Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Dritter Theil. Eisenach, 1762.zu Rettung meiner Unschuld mit Dero hohen Namen zu bekräftigen. Ich habe nicht Umgang nehmen können, die bekannte Affaire mit dem verwünschten Salmonet, welcher in Wahrheit ein rechter Satan ist, an den Herrn Grandison einzuberichten, damit dieser Verwegene für seine Bosheit gezüchtiget werde, und meine Unschuld in puncto der Schmähschrift, welche ich gegen den Herrn Baronet aufzusetzen bin gezwungen worden, an den Tag komme. Es ist zwar andem, daß meine Hand ist gemißbraucht worden, aber mein Herz ist unschuldig, und dahero hoffe ich, daß dieser großmüthige Mann desto geneigter seyn wird, mir zu verzeihen, je weniger mein Betragen in dieser gefährlichen Sache nach reiflicher Erwägung der antecedentium, concomitantium et consequentium mir zur Last geleget werden kann. Hat man, nach dem Urtheile vieler Gelehrten, den Menschen von dem Schriftsteller zu unterscheiden, dergestalt, zu Rettung meiner Unschuld mit Dero hohen Namen zu bekräftigen. Ich habe nicht Umgang nehmen können, die bekannte Affaire mit dem verwünschten Salmonet, welcher in Wahrheit ein rechter Satan ist, an den Herrn Grandison einzuberichten, damit dieser Verwegene für seine Bosheit gezüchtiget werde, und meine Unschuld in puncto der Schmähschrift, welche ich gegen den Herrn Baronet aufzusetzen bin gezwungen worden, an den Tag komme. Es ist zwar andem, daß meine Hand ist gemißbraucht worden, aber mein Herz ist unschuldig, und dahero hoffe ich, daß dieser großmüthige Mann desto geneigter seyn wird, mir zu verzeihen, je weniger mein Betragen in dieser gefährlichen Sache nach reiflicher Erwägung der antecedentium, concomitantium et consequentium mir zur Last geleget werden kann. Hat man, nach dem Urtheile vieler Gelehrten, den Menschen von dem Schriftsteller zu unterscheiden, dergestalt, <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="2"/> zu Rettung meiner Unschuld mit Dero hohen Namen zu bekräftigen. Ich habe nicht Umgang nehmen können, die bekannte Affaire mit dem verwünschten Salmonet, welcher in Wahrheit ein rechter Satan ist, an den Herrn Grandison einzuberichten, damit dieser Verwegene für seine Bosheit gezüchtiget werde, und meine Unschuld in <hi rendition="#aq">puncto</hi> der Schmähschrift, welche ich gegen den Herrn Baronet aufzusetzen bin gezwungen worden, an den Tag komme.</p> <p>Es ist zwar andem, daß meine Hand ist gemißbraucht worden, aber mein Herz ist unschuldig, und dahero hoffe ich, daß dieser großmüthige Mann desto geneigter seyn wird, mir zu verzeihen, je weniger mein Betragen in dieser gefährlichen Sache nach reiflicher Erwägung der <hi rendition="#aq">antecedentium, concomitantium et consequentium</hi> mir zur Last geleget werden kann. Hat man, nach dem Urtheile vieler Gelehrten, den Menschen von dem Schriftsteller zu unterscheiden, dergestalt, </p> </div> </body> </text> </TEI> [2/0004]
zu Rettung meiner Unschuld mit Dero hohen Namen zu bekräftigen. Ich habe nicht Umgang nehmen können, die bekannte Affaire mit dem verwünschten Salmonet, welcher in Wahrheit ein rechter Satan ist, an den Herrn Grandison einzuberichten, damit dieser Verwegene für seine Bosheit gezüchtiget werde, und meine Unschuld in puncto der Schmähschrift, welche ich gegen den Herrn Baronet aufzusetzen bin gezwungen worden, an den Tag komme.
Es ist zwar andem, daß meine Hand ist gemißbraucht worden, aber mein Herz ist unschuldig, und dahero hoffe ich, daß dieser großmüthige Mann desto geneigter seyn wird, mir zu verzeihen, je weniger mein Betragen in dieser gefährlichen Sache nach reiflicher Erwägung der antecedentium, concomitantium et consequentium mir zur Last geleget werden kann. Hat man, nach dem Urtheile vieler Gelehrten, den Menschen von dem Schriftsteller zu unterscheiden, dergestalt,
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