Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.und Landesangelegenheiten zu beurtheilen. Der Schauplatz wurde verändert. Nach der Vorstellung eines hitzigen Kampfes erschien die ehrwürdige politische Versammlung aus dem Kannegießer. Man erforschte die Staatsmaximen der hohen Häupter. Man that Friedensvorschläge. Sie wurden verworfen. Man lieferte wieder Schlachten. Man belagerte Festungen. Wien hätte bald ein heftiges Bombardement von einer englischen Flotte ausstehen müssen. Man setzte Könige ab und ein. Mit einem Worte, man that alles, man entschied das Schicksal von Europa mit einem Thone, aus welchem nur Brehmen oder Götter reden können. Es gieng über diesen politischen Betrachtungen eine gute Zeit hin. Der leichtfertige Einfall des Barons hatte alle die Wirkung, die er sich davon versprochen hatte. Dieses war ihm aber noch nicht genug; er brachte zum Beschluß dieses scherzhaften Auftritts, die Gesundheit der hohen kriegenden Mächte aus. Es war dem Herrn v. W. und unserm Oncle ganz gelegen, daß solches mit dem großen und Landesangelegenheiten zu beurtheilen. Der Schauplatz wurde verändert. Nach der Vorstellung eines hitzigen Kampfes erschien die ehrwürdige politische Versammlung aus dem Kannegießer. Man erforschte die Staatsmaximen der hohen Häupter. Man that Friedensvorschläge. Sie wurden verworfen. Man lieferte wieder Schlachten. Man belagerte Festungen. Wien hätte bald ein heftiges Bombardement von einer englischen Flotte ausstehen müssen. Man setzte Könige ab und ein. Mit einem Worte, man that alles, man entschied das Schicksal von Europa mit einem Thone, aus welchem nur Brehmen oder Götter reden können. Es gieng über diesen politischen Betrachtungen eine gute Zeit hin. Der leichtfertige Einfall des Barons hatte alle die Wirkung, die er sich davon versprochen hatte. Dieses war ihm aber noch nicht genug; er brachte zum Beschluß dieses scherzhaften Auftritts, die Gesundheit der hohen kriegenden Mächte aus. Es war dem Herrn v. W. und unserm Oncle ganz gelegen, daß solches mit dem großen <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0285" n="270"/> und Landesangelegenheiten zu beurtheilen. Der Schauplatz wurde verändert. Nach der Vorstellung eines hitzigen Kampfes erschien die ehrwürdige politische Versammlung aus dem Kannegießer. Man erforschte die Staatsmaximen der hohen Häupter. Man that Friedensvorschläge. Sie wurden verworfen. Man lieferte wieder Schlachten. Man belagerte Festungen. Wien hätte bald ein heftiges Bombardement von einer englischen Flotte ausstehen müssen. Man setzte Könige ab und ein. Mit einem Worte, man that alles, man entschied das Schicksal von Europa mit einem Thone, aus welchem nur Brehmen oder Götter reden können. Es gieng über diesen politischen Betrachtungen eine gute Zeit hin. Der leichtfertige Einfall des Barons hatte alle die Wirkung, die er sich davon versprochen hatte. Dieses war ihm aber noch nicht genug; er brachte zum Beschluß dieses scherzhaften Auftritts, die Gesundheit der hohen kriegenden Mächte aus. Es war dem Herrn v. W. und unserm Oncle ganz gelegen, daß solches mit dem großen </p> </div> </body> </text> </TEI> [270/0285]
und Landesangelegenheiten zu beurtheilen. Der Schauplatz wurde verändert. Nach der Vorstellung eines hitzigen Kampfes erschien die ehrwürdige politische Versammlung aus dem Kannegießer. Man erforschte die Staatsmaximen der hohen Häupter. Man that Friedensvorschläge. Sie wurden verworfen. Man lieferte wieder Schlachten. Man belagerte Festungen. Wien hätte bald ein heftiges Bombardement von einer englischen Flotte ausstehen müssen. Man setzte Könige ab und ein. Mit einem Worte, man that alles, man entschied das Schicksal von Europa mit einem Thone, aus welchem nur Brehmen oder Götter reden können. Es gieng über diesen politischen Betrachtungen eine gute Zeit hin. Der leichtfertige Einfall des Barons hatte alle die Wirkung, die er sich davon versprochen hatte. Dieses war ihm aber noch nicht genug; er brachte zum Beschluß dieses scherzhaften Auftritts, die Gesundheit der hohen kriegenden Mächte aus. Es war dem Herrn v. W. und unserm Oncle ganz gelegen, daß solches mit dem großen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |