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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.

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zu gehorsamen. Sollte man in Sie dringen, auf eine verdrüßliche Sache ja, oder nein zu antworten; so sehen Sie zu, daß Sie auf eine schickliche Art ausbeugen. Ich dächte, Sie könnten mit der Versprechung des kindlichen Gehorsams oftmals durchkommen. Künftigen Dienstag haben Sie von unserm Oncle und uns einen Besuch zu erwarten, Sie werden es aus Ihres Herrn Vaters Briefe sehen. Wie es scheint, sollen Sie da Ihr Jawort von sich geben; dieses darf durchaus nicht geschehen. Es ist uns, meine theureste Freundin, nichts nöthiger, als daß wir in etwas Zeit gewinnen, mit einander auf Maasregeln zu sinnen, wie wir diesem plötzlichen Sturme ausweichen wollen. Wir sind alle überraschet worden. Lesen Sie den 6ten Band des Grandisons mit Aufmerksamkeit. Wenden Sie die Gründe, die Henriette braucht, den Hochzeittag zu verspäten, auf den Tag der Verlobung mit unserm Oncle an. Sie wissen, daß er in allen Stücken dem Grandison nachahmen will. Wir müssen uns in seine Schwachheit richten, wenn etwas gutes soll

zu gehorsamen. Sollte man in Sie dringen, auf eine verdrüßliche Sache ja, oder nein zu antworten; so sehen Sie zu, daß Sie auf eine schickliche Art ausbeugen. Ich dächte, Sie könnten mit der Versprechung des kindlichen Gehorsams oftmals durchkommen. Künftigen Dienstag haben Sie von unserm Oncle und uns einen Besuch zu erwarten, Sie werden es aus Ihres Herrn Vaters Briefe sehen. Wie es scheint, sollen Sie da Ihr Jawort von sich geben; dieses darf durchaus nicht geschehen. Es ist uns, meine theureste Freundin, nichts nöthiger, als daß wir in etwas Zeit gewinnen, mit einander auf Maasregeln zu sinnen, wie wir diesem plötzlichen Sturme ausweichen wollen. Wir sind alle überraschet worden. Lesen Sie den 6ten Band des Grandisons mit Aufmerksamkeit. Wenden Sie die Gründe, die Henriette braucht, den Hochzeittag zu verspäten, auf den Tag der Verlobung mit unserm Oncle an. Sie wissen, daß er in allen Stücken dem Grandison nachahmen will. Wir müssen uns in seine Schwachheit richten, wenn etwas gutes soll

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[229/0244] zu gehorsamen. Sollte man in Sie dringen, auf eine verdrüßliche Sache ja, oder nein zu antworten; so sehen Sie zu, daß Sie auf eine schickliche Art ausbeugen. Ich dächte, Sie könnten mit der Versprechung des kindlichen Gehorsams oftmals durchkommen. Künftigen Dienstag haben Sie von unserm Oncle und uns einen Besuch zu erwarten, Sie werden es aus Ihres Herrn Vaters Briefe sehen. Wie es scheint, sollen Sie da Ihr Jawort von sich geben; dieses darf durchaus nicht geschehen. Es ist uns, meine theureste Freundin, nichts nöthiger, als daß wir in etwas Zeit gewinnen, mit einander auf Maasregeln zu sinnen, wie wir diesem plötzlichen Sturme ausweichen wollen. Wir sind alle überraschet worden. Lesen Sie den 6ten Band des Grandisons mit Aufmerksamkeit. Wenden Sie die Gründe, die Henriette braucht, den Hochzeittag zu verspäten, auf den Tag der Verlobung mit unserm Oncle an. Sie wissen, daß er in allen Stücken dem Grandison nachahmen will. Wir müssen uns in seine Schwachheit richten, wenn etwas gutes soll

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison01_1760/244>, abgerufen am 22.11.2024.