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Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760.

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lassen, in der wir uns selbst befinden; als daß wir ihm den Anfang und das Ende der Heirathsgeschichte unsres Oncles auf einmal berichten. Er mag einige Tage lang eben so, wie wir, zwischen Furcht und Hoffnung schweben, damit er sich bei einem unglücklichen Ausgang der Sache, zu welchem er schon vorbereitet ist, nicht so sehr betrübe, und bei einem glücklichen Ausschlage desto mehr erfreue. Wollte der Himmel, es könnte diese Heirath, die gewiß nicht im Himmel geschlossen ist, hintertrieben werden. Ich beschließe meinen Brief mit einer Bitte von meinen Schwager, er verlangt die Briefe, die wegen der grandisonischen Händel sowohl von dir, als an dich sind geschrieben worden, in Abschrift zurück, um sie in einem Zusammenhange zum Zeitvertreibe zu lesen. Der junge Wendelin, der schon ausstudiret hat, und für langer Weile nichts thut, als daß er im Dorfe herumgehet und Sperlinge schießt, kommt manchmal herüber nach Schönthal, und hat sich erbothen, diese Briefe insgesammt sauber abzuschreiben. Für die baldige Zurücksendung

lassen, in der wir uns selbst befinden; als daß wir ihm den Anfang und das Ende der Heirathsgeschichte unsres Oncles auf einmal berichten. Er mag einige Tage lang eben so, wie wir, zwischen Furcht und Hoffnung schweben, damit er sich bei einem unglücklichen Ausgang der Sache, zu welchem er schon vorbereitet ist, nicht so sehr betrübe, und bei einem glücklichen Ausschlage desto mehr erfreue. Wollte der Himmel, es könnte diese Heirath, die gewiß nicht im Himmel geschlossen ist, hintertrieben werden. Ich beschließe meinen Brief mit einer Bitte von meinen Schwager, er verlangt die Briefe, die wegen der grandisonischen Händel sowohl von dir, als an dich sind geschrieben worden, in Abschrift zurück, um sie in einem Zusammenhange zum Zeitvertreibe zu lesen. Der junge Wendelin, der schon ausstudiret hat, und für langer Weile nichts thut, als daß er im Dorfe herumgehet und Sperlinge schießt, kommt manchmal herüber nach Schönthal, und hat sich erbothen, diese Briefe insgesammt sauber abzuschreiben. Für die baldige Zurücksendung

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[207/0222] lassen, in der wir uns selbst befinden; als daß wir ihm den Anfang und das Ende der Heirathsgeschichte unsres Oncles auf einmal berichten. Er mag einige Tage lang eben so, wie wir, zwischen Furcht und Hoffnung schweben, damit er sich bei einem unglücklichen Ausgang der Sache, zu welchem er schon vorbereitet ist, nicht so sehr betrübe, und bei einem glücklichen Ausschlage desto mehr erfreue. Wollte der Himmel, es könnte diese Heirath, die gewiß nicht im Himmel geschlossen ist, hintertrieben werden. Ich beschließe meinen Brief mit einer Bitte von meinen Schwager, er verlangt die Briefe, die wegen der grandisonischen Händel sowohl von dir, als an dich sind geschrieben worden, in Abschrift zurück, um sie in einem Zusammenhange zum Zeitvertreibe zu lesen. Der junge Wendelin, der schon ausstudiret hat, und für langer Weile nichts thut, als daß er im Dorfe herumgehet und Sperlinge schießt, kommt manchmal herüber nach Schönthal, und hat sich erbothen, diese Briefe insgesammt sauber abzuschreiben. Für die baldige Zurücksendung

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. [Erster Theil.] Eisenach, 1760, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_grandison01_1760/222>, abgerufen am 22.11.2024.