Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761. v. N. Nun so hören sie denn. Ich reiste einmal nach Frankfurth in die Messe, gegenwärtiger Herr Lampert begleitete mich dahin. Wir speisten täglich in einem angesehenen Gasthofe, wo immer eine starke Gesellschaft von Vornehmen und andern Fremden, die es bezahlen konnten, anzutreffen war. Wir setzten uns eines Tages an eine Tafel von mehr als 30 Personen. Nicht wahr Herr Lampert? Hr. Lampert. Ja! Es schmeckt mir noch immer gut, wenn ich daran gedenke, wir wurden recht wohl bewirthet. v. N. Nicht lange nach uns kam ein Mann, von dem Ansehen eines Cavaliers, und setzte sich gleichfalls an unsere Tafel. So bald dieser Mann erschien, hörten alle Gespräche auf. Es schien, als wenn durch seine Ankunft der Appetit aller Anwesenden wäre vermehret worden; alle speisten mit der größten Begierde und Eilfertigkeit, und eine Zeit darauf verschwand einer nach dem andern. Ich wunderte mich darüber, und
v. N. Nun so hören sie denn. Ich reiste einmal nach Frankfurth in die Messe, gegenwärtiger Herr Lampert begleitete mich dahin. Wir speisten täglich in einem angesehenen Gasthofe, wo immer eine starke Gesellschaft von Vornehmen und andern Fremden, die es bezahlen konnten, anzutreffen war. Wir setzten uns eines Tages an eine Tafel von mehr als 30 Personen. Nicht wahr Herr Lampert? Hr. Lampert. Ja! Es schmeckt mir noch immer gut, wenn ich daran gedenke, wir wurden recht wohl bewirthet. v. N. Nicht lange nach uns kam ein Mann, von dem Ansehen eines Cavaliers, und setzte sich gleichfalls an unsere Tafel. So bald dieser Mann erschien, hörten alle Gespräche auf. Es schien, als wenn durch seine Ankunft der Appetit aller Anwesenden wäre vermehret worden; alle speisten mit der größten Begierde und Eilfertigkeit, und eine Zeit darauf verschwand einer nach dem andern. Ich wunderte mich darüber, und
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v. N. Nun so hören sie denn. Ich reiste einmal nach Frankfurth in die Messe, gegenwärtiger Herr Lampert begleitete mich dahin. Wir speisten täglich in einem angesehenen Gasthofe, wo immer eine starke Gesellschaft von Vornehmen und andern Fremden, die es bezahlen konnten, anzutreffen war. Wir setzten uns eines Tages an eine Tafel von mehr als 30 Personen. Nicht wahr Herr Lampert?
Hr. Lampert. Ja! Es schmeckt mir noch immer gut, wenn ich daran gedenke, wir wurden recht wohl bewirthet.
v. N. Nicht lange nach uns kam ein Mann, von dem Ansehen eines Cavaliers, und setzte sich gleichfalls an unsere Tafel. So bald dieser Mann erschien, hörten alle Gespräche auf. Es schien, als wenn durch seine Ankunft der Appetit aller Anwesenden wäre vermehret worden; alle speisten mit der größten Begierde und Eilfertigkeit, und eine Zeit darauf verschwand einer nach dem andern. Ich wunderte mich darüber, und
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