gedachter Mittel verdammet wird / Laut des Spruchs Hos: 13. Perditio ex te Israel, ex me vero salus tua, Israel du bringest dich in Vnglück / aber dein Heil stehet allein bey mir. So aber hierüber jemandes weiter mit GOtt disputieren vnnd zancken wolt. Demselben mag Hiob antworten Cap: 34. Es wird niemand gestattet / das er mit GOtt rechte / Item S. Paulus Rom: 9. Wer bistu Mensch / das du mit GOtt rechten wilt? Spricht auch ein Werck zu seinem Meister / warumb machstu mich also? Hat nicht ein Töpffer macht auß einem Klumpen zu machen / ein Faß zu Ehren / das ander zu Vnehren? Derhalben da GOtt wolte Zorn erzeigen / vnd kundt thun seine Macht / hat er mit grosser Gedult getragen die Gefesse des Zorns / die da zugerichtet sein zur Verdamnus / auff das er kundt thete / den Reichthumb seiner Herrlig -

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichtpredigt_1606
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichtpredigt_1606/37
Zitationshilfe: Musaeus, Paul: Leichtpredigt/ Gethan bey der Begrebnuß Der Erbarn undt Tugentsamen Frawen Maria Helderin. Heinrichstadt, 1606, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichtpredigt_1606/37>, abgerufen am 26.04.2024.