Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.mir; betete und sprach: Herr stürz sie in die Grube hinein. Die sie machen den Christen dein. Zum guten Glück blieben sie nicht im Dorfe, sondern zogen zur Mistgasse hinaus; wohin? weiß ich nicht. Einer war dabei, der saß in einer Kutsche. Niemals habe ich einen so gottlosen Bart gesehen, als der Kerl hatte. Er bedeckte seinen ganzen Leib: und ich glaubte ganz gewiß, daß er wegen diesen schweren Barte müßte gefahren werden. Mein Herr Pfarr sagte mir nachhero, es wären Createn, und keine Türken gewesen; der Schulze aber behaupte, es wären Panduren welches beides ich an seinen Ort gestellt seyn lasse. Noch ein Punkt, welchen ich gleich Anfangs melden wollte. Unser gnädiger Herr, Ihr Herr Vetter, will auf seinem Schloß eine Orgel bauen lassen, und zwar in das Musiczimmer, wie ers nennt; welche ich denn, wenn er Concert halten würde, spielen sollte. Ich mir; betete und sprach: Herr stürz sie in die Grube hinein. Die sie machen den Christen dein. Zum guten Glück blieben sie nicht im Dorfe, sondern zogen zur Mistgasse hinaus; wohin? weiß ich nicht. Einer war dabei, der saß in einer Kutsche. Niemals habe ich einen so gottlosen Bart gesehen, als der Kerl hatte. Er bedeckte seinen ganzen Leib: und ich glaubte ganz gewiß, daß er wegen diesen schweren Barte müßte gefahren werden. Mein Herr Pfarr sagte mir nachhero, es wären Createn, und keine Türken gewesen; der Schulze aber behaupte, es wären Panduren welches beides ich an seinen Ort gestellt seyn lasse. Noch ein Punkt, welchen ich gleich Anfangs melden wollte. Unser gnädiger Herr, Ihr Herr Vetter, will auf seinem Schloß eine Orgel bauen lassen, und zwar in das Musiczimmer, wie ers nennt; welche ich denn, wenn er Concert halten würde, spielen sollte. Ich <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0070" n="55"/> mir; betete und sprach: Herr stürz sie in die Grube hinein.</p> <p>Die sie machen den Christen dein.</p> <p>Zum guten Glück blieben sie nicht im Dorfe, sondern zogen zur Mistgasse hinaus; wohin? weiß ich nicht. Einer war dabei, der saß in einer Kutsche. Niemals habe ich einen so gottlosen Bart gesehen, als der Kerl hatte. Er bedeckte seinen ganzen Leib: und ich glaubte ganz gewiß, daß er wegen diesen schweren Barte müßte gefahren werden. Mein Herr Pfarr sagte mir nachhero, es wären Createn, und keine Türken gewesen; der Schulze aber behaupte, es wären Panduren welches beides ich an seinen Ort gestellt seyn lasse.</p> <p>Noch ein Punkt, welchen ich gleich Anfangs melden wollte. Unser gnädiger Herr, Ihr Herr Vetter, will auf seinem Schloß eine Orgel bauen lassen, und zwar in das Musiczimmer, wie ers nennt; welche ich denn, wenn er Concert halten würde, spielen sollte. Ich </p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0070]
mir; betete und sprach: Herr stürz sie in die Grube hinein.
Die sie machen den Christen dein.
Zum guten Glück blieben sie nicht im Dorfe, sondern zogen zur Mistgasse hinaus; wohin? weiß ich nicht. Einer war dabei, der saß in einer Kutsche. Niemals habe ich einen so gottlosen Bart gesehen, als der Kerl hatte. Er bedeckte seinen ganzen Leib: und ich glaubte ganz gewiß, daß er wegen diesen schweren Barte müßte gefahren werden. Mein Herr Pfarr sagte mir nachhero, es wären Createn, und keine Türken gewesen; der Schulze aber behaupte, es wären Panduren welches beides ich an seinen Ort gestellt seyn lasse.
Noch ein Punkt, welchen ich gleich Anfangs melden wollte. Unser gnädiger Herr, Ihr Herr Vetter, will auf seinem Schloß eine Orgel bauen lassen, und zwar in das Musiczimmer, wie ers nennt; welche ich denn, wenn er Concert halten würde, spielen sollte. Ich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |