Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.

Bild:
<< vorherige Seite
mit ihnen schlage, ich komme als Freund und nicht als Feind.
Der Major. Wir wollen sehen, ob wir heute Freunde werden können, bis jetzo sind wir es noch nicht. Wir müssen vorhero erst unsere Sachen miteinander ausmachen.
v. N. So wahr ich ein Mann bin, will ich nicht! Was ich geschrieben habe, dabei bleibt es. Ich komme nicht, mich zu schlagen: aber beleidigen laß ich mich nicht. Wenn meine Person angefallen wird, so weiß ich, wie ich mich vertheidigen soll - Alsdenn nehmen sie sich in Acht.
Der Major. Das werde ich gewiß thun, ohne daß sie mich daran erinnern. Haben sie jemanden als einen Secundanten bei sich, so lassen sie ihn herein kommen.
v. N. Niemanden, als diesen ehrlichen Mann, (er wies auf den Magister Lampert.)
Der Magister. Was soll dieser Schulmann hier, soll er secundiren?
mit ihnen schlage, ich komme als Freund und nicht als Feind.
Der Major. Wir wollen sehen, ob wir heute Freunde werden können, bis jetzo sind wir es noch nicht. Wir müssen vorhero erst unsere Sachen miteinander ausmachen.
v. N. So wahr ich ein Mann bin, will ich nicht! Was ich geschrieben habe, dabei bleibt es. Ich komme nicht, mich zu schlagen: aber beleidigen laß ich mich nicht. Wenn meine Person angefallen wird, so weiß ich, wie ich mich vertheidigen soll – Alsdenn nehmen sie sich in Acht.
Der Major. Das werde ich gewiß thun, ohne daß sie mich daran erinnern. Haben sie jemanden als einen Secundanten bei sich, so lassen sie ihn herein kommen.
v. N. Niemanden, als diesen ehrlichen Mann, (er wies auf den Magister Lampert.)
Der Magister. Was soll dieser Schulmann hier, soll er secundiren?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="letter" n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="2">
              <sp>
                <p><pb facs="#f0097" n="95"/>
mit ihnen schlage, ich komme als Freund und nicht als Feind.</p>
              </sp>
              <sp>
                <speaker><hi rendition="#fr">Der Major</hi>.</speaker>
                <p>Wir wollen sehen, ob wir heute Freunde werden können, bis jetzo sind wir es noch nicht. Wir müssen vorhero erst unsere Sachen miteinander ausmachen.</p>
              </sp>
              <sp>
                <speaker><hi rendition="#fr">v. N</hi>.</speaker>
                <p>So wahr ich ein Mann bin, will ich nicht! Was ich geschrieben habe, dabei bleibt es. Ich komme nicht, mich zu schlagen: aber beleidigen laß ich mich nicht. Wenn meine Person angefallen wird, so weiß ich, wie ich mich vertheidigen soll &#x2013; Alsdenn nehmen sie sich in Acht.</p>
              </sp>
              <sp>
                <speaker><hi rendition="#fr">Der Major</hi>.</speaker>
                <p>Das werde ich gewiß thun, ohne daß sie mich daran erinnern. Haben sie jemanden als einen Secundanten bei sich, so lassen sie ihn herein kommen.</p>
              </sp>
              <sp>
                <speaker><hi rendition="#fr">v. N</hi>.</speaker>
                <p>Niemanden, als diesen ehrlichen Mann, (er wies auf den Magister Lampert.)</p>
              </sp>
              <sp>
                <speaker><hi rendition="#fr">Der Magister</hi>.</speaker>
                <p>Was soll dieser Schulmann hier, soll er secundiren?</p>
              </sp>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0097] mit ihnen schlage, ich komme als Freund und nicht als Feind. Der Major. Wir wollen sehen, ob wir heute Freunde werden können, bis jetzo sind wir es noch nicht. Wir müssen vorhero erst unsere Sachen miteinander ausmachen. v. N. So wahr ich ein Mann bin, will ich nicht! Was ich geschrieben habe, dabei bleibt es. Ich komme nicht, mich zu schlagen: aber beleidigen laß ich mich nicht. Wenn meine Person angefallen wird, so weiß ich, wie ich mich vertheidigen soll – Alsdenn nehmen sie sich in Acht. Der Major. Das werde ich gewiß thun, ohne daß sie mich daran erinnern. Haben sie jemanden als einen Secundanten bei sich, so lassen sie ihn herein kommen. v. N. Niemanden, als diesen ehrlichen Mann, (er wies auf den Magister Lampert.) Der Magister. Was soll dieser Schulmann hier, soll er secundiren?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T15:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T15:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T15:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Der Seitenumbruch erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Worttrennungen am Zeilenende entfallen.
  • Das lange „s“ („ſ“) wird als normales rundes „s“ wiedergegeben.
  • Auslassungspunkte werden, unabhängig von der Anzahl der Punkte, als „…“ (Sonderzeichen Alt+0133) wiedergegeben.
  • Apostrophe werden durch das Sonderzeichen „’“ (Alt+0146) wiedergegeben (nicht durch die Variante auf der Tastatur).
  • Bindestriche werden durch den normalen Bindestrich „-“ wiedergegeben (nicht durch „=“).
  • Gleichheitszeichen „=“ werden als normale Gedankenstriche (Halbgeviertstriche) „–“ wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/97
Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison02_1761/97>, abgerufen am 24.11.2024.