Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.Sie ist das Meisterstück der Götter, Der Götter Meisterstück ist Sie, Ja, Momus selbst, der Gott der Spötter Fand an Ihr keinen Tadel nie Zevs, der auf seinem Adler reitet, Wenn er den Blitz aus seiner Hand Auf dick belaubte Eichen leitet, Hat Ihren Vorzug selbst erkannt. Um Sie noch schöner auszuschmücken Hat er den Strahl, der uns verletzt, Vereiniget mit Ihren Blicken, Und in Ihr schönes Aug versetzt. Vom Silbertönenden Metalle, Das an Apollens Harfe glänzt, Hat dieser Gott mit schönrem Schalle Der Stimme Treflichkeit ergänzt. Die Göttin, die auf wilden Meeren Ein kleines Muschelschiff geschützt, Cythere nur kann nichts verehren, Das Iris nicht bereits besitzt; Doch hat sie ihrem kleinen Dicken Den Liebesgotte, wie man sagt, Sie ist das Meisterstück der Götter, Der Götter Meisterstück ist Sie, Ja, Momus selbst, der Gott der Spötter Fand an Ihr keinen Tadel nie Zevs, der auf seinem Adler reitet, Wenn er den Blitz aus seiner Hand Auf dick belaubte Eichen leitet, Hat Ihren Vorzug selbst erkannt. Um Sie noch schöner auszuschmücken Hat er den Strahl, der uns verletzt, Vereiniget mit Ihren Blicken, Und in Ihr schönes Aug versetzt. Vom Silbertönenden Metalle, Das an Apollens Harfe glänzt, Hat dieser Gott mit schönrem Schalle Der Stimme Treflichkeit ergänzt. Die Göttin, die auf wilden Meeren Ein kleines Muschelschiff geschützt, Cythere nur kann nichts verehren, Das Iris nicht bereits besitzt; Doch hat sie ihrem kleinen Dicken Den Liebesgotte, wie man sagt, <TEI> <text> <body> <div type="poem" n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0072" n="70"/> <lg n="5"> <l>Sie ist das Meisterstück der Götter,</l><lb/> <l>Der Götter Meisterstück ist Sie,</l><lb/> <l>Ja, Momus selbst, der Gott der Spötter</l><lb/> <l>Fand an Ihr keinen Tadel nie</l><lb/> <l>Zevs, der auf seinem Adler reitet,</l><lb/> <l>Wenn er den Blitz aus seiner Hand</l><lb/> <l>Auf dick belaubte Eichen leitet,</l><lb/> <l>Hat Ihren Vorzug selbst erkannt.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Um Sie noch schöner auszuschmücken</l><lb/> <l>Hat er den Strahl, der uns verletzt,</l><lb/> <l>Vereiniget mit Ihren Blicken,</l><lb/> <l>Und in Ihr schönes Aug versetzt.</l><lb/> <l>Vom Silbertönenden Metalle,</l><lb/> <l>Das an Apollens Harfe glänzt,</l><lb/> <l>Hat dieser Gott mit schönrem Schalle</l><lb/> <l>Der Stimme Treflichkeit ergänzt.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Die Göttin, die auf wilden Meeren</l><lb/> <l>Ein kleines Muschelschiff geschützt,</l><lb/> <l>Cythere nur kann nichts verehren,</l><lb/> <l>Das Iris nicht bereits besitzt;</l><lb/> <l>Doch hat sie ihrem kleinen Dicken</l><lb/> <l>Den Liebesgotte, wie man sagt,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [70/0072]
Sie ist das Meisterstück der Götter,
Der Götter Meisterstück ist Sie,
Ja, Momus selbst, der Gott der Spötter
Fand an Ihr keinen Tadel nie
Zevs, der auf seinem Adler reitet,
Wenn er den Blitz aus seiner Hand
Auf dick belaubte Eichen leitet,
Hat Ihren Vorzug selbst erkannt.
Um Sie noch schöner auszuschmücken
Hat er den Strahl, der uns verletzt,
Vereiniget mit Ihren Blicken,
Und in Ihr schönes Aug versetzt.
Vom Silbertönenden Metalle,
Das an Apollens Harfe glänzt,
Hat dieser Gott mit schönrem Schalle
Der Stimme Treflichkeit ergänzt.
Die Göttin, die auf wilden Meeren
Ein kleines Muschelschiff geschützt,
Cythere nur kann nichts verehren,
Das Iris nicht bereits besitzt;
Doch hat sie ihrem kleinen Dicken
Den Liebesgotte, wie man sagt,
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