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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.

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Geräusche, anzuzeigen und zu begleiten pfleget. Ich will eben nicht in Abrede seyn, daß mein Principal nebst mir in eine kleine Verlegenheit gerieth, da uns, bei wiederholtem Anklopfen, mit Donner und Blitz, oder deutlicher zu sagen, mit einer Kugel vor dem Kopf gedrohet wurde, wenn wir nicht giengen. Der Herr v. N. konnte nicht sogleich eine Entschließung fassen; deswegen war ich genöthiget, in möglichster Geschwindigkeit ihm anzurathen, das vortreffliche Paar in dem Schlafzimmer nicht länger in Zweifel zu lassen, sondern sich eiligst zu erkennen zu geben. Durch diese Gegenwart des Geistes bog ich verschiedenen anscheinenden Gefährlichkeiten vor. Nach einem kleinen Verzuge wurde das Zimmer geöffnet, und mein Herr trat als ein zweiter Grandison mit einer geschickten Stellung, nachdem er den Herrn v. W. zärtlich umarmet, zu dessen Frau Gemahlin, die in dem Lichte der ehrwürdigen Frau Shirley würde erschienen seyn, wenn sie nicht aus einer allzu zarten Empfindung für die Ehre, gleich einer erzürnten Juno, in eine Wolke von Betten

Geräusche, anzuzeigen und zu begleiten pfleget. Ich will eben nicht in Abrede seyn, daß mein Principal nebst mir in eine kleine Verlegenheit gerieth, da uns, bei wiederholtem Anklopfen, mit Donner und Blitz, oder deutlicher zu sagen, mit einer Kugel vor dem Kopf gedrohet wurde, wenn wir nicht giengen. Der Herr v. N. konnte nicht sogleich eine Entschließung fassen; deswegen war ich genöthiget, in möglichster Geschwindigkeit ihm anzurathen, das vortreffliche Paar in dem Schlafzimmer nicht länger in Zweifel zu lassen, sondern sich eiligst zu erkennen zu geben. Durch diese Gegenwart des Geistes bog ich verschiedenen anscheinenden Gefährlichkeiten vor. Nach einem kleinen Verzuge wurde das Zimmer geöffnet, und mein Herr trat als ein zweiter Grandison mit einer geschickten Stellung, nachdem er den Herrn v. W. zärtlich umarmet, zu dessen Frau Gemahlin, die in dem Lichte der ehrwürdigen Frau Shirley würde erschienen seyn, wenn sie nicht aus einer allzu zarten Empfindung für die Ehre, gleich einer erzürnten Juno, in eine Wolke von Betten

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[256/0271] Geräusche, anzuzeigen und zu begleiten pfleget. Ich will eben nicht in Abrede seyn, daß mein Principal nebst mir in eine kleine Verlegenheit gerieth, da uns, bei wiederholtem Anklopfen, mit Donner und Blitz, oder deutlicher zu sagen, mit einer Kugel vor dem Kopf gedrohet wurde, wenn wir nicht giengen. Der Herr v. N. konnte nicht sogleich eine Entschließung fassen; deswegen war ich genöthiget, in möglichster Geschwindigkeit ihm anzurathen, das vortreffliche Paar in dem Schlafzimmer nicht länger in Zweifel zu lassen, sondern sich eiligst zu erkennen zu geben. Durch diese Gegenwart des Geistes bog ich verschiedenen anscheinenden Gefährlichkeiten vor. Nach einem kleinen Verzuge wurde das Zimmer geöffnet, und mein Herr trat als ein zweiter Grandison mit einer geschickten Stellung, nachdem er den Herrn v. W. zärtlich umarmet, zu dessen Frau Gemahlin, die in dem Lichte der ehrwürdigen Frau Shirley würde erschienen seyn, wenn sie nicht aus einer allzu zarten Empfindung für die Ehre, gleich einer erzürnten Juno, in eine Wolke von Betten

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison01_1760/271>, abgerufen am 22.11.2024.