Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.Sprache nicht so mächtig, daß ich mich getrauete, diesen Aufsatz selbsten zu verfertigen. v. Ln. Einen Gelehrten dürfen sie nicht weit suchen, wenn der Herr Magister Wilibald in der Gesellschaft ist. Er wird sich ein Vergnügen daraus machen, eine Caussa occasionalis zu seyn, ihren Ruhm, der in den Augen der Deutschen Schiffbruch gelitten hat, wieder herzustellen, und er wird, wie ich hoffe, ihre Ehre so tapfer vertheidigen, daß man sie in Zukunft für den herzhaftesten Irrländer halten wird. Lampert. Ich verbitte diese Ehre gar sehr. Ich werde warlich gegen den Herrn Richardson nie eine Feder ansetzen, das ist geschworen! Gesetzt, aber noch nicht eingestanden, er hätte einiges in den Briefen des Herrn Grandisons an den Doctor Bartlett geändert; so würde ich doch nicht im Stande seyn, das Publicum davon zu überzeugen. Sprache nicht so mächtig, daß ich mich getrauete, diesen Aufsatz selbsten zu verfertigen. v. Ln. Einen Gelehrten dürfen sie nicht weit suchen, wenn der Herr Magister Wilibald in der Gesellschaft ist. Er wird sich ein Vergnügen daraus machen, eine Caussa occasionalis zu seyn, ihren Ruhm, der in den Augen der Deutschen Schiffbruch gelitten hat, wieder herzustellen, und er wird, wie ich hoffe, ihre Ehre so tapfer vertheidigen, daß man sie in Zukunft für den herzhaftesten Irrländer halten wird. Lampert. Ich verbitte diese Ehre gar sehr. Ich werde warlich gegen den Herrn Richardson nie eine Feder ansetzen, das ist geschworen! Gesetzt, aber noch nicht eingestanden, er hätte einiges in den Briefen des Herrn Grandisons an den Doctor Bartlett geändert; so würde ich doch nicht im Stande seyn, das Publicum davon zu überzeugen. <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0325" n="323"/> Sprache nicht so mächtig, daß ich mich getrauete, diesen Aufsatz selbsten zu verfertigen.</p> <p><hi rendition="#fr">v. Ln.</hi> Einen Gelehrten dürfen sie nicht weit suchen, wenn der Herr Magister Wilibald in der Gesellschaft ist. Er wird sich ein Vergnügen daraus machen, eine <hi rendition="#aq">Caussa occasionalis</hi> zu seyn, ihren Ruhm, der in den Augen der Deutschen Schiffbruch gelitten hat, wieder herzustellen, und er wird, wie ich hoffe, ihre Ehre so tapfer vertheidigen, daß man sie in Zukunft für den herzhaftesten Irrländer halten wird.</p> <p><hi rendition="#fr">Lampert</hi>. Ich verbitte diese Ehre gar sehr. Ich werde warlich gegen den Herrn Richardson nie eine Feder ansetzen, das ist geschworen! Gesetzt, aber noch nicht eingestanden, er hätte einiges in den Briefen des Herrn Grandisons an den Doctor Bartlett geändert; so würde ich doch nicht im Stande seyn, das Publicum davon zu überzeugen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [323/0325]
Sprache nicht so mächtig, daß ich mich getrauete, diesen Aufsatz selbsten zu verfertigen.
v. Ln. Einen Gelehrten dürfen sie nicht weit suchen, wenn der Herr Magister Wilibald in der Gesellschaft ist. Er wird sich ein Vergnügen daraus machen, eine Caussa occasionalis zu seyn, ihren Ruhm, der in den Augen der Deutschen Schiffbruch gelitten hat, wieder herzustellen, und er wird, wie ich hoffe, ihre Ehre so tapfer vertheidigen, daß man sie in Zukunft für den herzhaftesten Irrländer halten wird.
Lampert. Ich verbitte diese Ehre gar sehr. Ich werde warlich gegen den Herrn Richardson nie eine Feder ansetzen, das ist geschworen! Gesetzt, aber noch nicht eingestanden, er hätte einiges in den Briefen des Herrn Grandisons an den Doctor Bartlett geändert; so würde ich doch nicht im Stande seyn, das Publicum davon zu überzeugen.
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