Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595.der Welt / welche albereit vor der Thür sein / vnd erzeigen sich / nicht allein durch Pestilentz / Thewrung / Auffruhr / vnd andere Plagen / damit Deudsche Nation hin vnd wieder geengstiget wird / Sondern auch zuforderst durch den grimm des Erbfeindes / welchen vnsere Sünde durch GOttes gerechten Zorn vber vns gezogen haben / das er seine vorlangst gedrewete vnd woluerdiente Straff an vns exequiren mus. In solcher grossen gefahr schlaffen wir noch / vnd niemandt nimpt es zu Hertzen / Wie der Prophet klaget. Allenthalben findet man grosse Sicherheit bey den Leuten / GOtt hat zwar ein zeitlang noch gnedig geschonet / vnd gesucht / ob sich jemandt ein Mauwr machte / vnd wieder den Riß stünde gegen jhm fur das Land / das ers nicht verderbte / Aber er findet keinen / Ezech. 22. Wie die Leute zu Noah zeiten assen vnd truncken / vnd waren sicher / biß die Sündflut kam / vnd erseuffte sie alle. Also gehets jtzt auch / Je neher vns GOtt mit seiner Ruthen rücket / je wüster vnd wilder es die wahnsinnige dolle Welt machet / mit Fressen / Sauffen / Stoltzieren / Huren / Geitzen / vnd andern schrecklichen Sünden / biß sie der Zorn Gottes gentzlich verschlingen wird. Darumb ist es hohe zeit / das wir auffwachen. Vnd so wir die Boten des friedens / vnd lebendige der Welt / welche albereit vor der Thür sein / vnd erzeigen sich / nicht allein durch Pestilentz / Thewrung / Auffruhr / vnd andere Plagen / damit Deudsche Nation hin vnd wieder geengstiget wird / Sondern auch zuforderst durch den grim̃ des Erbfeindes / welchen vnsere Sünde durch GOttes gerechten Zorn vber vns gezogen haben / das er seine vorlangst gedrewete vnd woluerdiente Straff an vns exequiren mus. In solcher grossen gefahr schlaffen wir noch / vnd niemandt nimpt es zu Hertzen / Wie der Prophet klaget. Allenthalben findet man grosse Sicherheit bey den Leuten / GOtt hat zwar ein zeitlang noch gnedig geschonet / vnd gesucht / ob sich jemandt ein Mauwr machte / vnd wieder den Riß stünde gegen jhm fur das Land / das ers nicht verderbte / Aber er findet keinen / Ezech. 22. Wie die Leute zu Noah zeiten assen vnd truncken / vnd waren sicher / biß die Sündflut kam / vnd erseuffte sie alle. Also gehets jtzt auch / Je neher vns GOtt mit seiner Ruthen rücket / je wüster vnd wilder es die wahnsinnige dolle Welt machet / mit Fressen / Sauffen / Stoltzieren / Huren / Geitzen / vnd andern schrecklichen Sünden / biß sie der Zorn Gottes gentzlich verschlingen wird. Darumb ist es hohe zeit / das wir auffwachen. Vnd so wir die Boten des friedens / vnd lebendige <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0023"/> der Welt / welche albereit vor der Thür sein / vnd erzeigen sich / nicht allein durch Pestilentz / Thewrung / Auffruhr / vnd andere Plagen / damit Deudsche Nation hin vnd wieder geengstiget wird / Sondern auch zuforderst durch den grim̃ des Erbfeindes / welchen vnsere Sünde durch GOttes gerechten Zorn vber vns gezogen haben / das er seine vorlangst gedrewete vnd woluerdiente Straff an vns exequiren mus. In solcher grossen gefahr schlaffen wir noch / vnd niemandt nimpt es zu Hertzen / Wie der Prophet klaget. Allenthalben findet man grosse Sicherheit bey den Leuten / GOtt hat zwar ein zeitlang noch gnedig geschonet / vnd gesucht / ob sich jemandt ein Mauwr machte / vnd wieder den Riß stünde gegen jhm fur das Land / das ers nicht verderbte / Aber er findet keinen / Ezech. 22. Wie die Leute zu Noah zeiten assen vnd truncken / vnd waren sicher / biß die Sündflut kam / vnd erseuffte sie alle. Also gehets jtzt auch / Je neher vns GOtt mit seiner Ruthen rücket / je wüster vnd wilder es die wahnsinnige dolle Welt machet / mit Fressen / Sauffen / Stoltzieren / Huren / Geitzen / vnd andern schrecklichen Sünden / biß sie der Zorn Gottes gentzlich verschlingen wird.</p> <p>Darumb ist es hohe zeit / das wir auffwachen. Vnd so wir die Boten des friedens / vnd lebendige </p> </div> </body> </text> </TEI> [0023]
der Welt / welche albereit vor der Thür sein / vnd erzeigen sich / nicht allein durch Pestilentz / Thewrung / Auffruhr / vnd andere Plagen / damit Deudsche Nation hin vnd wieder geengstiget wird / Sondern auch zuforderst durch den grim̃ des Erbfeindes / welchen vnsere Sünde durch GOttes gerechten Zorn vber vns gezogen haben / das er seine vorlangst gedrewete vnd woluerdiente Straff an vns exequiren mus. In solcher grossen gefahr schlaffen wir noch / vnd niemandt nimpt es zu Hertzen / Wie der Prophet klaget. Allenthalben findet man grosse Sicherheit bey den Leuten / GOtt hat zwar ein zeitlang noch gnedig geschonet / vnd gesucht / ob sich jemandt ein Mauwr machte / vnd wieder den Riß stünde gegen jhm fur das Land / das ers nicht verderbte / Aber er findet keinen / Ezech. 22. Wie die Leute zu Noah zeiten assen vnd truncken / vnd waren sicher / biß die Sündflut kam / vnd erseuffte sie alle. Also gehets jtzt auch / Je neher vns GOtt mit seiner Ruthen rücket / je wüster vnd wilder es die wahnsinnige dolle Welt machet / mit Fressen / Sauffen / Stoltzieren / Huren / Geitzen / vnd andern schrecklichen Sünden / biß sie der Zorn Gottes gentzlich verschlingen wird.
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Zitationshilfe: | Musaeus, Paul: Leichpredigt Bey der Begrebnis des Weilandt Ehrnuesten/ Erbarn vnd Vorsichtigen Heinrich Lappen/ Fürstlichen Braunschweigischen Rahts vnd Ampt Secretarij. Wolfenbüttel, 1595, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_leichpredigt_1595/23>, abgerufen am 25.07.2024. |