Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829.und schienen die leichten und anmuthigen Bewegungen derselben am liebsten zu verfolgen, wenn sie es nicht zu bemerken schien. Ihre Blicke vermieden es bisweilen merklich, den seinigen zu begegnen, und ich glaubte mehr als einmal ein flüchtiges Erröthen über den Ausdruck der letzteren zu bemerken, der ihr zu verständlich für den Dritten vorkommen mochte. Meine Beobachtungs-Lust schien ihr nicht entgangen zu seyn, und sie suchte meine Aufmerksamkeit von Ferdinand abzuleiten durch ein Gespräch mit mir. Sie lenkte dasselbe auf meinen Beruf, und indem sie nach den Mitteln fragte, durch welche ich hoffen könnte, Heinrichs Mörder zu entdecken, hob sie mich unvermerkt auf das Steckenpferd aller Criminalisten. Ihre Art sich auszudrücken, und ihre Bemerkungen über Gegenstände, die ihr und schienen die leichten und anmuthigen Bewegungen derselben am liebsten zu verfolgen, wenn sie es nicht zu bemerken schien. Ihre Blicke vermieden es bisweilen merklich, den seinigen zu begegnen, und ich glaubte mehr als einmal ein flüchtiges Erröthen über den Ausdruck der letzteren zu bemerken, der ihr zu verständlich für den Dritten vorkommen mochte. Meine Beobachtungs-Lust schien ihr nicht entgangen zu seyn, und sie suchte meine Aufmerksamkeit von Ferdinand abzuleiten durch ein Gespräch mit mir. Sie lenkte dasselbe auf meinen Beruf, und indem sie nach den Mitteln fragte, durch welche ich hoffen könnte, Heinrichs Mörder zu entdecken, hob sie mich unvermerkt auf das Steckenpferd aller Criminalisten. Ihre Art sich auszudrücken, und ihre Bemerkungen über Gegenstände, die ihr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0076" n="56"/> und schienen die leichten und anmuthigen Bewegungen derselben am liebsten zu verfolgen, wenn sie es nicht zu bemerken schien. <hi rendition="#g">Ihre</hi> Blicke vermieden es bisweilen merklich, den seinigen zu begegnen, und ich glaubte mehr als einmal ein flüchtiges Erröthen über den Ausdruck der letzteren zu bemerken, der ihr zu verständlich für den Dritten vorkommen mochte.</p> <p>Meine Beobachtungs-Lust schien ihr nicht entgangen zu seyn, und sie suchte meine Aufmerksamkeit von Ferdinand abzuleiten durch ein Gespräch mit mir. Sie lenkte dasselbe auf meinen Beruf, und indem sie nach den Mitteln fragte, durch welche ich hoffen könnte, Heinrichs Mörder zu entdecken, hob sie mich unvermerkt auf das Steckenpferd aller Criminalisten. Ihre Art sich auszudrücken, und ihre Bemerkungen über Gegenstände, die ihr </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0076]
und schienen die leichten und anmuthigen Bewegungen derselben am liebsten zu verfolgen, wenn sie es nicht zu bemerken schien. Ihre Blicke vermieden es bisweilen merklich, den seinigen zu begegnen, und ich glaubte mehr als einmal ein flüchtiges Erröthen über den Ausdruck der letzteren zu bemerken, der ihr zu verständlich für den Dritten vorkommen mochte.
Meine Beobachtungs-Lust schien ihr nicht entgangen zu seyn, und sie suchte meine Aufmerksamkeit von Ferdinand abzuleiten durch ein Gespräch mit mir. Sie lenkte dasselbe auf meinen Beruf, und indem sie nach den Mitteln fragte, durch welche ich hoffen könnte, Heinrichs Mörder zu entdecken, hob sie mich unvermerkt auf das Steckenpferd aller Criminalisten. Ihre Art sich auszudrücken, und ihre Bemerkungen über Gegenstände, die ihr
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Zitationshilfe: | Müllner, Adolph: Der Kaliber. Leipzig, 1829, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/muellner_kaliber_1829/76>, abgerufen am 31.07.2024. |